Lilo & Stitch

Lilo & Stitch: Ach, schöööön. Ich bin ja eh ein fürchterlicher Disney-Fan. Sobald ein neues Zeichentrick-Abenteuer draußen ist, sitze ich im Kino und verwandele mich in einer Sekunde in eine Fünfjährige, die mit offenem Mund auf die Leinwand starrt und brav mitlacht, mitheult und sich danach den Soundtrack kauft. So auch bei Lilo & Stitch. Das Grundthema Familie (“Family means: nobody gets left behind”) ist zwar schon verdammt Disney und wird auch ein bisschen zu sehr penetriert, aber dem winzigen Stitch bei seinen Zerstörungsorgien zuzusehen, wiegt das alles wieder auf. Und nebenbei finde ich es schön, dass die Zeichentrickmädels ausnahmsweise nicht auch so magersüchtig aussehen wie ihre Genossinnen aus wenig Fleisch und Blut.

Insomnia

Insomnia: Nicht unbedingt nervenzerfetzende Story eines Cops, der sich notgedrungen mit einem Killer zusammentut. Aber die mangelnde Spannung wird durch sehr sorgfältige Charakterzeichnungen, wundervolle Bilder und der Regie von Chris „Memento“ Nolan aufgewogen. Und mit Al Pacino und Robin Williams kann man eh nix falsch machen (wenn man mal von Scent of a Woman und Popeye absieht).

Orange County

Orange County (Nichts wie raus aus Orange County): Nee, bin ich zu alt für. MTV Films produziert immer so zielgruppenkompatibles Zeug über High Schools, Surfer und Cheerleader – das geht bei mir gar nicht mehr. Trotz der anscheinend nicht unbegabten Colin „Sohn von Tom“ Hanks und Schuyler „Tochter von Sissy Spacek“ Fisk unter der Regie von Jake „Sohn von Lawrence“ Kasdan.

The Sum of All Fears

The Sum of All Fears (Der Anschlag): Filme nach Büchern von Tom Clancy sollte man ja generell misstrauisch gegenüberstehen, vor allem solchen, die in den ersten drei Minuten ein abstürzendes Flugzeug mit einer Atombombe an Bord haben, die dann 23 Jahre in der israelischen Wüste vergessen wird. Ich hab auch nicht viel weiter geguckt. Wie geht er denn aus? Ach, egal.

Nebenbei bemerkt: Das Buch Op Center: Games of State von Clancy spielt in Hannover und hat die Chaostage zur Inspiration gehabt. Wohlgemerkt, zur Inspiration. Aus den Punks sind Nazis geworden, die Straßennamen, die wohl Lokalkolorit bieten sollen, taugen alle nix, und eine Kneipe im Rotlichtviertel trägt den poetischen Namen „Auswechseln“. Ein großartiges Buch. Ich hab damals sehr gelacht. Wenn ihr im Strandkorb nix zu tun habt, dann wäre das ein Tipp.

Enough

Enough (Genug): Haha, Jennifer Lopez als misshandelte Ehefrau, die sich alles bieten lässt und irgendwann zur Selbstverteidigung geht (aber erst nach dem Friseurbesuch), um dann ihren Gatten im hautengen Dress zu Kleinholz zu machen und sich und die total nervige Tochter zu retten. In den DVD-Features meinte Frau Lopez, dass sie ihre Rolle als eine Art weiblichen Rocky gesehen hat. Da fällt mir nichts mehr zu ein.

Das einzig Positive an dem Film ist ein wunderbarer Thread im imdb-Messageboard, in dem Enough in eine Reihe mit Filmen wie Vertigo und The Wizard of Oz gestellt wird. Leider haben nicht alle Teilnehmer der Diskussion die subtile Ironie mitgekriegt.

Mr. Deeds

Mr. Deeds: Ich mag Adam Sandler. Ich mochte seine niedliche Trotteligkeit im Wedding Singer. Ich mochte seine melancholischen Blicke in Punch-drunk love. Ich mochte sogar seine pubertären Klowitze in Big Daddy. Aber wenn er alle diese liebenswerten Eigenschaften einfach mal weglässt und nur noch seinen Text runterbetet, dann kommt leider so ein langweiliger Brei wie Mr. Deeds dabei raus. Winona Ryder mochte ich noch nie wirklich, aber hier tut sie mir sogar fast ein wenig leid, denn Talent hat sie. Das darf sie in Mr. Deeds allerdings nicht mal eine Sekunde unter Beweis stellen. Einziger Lichtblick: der unvergleichliche John Turturro als spanischer Butler, dem jede Szene gehört. Wo war doch gleich Sandler?