The Fog of War

The Fog of War ist ein Dokumentarfilm über das Leben und die Karriere von Robert S. McNamara, der unter Kennedy und Johnson Verteidigungsminister und damit auch mitverantwortlich für den Vietnam-Krieg war. Dieses Thema nimmt den größten Teil des Films ein, aber wirklich Weltbewegendes hat McNamara nicht dazu zu sagen. Vor allem, weil er selbst seiner Lieblingsstrategie folgt, die er uns sogar verrät: „Beantworte nie die Frage, die dir gestellt wurde; beantworte die, die du beantworten willst.“ So weicht er nicht nur den Vietnam-Fragen geschickt aus, er weicht auch seiner eigenen Biografie aus. Auf die Frage, ob er gewusst hat, was die verheerenden Brandbomben auf japanische Städte in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs anrichten würden, antwortet er, dass er auch dafür nicht verantwortlich war: “I was part of a mechanism that, in a sense, recommended it (the bombing).”

Trotzdem ist The Fog of War sehenswert geworden, denn der Film beleuchtet nicht nur einen spannenden Abschnitt der amerikanischen Geschichte, sondern gönnt uns auch ein paar Augenblicke mit der historischen Figur McNamara, wenn diese mal nicht on duty ist. So erzählt er zum Beispiel, dass er selbst den Platz auf dem Arlington Cemetery ausgesucht hat, auf dem JFK bestattet ist. Mit Tränen in den Augen berichtet er von einem Park Ranger, der ihm, nachdem er den Platz ausgesucht hat, erzählte, dass der Präsident noch vor wenigen Wochen hier war und selbst gesagt habe, dieses sei der schönste Platz in ganz Washinton. “And there he is buried.”

The Fog of War zeigt deutlich, wie sehr ein Politiker auch Jahre nach der Karriere noch verbal auf der Hut ist. Gleichzeitig zeigt der Film aber auch in einigen Momenten den Menschen hinter dem Amt, der fähig zu einem Resümee ist. So schließt McNamara sinngemäß mit den Worten, dass man erst in der Rückschau sieht, was man getan hat. Er wünsche sich, dass man diese Rückschau auch in der Hitze des Gefechts besäße.

6 Antworten:

  1. Hübsch hier. Sehr hübsch sogar.
    Ah – und Fog of war. Der eitle McNamara, der irgendwie immer am Rand stand, und vielleicht doch so gerne mehr gemacht hätte. Wurde mal “ein IBM Rechner mit Beinen” genannt. War mir nie geheuer und der Presse auch nicht, die sogar soweit ging, dass ihm unterstellte, er sei der berühmte “deep throat”, der Informant beim Watergate Skandale gewesen, weil er Nixon eins auswischen wollte, den er nie leiden konnte. Aber das war nur ein kurzer Verdacht, wenn ich mich das blöde Seminar in meinem Studium recht erinnere. Was ich sagen wollte: Muss ich sehen, den Film und: Kommentare klappen auch wenn sie lang sind.

  2. Grr. Ist das jetzt hier der neue Geheimtipp?

    Frau Gröner, ist Ihnen die Schrift im Kommentarfeld auch viel zu groß?

  3. In Safari ist sie jetzt eher zu klein :-)

    (Sorry, der Geheimtipp war von mir. Geht wieder alle weg und lasst Frau Wiegard arbeiten.)

    (Ich war doch so alleine …)

  4. Ich finds sehr kuschelig und exklusiv hier. So elitär VIP-Raum-mässig.

  5. elitäre privat-bloggerei. sorry. ein wortspiel mit aktuellem bezug.

  6. oh. das favicon find ix auch sehr schön.