Links vom 6. August 2015

Hiroshima/Nagasaki

Heute vor 70 Jahren wurde die erste Atombombe über Hiroshima gezündet. Hier der Wikipedia-Eintrag zum Thema, hier die damalige Berichterstattung der AP.

Frau @ruhepuls war letztes Jahr in Japan und hat sich auch das Denkmal in Hiroshima angeschaut. Das ganze Blog ist sehr empfehlenswert.

6. August 2015

Ein anderer Jahrestag, ähnlich traurig: Die Freundin von @dasnuf wurde vor einem Jahr überfahren.

Hintersinnig: Was Rückseiten von Gemälden alles verraten

Das Städel-Museum schreibt über … genau, Rückseiten von Gemälden.

„Oft ist den Vorderseiten nicht anzusehen, dass auch recht ungewöhnliche Materialien als Bildträger verwendet wurden. Kupfer zählt dabei noch zu den üblichen Materialien: Anders als Holz oder Leinwand verzieht es sich nicht und reflektiert die Ölfarben gut. Als die Herstellungsverfahren von Kupferplatten weit genug ausgereift waren, kamen diese als Malgrund in Mode und sind in den Jahrzehnten um 1600 relativ häufig anzutreffen. Eher ungewöhnlich ist hingegen, dass ein Landschaftsbild von 1614 auf die Rückseite einer Spielkarte des 15. Jahrhunderts gemalt worden ist. (…)

Bei vielen Porträts ist der Name des Dargestellten auf der Rückseite notiert, oft ist die Rückseite aber auch aufwendig mit Wappen, Inschriften und Künstlermonogramm bemalt. Darüber hinaus können Gemälderückseiten manchmal fast die gesamte, wechselvolle Geschichte eines Werkes preisgeben: Inschriften, Klebezettel und Etiketten bilden zusammen mit Spuren restauratorischer Eingriffe ein wahrhaftes „Archiv des Bildes“.“

Im Blogeintrag kommt auch das schönste Wort vor, das ich im Kunstgeschichtsstudium gelernt habe: Flachware. Also das Zeug, das an den Wänden hängt. Ich liebe dieses Wort; es ist so herrlich prosaisch im Gegensatz zu den ganzen emotionalen Inhalten, die gerne auf dem Bildträger transportiert werden.

Unser Traum vom Fliegen

Thomas Quasthoff wird Dirigent.

„Ein Dirigent brauche, meint man, eine bestimmte Körpergröße und Mindestarmlänge (der im 19. Jahrhundert für die wachsenden Orchester erfundene Taktstock hilft letztlich nur, die Gesten zu verdeutlichen). Dem Debütanten Quasthoff fehlen diese Voraussetzungen, also stellen sich Fragen: “Der kann doch gar nicht dirigieren – ohne Arme?” Oder, noch peinlicher, weil in die seelischen Eingeweide zielend: “Muss das sein, dass er das jetzt auch noch macht?” (…)

Wer sagt eigentlich, dass man mit den Armen dirigiert und nicht mit dem ganzen Rumpf, dem Kopf, der Mimik, den Augen? Und dass andere Dirigenten keine Malaisen hätten, böse Schultern, wehe Rücken und so weiter? Überhaupt: Seit wann ist Dirigieren nicht in erster Linie eine geistige Leistung, sondern eine gymnastische?

Im Grunde war bei Thomas Quasthoff Schluss mit der Behindertennummer, war so ziemlich alles gut. Bis die Sache mit dem Dirigieren aufkam (die Idee dazu stammt von Martin Engström, dem Intendanten des Verbier-Festivals). Und die alten Vorurteile sich wieder regten.“

Going With the Flow: Blood & Sisterhood at the London Marathon

Kiran Gandhi lief einen Marathon, während sie ihre Tage hatte.

„As I ran, I thought to myself about how women and men have both been effectively socialized to pretend periods don’t exist. By establishing a norm of period-shaming, [male-preferring] societies effectively prevent the ability to bond over an experience that 50% of us in the human population share monthly. By making it difficult to speak about, we don’t have language to express pain in the workplace, and we don’t acknowledge differences between women and men that must be recognized and established as acceptable norms. Because it is all kept quiet, women are socialized not to complain or talk about their own bodily functions, since no one can see it happening. And if you can’t see it, it’s probably “not a big deal.” Why is this an important issue? Because THIS is happening, right now.

And so I started bleeding freely.“