The Da Vinci Code

So schlecht wie ich dachte, ist The Da Vinci Code (Sakrileg) dann doch nicht geworden. Tom Hanks und Audrey Tautou sprinten durch 2000 Jahre Kirchengeschichte, lösen im Vorbeigehen Rätsel, an denen andere ein ganzes Leben knabbern und finden zum Schluss den letzten Nachfahren von Jesus Christus. Ach, wenn man sonst nix zu tun hat.

Die Buchvorlage hat ein ähnlich atemloses Tempo wie der Film, kann aber immerhin noch ein bisschen inneren Monolog oder Hintergrundinfos vermitteln, die der Film einfach weglässt oder eben mit laaaangen Dialogen erklären muss. Denn die ganzen Rätsel und Codes und Kirchendekore müssen ja auch irgendwie vermittelt werden. Deswegen fühlt sich The Da Vinci Code auch ein bisschen an, als ob man ein Geo-Heft „Jesus und seine Frauengeschichten, die die Kirche verheimlichen will“ verfilmt hat. Es gibt wahnsinnig viel zu erzählen – aber Leute im Kino sind ein bisschen ungeduldiger als Leser eines Taschenbuchs, und daher wird im Film viel gesagt, viel rumgelaufen und viel geballert. Hanks und Tautou dürfen die ganzen zweieinhalb Stunden nicht ein einziges Mal gute Laune haben, sondern müssen sich stets der großen Verantwortung bewusst sein, die sie auf ihrer Suche nach einem Mörder und schließlich dem Heiligen Gral haben. Deswegen kommt auch selten wirklich Unterhaltung auf – es ist mehr ein interessiertes Zugucken. Genau wie im Buch geht auch alles halbwegs glatt; richtig ernsthafte Hindernisse gibt es nicht, nur die üblichen Verzögerungen, die das ganze etwas spannender machen sollen. Das klappt auch halbwegs, aber eine echte Zuneigung zu dem Film mag sich einfach nicht einstellen.