Schokoladenravioli mit Marsalaschaum

Der Herr des Hauses hat sich süße Ravioli gewünscht. Soll mir recht sein; dann kann ich mal einen Tag Auszeit von Tastespotting nehmen, wo ich gefühlt alle fünf Minuten ein Rezept abspeichere, um es an irgendeinem Wochenende auszuprobieren.

Beim Googeln bin ich hier gelandet. Ich habe das dort beschriebene Rezept ein wenig verändert, unter anderem deshalb, weil ich keinen Sherry im Haus hatte, aber dafür Marsala. Die angegebenen Mengen reichen für ungefähr 30 Ravioli.

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Für den Teig ein Ei mit einem Esslöffel Wasser aufschlagen. 50 g zartbittere Kuvertüre schmelzen und mit dem Ei verrühren. Einen Esslöffel Walnussöl unterrühren. Die zähe Flüssigkeit mit 125 g Mehl zu einem Teig verkneten, in Klarsichtfolie packen und zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Der Teig fässt sich etwas knetgummiartiger an als normaler Nudelteig, aber die von mir erwartete Sauerei mit Schokoladenfingern fiel völlig flach. Sehr schön.

Für die Füllung eine Banane kleinschneiden oder mit der Gabel zerdrücken. Ich mag es, wenn man noch ein bisschen was zwischen den Zähnen hat, daher habe ich sie in kleine Würfel geschnitten. 100 g Walnüsse hacken und Banane und Nüsse mit 125 g Frischkäse, einem Teelöffel Zitronensaft und zwei Esslöffeln Ahornsirup vermischen.

Ich habe online unterschiedliche Methoden gefunden, um Ravioli herzustellen: mit lustigen Brettern oder Ausstechern, zwei Lagen Teig übereinander legen und dann festdrücken oder schlicht mit Nudelmaschine, Messer und Augenmaß. Ich habe mich für die letzte Methode entschieden, hatte zwar ein wenig Angst um mein Maschinchen, aber wie bei der Teigzubereitung durfte ich erfreut feststellen, dass der Teig sich trotz Schokolade wie ein normaler Nudelteig verarbeiten ließ.

Schmale Teigstreifen bis zur Stärke 5 in der Nudelmaschine plattmachen, dann einzelne Rechtecke abschneiden, darauf die Füllung legen und die Teigstücke wie ein Blatt Papier falten. Die Ränder der Ravioli andrücken und mit einer Gabel „versiegeln“. In kochendem Wasser für keine zwei Minuten sieden lassen, bis sie an die Oberfläche treiben; die Ravioli sind, wie andere selbstgemachte Nudeln auch, blitzschnell fertig.

Für den Schaum 50 g weiße Kuvertüre in 100 ml Milch schmelzen. Zwei Eigelbe in der Milch über einem Wasserbad aufschlagen und einen kleinen Schuss Marsala dazugeben.

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Ich fand den Schaum unglaublich lecker, war von den Ravioli allerdings etwas underwhelmed. Man konnte die Schokolade sehr zart durchschmecken, aber Banane und Nüsse waren sehr dominant. Wenn ich die Ravioli nochmal machen sollte, würde ich wahrscheinlich nur rote Früchte und Frischkäse als Füllung nehmen; ich hatte das Gefühl, dass hier ein paar Aromen zu viel auf dem Teller waren. Aber hübsch sah’s aus. (Und die zweite Hälfte der 30 Stück essen wir dann heute.)