Buchreport

Angels & Demons von Dan „The Da Vinci Code“ Brown. Ochjo. Wieder eins von den Büchern, die man nicht weglegt, bevor man sie durchhat. Leider ist das Ende genauso unbefriedigend wie das in The Da Vinci Code. Jedenfalls für mich.

Das Buch geht um die Illuminati, die angeblich ein Attentat auf den Vatikan verüben wollen. Kardinäle werden ermordert, alte Legenden erwachen wieder zum Leben, die Wissenschaft und Gott stehen sich zum finalen Gefecht gegenüber, und mittendrin tummelt sich wieder Robert Langdon, der olle Mystiker aus Harvard, der natürlich in Minutenschnelle Rätsel löst, über die andere seit fünfhundert Jahren nachdenken. Man bekommt als Leser eine Menge Denkfutter mit auf den Weg, man erlebt Rom und seine Kirchen ziemlich unmittelbar, und das Tempo ist im gesamten Buch angenehm hoch – wahrscheinlich auch, um von der manchmal doch arg an den Haaren herbeigezogenen Story abzulenken. Trotzdem wollte ich danach noch mehr über die Geheimbündler wissen und vor allem ganz schnell ein Flugticket nach Rom buchen.

Wie gesagt, das Ende hat genervt, weil die Guten mal wieder die Bösen und die Bösen die Guten und überhaupt … ich mag solche 180°-Wendungen kurz vor der Zielgeraden nicht. Gerade, wenn ich mein Herz an einen Charakter verschenkt habe, ist es eklig, ihn plötzlich nicht mehr mögen zu dürfen. Vor allem, wenn er vorher so schöne Monologe wie den folgenden hatte:

“Science may have alleviated the miseries of disease and drudgery and provided an array of gadgetry for our entertainment and convenience, but it has left us in a world without wonder. Our sunsets have been reduced to wavelengths and frequencies. The complexities of the universe have been shredded into mathematical equations. Even our self-worth as human beings has been destroyed. Science proclaims that Planet Earth and its inhabitants are a meaningless speck in the grand scheme. A cosmic accident.” He paused. “Even the technology that promises to unite us, divides us. Each of us is now electronically connected to the globe, and yet we feel utterly alone. We are bombarded with violence, division, fracture, and betrayal. Skepticism has become a virtue. Cynicism and demand for proof has become enlightened thought. Is it any wonder that humans now feel more depressed and defeated than they have at any point in human history? Does science hold anything sacred? Science looks for answers by probing our unborn fetuses. Science even presumes to rearrange our own DNA. It shatters God’s world into smaller and smaller pieces in quest of meaning … and all it finds is more questions.”

Good-bye, Chunky Rice von Craig Thompson. Sehr schöner und viel zu kurzer Comic über Freundschaft, Kindheitserlebnisse und wie sie uns prägen und viele verschiedene Menschen und wie sie miteinander klar kommen (müssen).

Chunky ist eine Maus, die auf eine Reise geht, um einen Ort zu finden, an dem sie sich zuhause fühlt. Auf seiner Reise lernt sie viele Menschen kennen, und zum Schluss ist man nicht sicher, ob Chunky gefunden hat, wonach er gesucht hat. Aber die Reise war es allemal wert.

Chunky trifft zum Beispiel siamesische Zwillinge, von denen der eine früher einschläft als der andere. Chunky fragt, ob der wache Zwilling in die Träume des anderen schauen kann. Kann er nicht, aber es hat mich zum Nachdenken gebracht: Wenn siamesische Zwillinge sich Teile des Gehirns teilen, kann der eine dann schlafen und der andere nicht? Wie können sich überhaupt zwei individuelle Persönlichkeiten bilden, wenn das Gehirn (das für mich Sitz der Persönlichkeit ist) einem nicht allein gehört?