Déjà vu

Es gibt Filme, bei denen ich mich alle fünf Minuten frage, ob ich – haha – im falschen Film bin. Déjà vu (Wettlauf gegen die Zeit) ist so einer. Denzel Washington spielt einen Polizisten, der einen Bombenanschlag auf eine Fähre in New Orleans aufklären soll, bei dem über 400 Menschen ums Leben gekommen sind. Mitten in den Ermittlungen taucht eine weitere Leiche auf, die aussehen soll, als wäre sie an Bord der Fähre gewesen, die aber schon vor dem Anschlag angeschwemmt wurde. Denzel geht der Sache nach – wobei es sicherlich nicht schadet, dass die Tote auch als Leiche noch äußerst attraktiv aussieht. Bis dahin ist der Film typischer Tony-Scott-Kram: viele Zeitlupen, schicke Explosionen, schnörkellose Dialoge, Actionkram halt. Aber als Denzel von einer Spezialeinheit angesprochen wird, um sich noch intensiver um die Fährenbombe zu kümmern, wird’s total krude. Diese Einheit kann nämlich per schnittigen Videofilmchen in die Vergangenheit gucken – und genau das machen sie jetzt auch, um den Bomber in der Gegenwart festzunehmen. Irgendwann muss man den Kopf dann komplett ausschalten, denn natürlich will Denzel die Vergangenheit so ändern, dass der Anschlag erst gar nicht passiert … glaube ich. Er könnte es auch aus Liebe zu der netten Leiche gemacht haben, keine Ahnung. Ich konnte mich bis zum Schluss nicht entscheiden, ob den ich Film jetzt mag oder erträglich finde oder so doof, dass er schon wieder gut ist. Die Story ist jedenfalls Müll – aber ich muss zugeben, dass ich den Streifen bis zum Ende geguckt habe. Das übrigens noch größerer Müll ist.