Bücher Juli 2013

Ich habe im letzten Monat recht wenig gelesen; wenn, dann war es Kram für die Uni oder Kram, von dem ich das Gefühl hatte, es könne nicht schaden, ihn als Kunsthistorikerin in spe mal gelesen zu haben. Oder es war Kram, nach dem mein Hirn nach den ganzen wissenschaftlichen Texten lechzte. (Mein Hirn, haha. Ihr versteht den Scherz, wenn ihr am Ende vom Text seid.)

Uwe M. Schneede – Die Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert: Von den Avantgarden bis zur Gegenwart

Schönes Buch, guter Überblick, schlaue Kapitelaufteilung, viele, viele, viele bunte Bilder. Einziger Kritikpunk: An den Bildern stehen keine Maße dran. Das interessiert mich inzwischen schon, ob das Ding 40 oder 400 Zentimeter breit ist.

Ulrich Pfisterer (Hrsg.) – Klassiker der Kunstgeschichte 1: Von Winckelmann bis Warburg

Ulrich Pfisterer (Hrsg.) – Klassiker der Kunstgeschichte 2: Von Panofsky bis Greenberg

Beim Herausgeber der beiden Werke saß ich im letzten Semester in der Vorlesung und habe mich bestens unterhalten gefühlt (falls das der Anspruch an eine Vorlesung ist), und einige der Verfasser_innen der einzelnen Beiträge unterrichten ebenfalls an der LMU. Das war wirklich kein Kaufgrund, aber ich habe mich trotzdem immer wie die Streberin vor dem Herrn gefühlt, wenn ich das Ding in den Seminarpausen aus dem Rucksack zog und darin gelesen habe.

Zitat: „Das Hauptanliegen der Darstellungen gilt den wissenschaftlichen Leitfragen, -problemen und -themen der jeweiligen Kunsthistoriker – stets mit Blick auf ihre wissenschaftliche, institutionelle und gesellschaftspolitische Verflechtung sowie auf die inner- und interdisziplinäre Rezeption.“ Der Herausgeber entschuldigt sich zudem dafür, dass keine einzige Frau im Band vorkommt, weil aufgrund der fehlenden Distanz keine lebenden Kunsthistoriker oder Kunsthistorikerinnen betrachtet wurden. Und die ganzen toten Menschen, die in unserem Fach die Helden sind, waren eben Kerle.

Walter Benjamin – Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Klassiker. Liest sich übrigens in sehr kurzer Zeit durch und ist heute noch relevant.

Lily Harlem – Shared

Lily Harlem – Shared Too

Haha. Ein kleiner erotischer Schundroman – und Herr Buddenbohm ist schuld. Diese Linkliste hat mich nämlich zu diesem Artikel geführt und zack! war der Schmuddelkram auf meinem Kindle. (Auf dem übrigens nur Schmuddelkram ist. Und die ganzen Klassiker, die nichts mehr kosten. Eine schöne Mischung.) Die Story ist nicht ganz so scheiße wie 50 Shades of Grey und auch nicht so fürchterlich geschrieben, aber sie ist natürlich trotzdem sinnfrei, weil egal, denn es geht ums Ficken und nicht um Weltliteratur. Dafür war’s aber ganz ordentlich. Nach einer Nacht mit sehr schönen Träumen habe ich mir auch den zweiten Teil runtergeladen, aber bei dem ging’s mir wie beim zweiten Teil von Grey: Den ersten konnte ich als guilty pleasure genießen, der zweite war nur noch langweilig. Nach wenigen Seiten bzw. 15 Prozent weggelegt.

Bonustrack: die ganzen Bücher in der Bibliothek, die ich für die Hausarbeit gelesen habe. Und die habe ich nicht mal alle fotografiert.