Wii love it

(Ich entschuldige mich hiermit für die Headline. Ich ahne, dass jeder, aber auch wirklich jeder blöde Kalauer mit dem Produktnamen bereits gemacht wurde, aber ICH hab eben noch keinen einzigen machen dürfen, und daher mache ich’s jetzt.)

Seit letzter Woche teilen der Kerl und ich uns eine Wii. Tagelang haben wir mit dem Handy im Anschlag diverse Elektrohändler Hamburgs abgegrast – wer zuerst eine findet, ruft sofort den anderen an, damit wir nicht zwei Stück rumstehen haben. Das ganze haben wir dann nochmal mit den Controllern gemacht, denn der Media-Markt, bei dem der Kerl die Konsole gekriegt hat, hatte keine Nunchucks, sondern nur die Wii-Remote. Doof, dass man den Kram in Einzelteilen kaufen muss. Andererseits okay, weil es Spiele gibt, für die man das Nunchuck nicht braucht. Aber wir wollten natürlich ALLES haben, was ging, und so liegen jetzt bei uns zuhause nicht nur zwei vollständige Bedienelemente, sondern auch noch meine Hasen, Call of Duty, The Legend of Zelda (wobei ich mein Pferd „Hoppel“ genannt habe, weil der Kerl hinter mir stand und drängelte und mir nix Besseres einfiel. Und jetzt lese ich auf den blöden Screenmenüs immer: „Anke, treib mit Hoppel die Ziegen zusammen.“ Wie peinlich ist das denn bitte. Ich bin in einer Supidupifantasiewelt und mein Pferd heißt HOPPEL!) und die ein, zwei Spielchen Software, die bei Wii und Remote dabei liegen.

Ich bin nicht unbedingt Videospiel-affin. Auf dem Kerl’schen Gamecube habe ich monatelang Animal Crossing gespielt – und es gerade noch einmal neu gekauft, weil es beim Umzug verschütt gegangen ist. Auf Kerls Playstation habe ich einmal gespielt, auf der XBox noch nie. Interessiert mich nicht. Ich bin ein sehr schlichtes Gemüt, wenn es um Videospiele geht. Raving Rabbids hat bei mir natürlich gewonnen, weil es knuffige Häschen sind, die sinnloserweise mit Klopümpeln um sich werfen und lustige Geräusche machen.

Gerade weil ich nicht der Profi-Gamer bin, hatte ich mich auf die Wii gefreut, denn der neue Controller bedeutet für mich: Der Kerl kann damit erstmal genauso wenig umgehen wie ich. (Okay, es heißt, dass ich eine Chance habe, in Rennspielen gegen ihn zu gewinnen, ja, schon gut.) Und so haben wir am Wochenende auch beide gleich gespannt vor der Konsole gestanden und einfach losgelegt. Schon bei Wii Sports wird man schön angefixt: Beim Tennisspielen muss man wirklich mit der Remote durch die Gegend schlagen, anstatt nur auf ein Knöpfchen zu drücken. Auch beim Bowling wird die Bewegung halbwegs vernünftig simuliert; beim Golf natürlich weniger. Man braucht nur eine Hand und holt auch längst nicht so weit aus, aber seltsamerweise ist es ein recht guter Ersatz. (Ketzerisch, ich weiß.)

Die beiden Controller funktionieren drahtlos, so dass man eine gute Bewegungsfreiheit hat; gerade bei Tennis ist das ziemlich klasse. So mussten der Kerl und ich uns nur darauf konzentrieren, uns nicht gegenseitig über den Haufen zu rennen oder uns die Arme ins Gesicht zu hauen. Beide Controller sind allerdings über eine recht kurze Schnur verbunden, die mich manchmal etwas nervt. Aber ich bin schon davon überrascht, wie angenehm „natürlich“ es sich anfühlt, die Dinger in der Hand zu haben. Gar kein Vergleich zu dem Plastikklops, den man z.B. für den Gamecube hat.

So schießt man bei den Raving Rabbids per Remote. Aber nicht mit einem Knopf auf dem Controller, denn bei der Remote, die man wie eine Fernbedienung hält, liegt ein Knopf auf der Unterseite, genau da, wo man den Zeigefinger liegen hat. Fühlt sich wie ein Abzug an und funktioniert auch so. Mit dem Nunchuk lädt man nach, indem man es schüttelt. In anderen Spielen rennt man, indem man Remote und Nunchuk schnell auf und ab bewegt. Der Hasentrailer, den ich schon einmal verlinkt hatte (und den ich mir jeden Tag dreimal angucke), zeigt ganz gut, wie unterschiedlich die Controller eingesetzt werden können.

Um meine Lobeshymne abzuschließen: Ich bin völlig angefixt. Könnte an den Hasen liegen, liegt aber, glaube ich, eher an der wirklich neuen Spielerfahrung. Wenn ihr also noch die Chance habt, irgendwo eine Wii zu kriegen – zuschlagen. Das Teil ist ziemlich klein und Apple-weiß. Sieht gut aus im Wohnzimmer.

(Ich brauche einen schickeren Fernseher.)