November-Journal, 4.11.2012

Morgens hin- und hergerissen gewesen: Der geplante Fußballbesucher sagte nicht ganz unerwartet ab, ich saß mit zwei HSV-FCB-Karten rum und konnte mich nicht entscheiden. Alleine ins Stadion? Mit einem/r Unbekannten/r neben mir? Beide Karten raushauen? Einfach liegenlassen und spontan hinfahren – oder eben spontan verfallen lassen? Ein Elend. Schließlich siegte das innere Plüschtier, das nach zehn Tagen Trennung den Kerl gar nicht mehr loslassen wollte: Sofa und Kuscheln statt Stadion und Kreischen. Es dauerte dann auch nur fünf Minuten, bis die Karten eine neue Heimat gefunden hatten, was mich für die Dame sehr freut, die uns sicherlich würdig im Fanblock vertreten hat.

Steuer für Oktober gemacht. Meine Steuerberaterin wird mich für die ganzen winzigen Münchenfahrscheine so hassen. (Memo to me: Monatsticket kaufen.)

Den Anmeldeantrag für München ausgefüllt, in einen Briefumschlag gepackt und zusammen mit dem Steuerkram eingeworfen.

Danach Milchkaffee und Kuchen mit Frau @hammwanich, die mir von ihrer Hochzeitsreise berichtete, während ich von meinen Abenteuern in der Kunst und Musik erzählte. Unsere leuchtenden Äuglein dürften einander Konkurrenz gemacht haben.

Nicht dass ich mich über die Unlustigkeit meines temporären Mitbewohners in München beschweren möchte (ganz im Gegenteil), aber so wunderbare Sätze wie „Und ich sag noch: keine Babys in Garagen rumliegen lassen“ bringt eben nur der Kerl.

Jetzt weiß ich wieder, was an Wochenendbeziehungen nervt: alles.