The Family Stone

Wieder einer von den Filmen, die sich nicht entscheiden können, ob sie einen zum Lachen oder Weinen bringen möchten. The Family Stone (Die Familie Stone – Verloben verboten) erzählt die Geschichte von … ach, viel zu vielen Charakteren, die sich zu Weihnachten unterm Tannenbaum treffen. Da ist die unheilbar kranke Mama (Diane Keaton), der schwule taube Sohn, dessen Lebensgefährte ein Schwarzer ist (noch ein Klischee mehr und es hätte ein Steakmesser-Set gegeben), die nervige kleine Schwester (Rachel McAdams) des Hauptdarstellers (Dermot Mulroney), der sich mit einer Frau (Sarah Jessica Parker) verloben will, die alle in der Familie so richtig doof finden – bis auf den Bruder (Luke Wilson), der … und dann kommt auch noch die liebreizende Schwester von … und die erste große Liebe von … und so weiter.

Der Film hat viele Dialoge, die mir in ihrer Knappheit gut gefallen haben; ich mag es, wenn gerade in rührselig-lustigen Familienfilmen nicht alles breitgequatscht wird, sondern sich erst nach und nach enthüllt. Hier wurde aber nur angefangen, an der Oberfläche zu kratzen, und daher versandeten viele Handlungsstränge in Plattheiten, die man schon viel zu oft gesehen hat. Nach 20 Minuten wusste man, wo der Film hinführt, und das tut er dann auch. Es gibt einige Momente, die mir sehr gefallen haben, wie z.B. das Dinner, bei dem Parker einige sehr unangenehme Momente auf der Leinwand bravorös übersteht – so ungefähr muss es sich anfühlen, einem Autounfall in Zeitlupe zuzugucken. Oder die Szene, in der Diane Keaton Schutz bei ihrem Mann sucht – wundervoll zärtlich und kein bisschen schmalzig. Leider werden diese Szenen von der banalen Story völlig überdeckt. Ein bisschen weniger Komödie, ein paar Darsteller weniger, und wenn ich es mir wünschen könnte: nicht alle Familiengeschichten müssen Weihnachten oder Thanksgiving stattfinden, und dann hätte aus The Family Stone was richtig Nettes werden können. So reicht es immerhin für ein paar verheulte Taschentücher. Aber die auch eher aus gelerntem Reflex und weil ich mich gegen Have yourself a merry little Christmas von Judy Garland aber sowas von gar nicht wehren kann.