Deppenpost

Ganz was Neues: Blogspam per Snail Mail. Die vier Unterzeichner obiger Postkarte betreiben ein Business-Blog (ah, das böse Wort), das ich hier ums Verrecken nicht verlinke, denn diese Aktion finde ich mehr als bescheuert. Warum? Nun:

Erstens: Wie doof ist es, auf ein Weblog aufmerksam zu machen, indem man das Internet verlässt? Ich geh doch auch nicht in eine Bäckerei, wenn ich was über Bonsais wissen will. Glaubt ihr wirklich, ihr könntet einem Endkunden die Faszination von Weblogs erklären, indem ihr ihm ein Kärtchen schickt? Und die Blogger, die ihr angeschrieben habt, kennen Weblogs schon. Wir sind schlau genug, um Business-Blogs alleine zu finden, wenn wir sie denn finden wollen. (Was die meisten von uns nicht wollen, was eure Karte noch überflüssiger macht als Pizzabringdienstflyer oder die obligatorischen „Ich ihren Teppich reinige für ganz wenig Geld“-Zettel.)

Zweitens: die Ansprache. Wenn ihr euch schon die Mühe macht, mir quasi ein Mini-Mailing zukommen zu lassen, dann schreibt, verdammt nochmal, meinen Namen richtig (Gröner, nicht Groener). Absoluter Anfängerfehler. Steht sicher auch in Marketing für Dummys, dass man mit falsch geschriebener Anschrift schon ziemlich verloren hat. Und für eine persönliche Anrede („Bloggerin“? Banaler ging’s wohl nicht) sollte immer Zeit sein.

Drittens: der Inhalt, falls euer Sülz diesen Namen überhaupt verdient. Das ist ja schön, dass ihr von Kommentaren und Trackbacks nie genug bekommt. Wenn ihr mein Weblog kennen würdet – oder euch auch nur fünf Minuten damit beschäftigt hättet –, wüsstet ihr, dass ich zurzeit auf Kommentare und Trackbacks aber sowas von gar keinen Wert lege. Falls ihr also verzweifelt den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Blogger gesucht habt, um ihn in den Kartentext zu schreiben – sucht weiter.

Viertens: Was zum Henker wollt ihr mir mit „real virtuell“ sagen?

Und fünftens: Ausgerechnet am Weltfrauentag eine Postkarte von mir völlig fremden Kerlen zu kriegen, auf der der grandios-doofe Satz „Wir freuen uns, uns bald auf dir zu sehen“ steht, entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn’s nicht so tragisch dämlich wäre.

Schnell wegguck, (Kommata machen übrigens auch echt was her)

Anke