Risotto mit geröstetem Radicchio und Erdbeeren

Ja, gut, ich weiß, Erdbeeren im November ist quasi wie Pelztragen, aber dieses Rezept von Maria Elia lächelt mich an, seit ich ihr Buch habe, und ich halte es einfach nicht mehr bis nächsten Mai, Juni, Juli aus. So. Basta. Gekocht und für extrem lecker befunden. Und wenn ihr genauso rücksichtslos drauf seid wie ich, dann kocht ihr das nach. Embrace your inner Chuck Norris.

Für zwei Esser_innen

1/2 Radicchio in feine Streifen schneiden und mit
Olivenöl und
Meersalz

für zwei bis drei Minuten bei mittlerer Hitze rösten, bis die Streifen gebräunt sind. Aus der Pfanne nehmen, mit

Balsamico beträufeln und beiseite stellen.

2 Schalotten, feingehackt, in
25 g Butter und
Olivenöl andünsten.
180 g Risottoreis dazugeben, ungefähr eine Minute glasig werden lassen, dann mit
150 ml Weißwein ablöschen.

450 ml Gemüsebrühe nach und nach zum Reis geben – ihr kennt das ja, brav umrühren, immer nur so viel Flüssigkeit dazugeben, wie der Reis gerade aufnehmen kann, und auch wenn diese Praxis ständig als alberner Quatsch hingestellt wird, ich rühre gerne und ich schöpfe gerne Brühe um. Hat was Meditatives. Wenn die ganze Flüssigkeit beim Reis ist und dieser schön weich geworden ist,

25 g frisch geriebenen Parmesan,
den Saft von 1/2 Zitrone,
2 EL Mascarpone und
4 Erdbeeren, geviertelt,

unterheben. Noch ein bisschen Balsamico oder eine Balsamicoreduktion und ein bisschen Schnittlauch darübergeben.

Bei der einzigen negativen Amazon-Rezension zum Buch wird genau dieses Rezept als „schmeckt nicht, komische Kombi“ herausgestellt. „Komische Kombi“ lasse ich sogar gelten, aber genau die macht das Gericht ja so toll: der bittere Radicchio, der säuerlich-milde Essig, die süßen Erdbeeren und die leicht scharfen Schnittlauchröllchen und das alles auf dem weich-schmelzigen Reis – ich fand das alles sehr lustig im Mund. Und ja, es gibt auch im November schmackhafte Erdbeeren. Die kosten allerdings auch fast so viel wie ein Pelz.