Mach’s jut, Balin

Was ich nicht vermissen werde:

– die doofe Wochenendbeziehung. Ich bin doch verpuschelter als ich dachte.

– die zwei Haushalte. Ich wusste nie, was ich wo im Kühlschrank hatte, und ich hab alles doppelt, was man so für Schönheitspflege und persönliche Hygiene braucht, damit ich nicht dauernd alles hin- und herschleppen musste. Wenn jetzt das Klimakterium über mich hereinbricht, bin ich total gearscht. Tamponvorräte bis 2012. Mindestens.

– dass ich am Wochenende Zeit mit dem Kerl nachholen „musste“ und deshalb meine Videothek sträflichst vernachlässigt habe. Ab jetzt gibt’s wieder den traditionellen Samstags-Trip (edit: Je länger ich auf dieses Wort gucke, desto mehr bin ich der Meinung, dass da ein Bindestrich rein sollte), von dem ich mit mindestens vier bis fünf Filmen oder einer Serienstaffel aufs Sofa zurückkehre. Hach. Heißt auch: wieder mehr Filmcontent fürs Blog.

– den Dreck. Da hilft auch kein aalglatter Potsdamer Platz und keine glitzernde Friedrichstraße – Berlin ist dreckig und runtergekommen und verranzt. Hat seinen Charme, würde mich aber nach längerer Zeit garantiert wahnsinnig machen.

– die ständige Frage, ob ich anders bin, wenn ich woanders bin. Bin ich nicht. Egal wohin ich gehe, ich nehme mich und meine Macken und Marotten und Müdigkeiten mit.

– eine Wohnung, in der nur ich wohne.

– die Sehnsucht nach einer Fahrt in der U3 am erleuchteten Hafen lang. Die Sehnsucht nach einem Elbspaziergang im Sommer. Die Sehnsucht nach der Binnenalster. Hab ich jetzt alles wieder.

Was ich vermissen werde:

– die Tram. Ja, ich weiß, Hamburg hat dafür die lustigen Hafenfähren, aber die Tram ist toll. Und gelb. Und sie bimmelt, wenn sie über den Alexanderplatz fährt.

– den Fernsehturm. Weiß nicht warum. Ich war nicht oben, ich wollte auch gar nicht nach oben, und beim Festival of Lights war er auch eher hässlich à la Großraumdisse angeleuchtet, aber immer wenn ich ihn gesehen habe, dachte ich, ich fühl mich gut, ich steh auf Berlin. (Den Song hab ich seltsamerweise nicht einmal in der ganzen Zeit vom iPhone gespielt bekommen. Blödes patriotisches Teil.)

– Starbucks und Balzac in unmittelbarer Agenturnähe. Heißt: Wenn ich morgens lieber ne halbe Stunde länger im Bett bleiben wollte anstatt mir Kaffee zu kochen und Obst für die Cornflakes zu schneiden und in Ruhe zu frühstücken, wusste ich, ich hab zwei wunderbare Alternativen. Für *hust* quasi das gleiche Geld wie Obst und Cornflakes.

– zwei dicke Opernhäuser. Vorher noch laut drüber gelästert, keine Stadt brauche zwei Opernhäuser, aber hier dann schön großkotzig im einen Spielplan nachgeguckt, was läuft, um dann ins andere Haus zu gehen. Schnafte.

– den Berliner Dialekt. Als gebürtige Hannoveranerin bin ich ja eher eine Freundin des Hochdeutschen, aber Balinerisch mag ick, wa?

– das Brandenburger Tor, das Regierungsviertel, selbst das hässliche Bundeskanzleramt. Fühlt sich einfach beeindruckend an, in der Hauptstadt rumzulaufen. Vielleicht hab ich auch nur zu oft West Wing geguckt, um mich von Gebäuden und Lokalitäten beeindrucken zu lassen.

– die ganzen Namen der S-Bahn-Haltestellen. Die kennt man irgendwie, selbst wenn man nicht in Berlin wohnt. Aus Linie 1. Aus diversen Filmen. Aus der Geschichtsunterricht. Übt alles auf mich eine seltsame Melancholie aus. Wahrscheinlich wegen des Geschichtsunterrichts.

– das Gefühl jeden Morgen, nicht zur Arbeit zu fahren, sondern etwas Besonderes zu erleben. Einfach weil’s eine fremde Stadt ist, die ich mir jede Minute anders angeguckt habe als „meine Stadt“ zuhause. Ständige Urlaubsaufmerksamkeit. Natürlich nur, wenn ich nicht auf dem Sofa vor den DVDs im Macbook eingeschlafen bin.

– die Millionen OVs im Sony Center. Auch wenn ich sie nie wirklich ausgenutzt habe, ich blöder, müder, fauler Idiot.

– meine Mittagsdates mit Ix und dem Nuf. Die netteste Konstante aller Zeiten.

– eine Wohnung, in der nur ich wohne.

– das Gefühl, nie underdressed zu sein, nie zu ungekämmt, nie irgendwie nicht richtig. Das Gefühl, hier hinpassen zu können, weil hier jeder hinpasst. Come as you are.

Changefest 09 – Jon Stewarts Daily Show über die Vereidigung Obamas.

Habe gerade meinen letzten Vanilla Latte in meinem Haus-und-Hof-und-liebster-Mittagspausenaufenthaltsort-Starbucks am Hackeschen Markt gekauft.

Fühlt sich an, als würde ich mit einer Stadt Schluss machen.

Whitehouse.gov wurde gestern Punkt 18 Uhr deutscher Zeit gerelauncht (es ist zu früh, es gibt bestimmt ein besseres Wort) und hat jetzt auch ein Blog.

The Obama Inauguration Lego Style – das Legoland in Carlsbad, Kalifornien, hat da mal was aufgebaut. Noch mehr Bilder hier.

Endlich – die 8. Staffel von The West Wing startet.

(Original, Hintergrund, totales Copy & Paste von Herrn Niggemeier)

Ich ertrinke erstens in Arbeit, weil ich die Krankheitswoche wieder aufholen muss, und gleichzeitig in Abschiedsmelancholie. Daher hier ein Hinweis auf ein Berliner Blog und hier ein Hinweis auf ein weiteres, die mich beide noch melancholischer machen.

Auf das erste hat mich übrigens Stefan aufmerksam gemacht, indem er mich mit „Wessis, aufgepasst!“ anchattete.

Und damit ich wieder bessere Laune kriege, gibt’s nochmal, genau wie gestern schon, Musik von Peter Fox. Hey, ich bin nur vier Monate zu spät dran, den Mann und seine Platte gut zu finden. Normalerweise brauch ich für sowas vier Jahre.

Meine letzte Woche in Berlin fängt an. Musikalische Einstimmung zum Abschied: Schwarz zu Blau von Peter Fox. Grandioses Video. Bitte in anständiger Auflösung angucken.

If movie posters were honest, via Wortvogel.

An alle deutschsprachigen Blogautoren: „Bildergallerie“ schreibt man in Wirklichkeit „Bildergalerie“. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

#Ruhig, Brauner

I still can’t believe he gets money for this. (Bin grün vor Neid.)

Gerade zwei Folgen 30 Rock geguckt, jetzt Late Night with Conan O’Brien. Keep it coming!

Schöne Flashmob-Werbung: erst Clip gucken, dann Story lesen.

The Golden Globes 2009

2.00 Uhr. Die Golden Globes gehen los. Leider ohne großen roten Teppich, weil Pro7 erst Punkt jetzt einsteigt. Schnucki und Dauersingle Jeremy Piven ist wieder mit Mama da, und aus den Augenwinkeln habe ich erschrocken Miley Cyrus gesehen. KIEFER!

2.01. Jennifer Lopez in Gold fragt, ob alle eine gute Zeit haben. Bisschen früh, hm? Egal, erster Preis: Best Performance by an Actress in a Supporting Role in a Motion Picture geht an – endlich kriegt sie mal was! – Kate Winslet für The Reader. Leo gratuliert als erster. Elegant und schlicht in schwarz, Zettel aus der Handtasche … “You have to forgive me, I have a habit of not winning things.“ … Mitstreiterinnen, Crew, blablabla und der Dialektcoach für Deutsch, Maskenbildner – “Thank you for making me look so old.” Ehemann, Kinder, reicht.

2.06. Sting mit Bart und ungekämmt, sieht aus wie ein schlechter Vampir, präsentiert den Best Original Song. Clint Eastwoods Begleitung knipst die Bühne mit ihrem iPhone. Miley streckt mal wieder die Zunge raus (get a new signature pose, baby). Beyoncé mit viel zu viel Schmuck, dafür sieht Bruce Springsteen sehr entspannt aus. Kein Wunder, denn er kriegt den Preis für The Wrestler aus dem gleichnamigen Film. Springsteen: “This is the only time I will ever be in a competition with Eastwood.” Er bedankt sich bei Mickey Rourke, der ihn anscheinend angerufen hat, um ihn zu bitten, einen Song für den Film zu schreiben.

2.14. Eva Longoria in Rot, eng, glänzend, Sanduhrfigur, Schleppe, aufdringlichen Brüsten und Simon Baker mit blonden Highlights präsentieren Miss Golden Globe Rumer Willis. Demi und Ashton winken aus dem Publikum. Longoria/Baker kündigen die längste Kategorie an: Best Performance by an Actor in a Supporting Role in a Series, Mini-Series or Motion Picture Made for Television. Leider nichts für Neil Patrick Harris oder Jeremy Piven, Sieger wird Tom Wilkinson für John Adams. Ich mag Wilkinson. Mal sehen, ob ihn sein Produzent auch noch mag, denn er hat seinen Nachnamen vergessen.

2.17. Gleich den nächsten langen Preis hinterher: Best Performance by an Actress in a Supporting Role in a Series, Mini-Series or Motion Picture Made for Television geht an Laura Dern für Recount. Auch in Schwarz, sieht ein bisschen aus wie ein Kostüm aus Mad Men, bisschen petticoatig, aber hübsch. “Thank you to the brave and fearless HBO …” Ja, das kann man gerne mal so sagen. Sie beendet ihre Rede mit einem Hinweis auf den neuen Präsidenten (in Recount geht es um die Auszählung 2000 in Florida). Ralph Fiennes mit Fastglatze guckt genervt.

2.25. Don Cheadle, elegant wie immer, aber komplett haarfrei, sagt den Ausschnitt aus der ersten nominierten Komödie an. Aber erst beschwert er sich, dass die Coens ihn noch nie engagiert hätten. “I would have crushed Fargo! Macy was good, but I would have crushed it! Anyway … It’s a comedy about dumb people … Brad … this is Burn After Reading.”

2.27. Eva Mendez trägt schicken Türkisschmuck und ein weißes Kleid, das vorne so aussieht, als hätten einfach noch drei Meter Stoff verarbeitet werden müssen. Sie kündigt den Präsidenten der Hollywood Foreign Press Association an, der allen viel Spaß wünscht. Und das in weniger Zeit als Eva gebraucht hat, um ihn anzukündigen.

2.28. Hayden Pannettière und Zac Efron kündigen Best Performance by an Actor In A Television Series – Drama an und verleihen die Kugel an Gabriel Byrne in Abwesenheit für In Treatment.

2.30 Zachary Quinto und Captain Kirk (Chris Pine, danke, Google) aus dem neuen Star-Trek-Film verleihen Best Performance by an Actress in a Television Series – Drama an eine erblondete Anna Paquin für True Blood. Schlicht in ganz dunkelblau rattert sie viele Namen runter und findet alles awesome, sieht aber nicht so aus.

2.33. Schreibt man Farben groß oder klein? Ich schreib die jetzt klein. Mein Duden ist in Berlin. Hiermit entschuldige ich mich schon mal für alle Rechtschreibfehler. Wenn das hier gegen 5 zu Ende ist, geh ich ins Bett und korrigiere erst nach dem Aufstehen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Thank you for travelling with …

2.36. Ricky Gervais kommt mit Drink auf die Bühne. “Shush! How rude are you? Just because you’re film stars … I’m not in charge tonight. I’m not even nominated. I’m staff. Kate Winslet, did I tell you? Do a Holocaust movie! … In Holocaust movies, there’s never a gag reel on the DVD … Again, I’m not nominated. I never have sex with middle aged journalists again … Europeans with wispy beards … and the men were worse.” Er stellt Happy-Go-Lucky vor.

2.39. Dürft ihr überhaupt noch aufbleiben? Die Jonas Brothers (WTF?) vergeben Best Animated Feature Film an – natürlich – WALL-E. Hach. Regisseur Andrew Stanton hat inzwischen Routine und spult auch nur Namen ab. Immerhin nennt er alle Stimmen, und Sigourney Weaver im Publikum freut sich.

2.42. Johnny Depp hat sich gewaschen und sieht fast ein bisschen Jump-Streetig aus. Er vergibt Best Performance by an Actress in a Motion Picture – Musical or Comedy an Sally Hawkins für Happy-Go-Lucky. Auch in schwarz! Ich krieg ja fast Sehnsucht nach Frau Longoria. Meryl Streep trägt auch Schwarz. Hab ich irgendwas nicht mitgekriegt? Sally ist ein bisschen überwältigt und stellt die Statue erstmal zu ihren Füßen ab. “Hope I don’t forget to put it in my car …” und sie heult wieder. Niedlich. Ich würde hier jetzt gerne einen Smiley reinposten. Aus dem Publikum beruhigt Emma Thompson (guess the dress color) gestenreich die schniefende Sally. Crew, Filmfirma, Eltern … “I should have shut up a long time ago. Thank you.”

2.51. Ein breitschultriger Jake Gyllenhaal – Pierce Brosnan im Publikum: “Wow!” – kündigt den Clip für The Curious Case Of Benjamin Button an.

2.53. Jessica Lange (schwarz) und Drew Barrymore (silbergrau und mir sehr aufgerüschtem Haar und blauem Lidschatten), Kleider immerhin sehr schlicht und schick vergeben Best Mini-Series Or Motion Picture Made for Television an John Adams. Executive Producer Tom Hanks (in schwarz, haha) nimmt den Preis entgegen.

2.57. Demi Moore in irgendwas Weißem, was ein bisschen an Sommerabende auf der Terrasse am See erinnert, bittet ihre Tochter erstmal charmant um eine bessere Haltung. Dann haut sie Best Performance by an Actor in a Supporting Role in a Motion Picture posthum an Heath Ledger raus. Naja. Standing Ovation für seine Vertretung auf Erden, Chris Nolan, Regisseur von The Dark Knight. Ein kleiner Ausschnitt aus dem Film. “All of us who worked on The Dark Knight with Heath accept this with a mixture of grief and incredible pride.”

3.05. Tom Brokaw (? hä? was macht der denn hier?) knödelt die Ansage für Frost/Nixon raus. “In the 70s I was a White House correspondent for NBC …” Ah, deshalb.

3.06. Colin Farrell, kaugummikauend, verleiht Best Foreign Language Film … bloß nicht das Baader-Meinhof-Kompott … an Waltz with Bashir aus Israel. Muss ich auch noch gucken. Ich muss überhaupt noch alles gucken. Außer WALL-E. Obwohl: den kann man ja immer gucken. Der Regisseur hat keinerlei Modulation, und seine Frau hat – Überraschung! – ein schwarzes Kleid an. Er grüßt alle production babies und hofft, dass diese Kinder den Film eines Tages sehen und sich an einen lange beendeten Krieg erinnern werden. Ein frommer Wunsch. Ich drück die Daumen.

3.09. Maggie Gyllenhaal in einem Augenkrebskleid in blaugemustert und Aaron Eckhardt, der die Optik auf der Bühne gerade noch retten kann, verleihen Best Performance by an Actress in a Mini-Series or Motion Picture Made for Television an Laura Linney für John Adams. Linney trägt eine Mischung aus senfgelb- und fleischfarben mit Glitzergürtel. Kind! Es gibt doch so schöne schwarze Kleider! Egal. Ich liebe Laura Linney. Langweilige Rede, aber sie kitzelt immerhin einen Applaus für Paul Giamatti raus.

3.13. “Coming up …” Ich hör dem Trailer nicht mehr zu. Ich hab Salma Hayek und ihr Dekollete gesehen. Mein Abend ist gerettet.

3.17. Zuckerstückchen Gerard Butler kündigt In Bruges an. Der nuschelt ja auch, wenn er keinen festen Text hat. Ts. (This! Is! Sprachunterricht!)

3.18. Seth Rogen und … äh … ich kenn dich … Elizabeth Banks vergeben Best Screenplay an Simon Beaufoy für Slumdog Millionaire. Man kann eine kleine Standing Ovation erahnen. Belanglose Rede. Wieso können die Drehbuchleute nie gute Reden schreiben?

3.21. McDreamy und irgendwas Blondes, das ich auch kenne, verleihen Best Performance by an Actor in a Television Series – Musical Or Comedy an Alec „Little disgusting pig“ Baldwin für 30 Rock. “Thank you, Tina, thank you, Tina, thank you, Tina. And I want to thank Tina.”

3.29. Squinty Renee Zellweger in schwarz und fluffig kündigt The Reader an. Letztes Projekt von Anthony Minghella und Sidney Pollack.

3.30. Terrence Howard und Megan Fox in glitzergold vergeben Best Performance by an Actor in a Mini-Series or Motion Picture Made for Television an … Kiefer? Näh, der hatte ihn schon zu oft. Paul Giamatti für John Adams kriegt ihn. Gibt’s das Ding schon auf DVD? Scheint ja was zu taugen. “This was a hell of a job, this little costume drama we put on. Incredible cast. Wilkinson got me smoking again.”

3.33. Laurence Fishburn und Glenn Close (Hosenanzug! Yay!) verleihen Best Television Series – Musical Or Comedy an … leider nicht Entourage, obwohl alle Jungs da sind, sondern an 30 Rock. Tina Fey in schwarzzzzzzz … oh, sorry … kommt mit dem Cast auf die Bühne, und der schwarze Kollege namens … äh … ich kenne die Serie zu meiner Schande immer noch nicht, und daher kenne ich seinen Namen auch nicht und finde ihn auch nicht auf der IMDB, aber jedenfalls bedankt er sich statt Tina, weil er und Tina einen Deal hatten, dass er sich bedanken darf, wenn Obama gewinnt. Und über diesem langen Satz hab ich die Rede nicht mitgekriegt.

3.43. Pierce Brosnan kündigt Mamma Mia! an.

3.44. Sean „Puffy“ Combs und Kate Beckinsale in schickweiß und Riesenrubinen am Ohr vergeben Best Original Score an A. R. Rahman für Slumdog Millionaire. Da stehen schon wieder ein paar Leute. Jetzt fast alle. Rahman liest brav vom Zettel ab und bedankt sich unter anderem bei “a billion Indians”.

3.46. Jane Krakowski in weiß und David Duchovny (der erstmal irgendwie unangenehm rumstottert) verleihen Best Performance by an Actress in a Television Series – Musical Or Comedy an Tina Fey. “I always loved the Hollywood Foreign Press, I have all the Hollywood Foreign Press action figures! … I had an incredible year, but if you ever feel too good about yourself, there’s this thing: the internet. Some people are out there right now.” Großer Jubel. Pffft. (She doesn’t mean me, right? I loved you as Palin!)

3.55. Martin Scorsese verleiht den Cecil-B.-DeMille-Award an Steven Spielberg. Er nennt ihn einen Pionier, der seit 40 Jahren den Film immer wieder neu erfindet. Schniefiger Einspieler, als ob der Mann schon tot wäre. Jaws, Close Encounter, E.T., Color Purple, Empire of the Sun, Jurassic Park, Amistad, Schindler’s List, Saving Private Ryan, A.I., Minority Report (hatte ich schon verdrängt, dass der von Spielberg ist), Catch me if you can, War of the Worlds, Munich, Indiana Jones … seine Fernsehregiearbeiten und Produzententätigkeit … ja, reicht jetzt. Ihr dürft aufstehen. Scorsese ist gerührter als Spielberg. Er guckt sich den Preis an: “Look at this, redesigned and everything” und nennt Scorsese seine Inspiration. Angeblich war sein erster Film, den er 1952 mit seinem Vater gesehen hat, einer von Cecil B. DeMille, The Greatest Show on Earth. Schöne Rede vom Geschichtenerzählen und der Magie des Kinos. Tom Cruise tut so, als ob er wüsste, wovon der Mann da oben redet. (Jetzt redet er allerdings seit fünf Minuten. Hello? We’re on a clock here!)

4.12. Emma Thompson und Dustin Hoffman zicken sich spielerisch auf der Bühne an …”We had the pleasure of working with the most gifted directors, and we would like to work with them again. We hereby offer you a discount … no? Yeah, you’re right.” Best Director geht an Danny Boyle für Slumdog Millionaire. So, jetzt stehen alle gleich auf. “Hollywood Foreign Press, your mad, pulsating affection for this film is really appreciated.” Er bedankt sich bei ganz Mumbai und den üblichen Verdächtigen.

4.16. Sigourney Weaver in dunkelblau (danke dafür) kündigt den Clip für Revolutionary Road an.

4.18. Sandra Bullock in weiß mit ein bisschen zuviel Rumgerüsche über den Füßen kündigt sehr launig – “Dustin Hoffman for Last Chance Harvey, a movie about a man falling in love with a much younger woman … that’s something we’ve never seen in this room before” – Best Performance by an Actor in a Motion Picture – Musical or Comedy an und überreicht ihn dem überraschten Colin Farrell für In Bruges. “They must have done the counting in Florida. I have to thank my family in Ireland, Catholic guilt …“ Er haut ein bisschen Philosophie raus, die mich jetzt bei ihm durchaus überrascht, die aber so klingt, als ob er den Film wirklich in sein Herz geschlossen hat.

4.23. Die Werbeblöcke für diesen Uri-Geller-Scheiß machen mich fertig. How stupid do you think we are, Pro7? (Please don’t cut me off before the Oscars.)

4.26. Aaaaah, da ist Salma. In weiß. Schmelz … ich hör ihr nicht zu … ich kann ihr gar nicht zuhören … ich glaube, es geht um den Clip zu Vicky Cristina Barcelona. Whatever.

4.28. Sacha Baron Cohen erzählt über die Nominierten für Best Motion Picture – Musical Or Comedy und macht ein paar Witze, die eher nicht auf Zustimmung stoßen … Der Globe geht an Vicky Cristina Barcelona und alle sind froh, dass Cohen aufhört zu reden. Die Produzenten bedanken sich, was grundsätzlich noch langweiliger ist als bei Drehbuchautoren oder Komponisten.

4.36. Äh … ich glaube, das sind die beiden Hauptdarsteller aus Slumdog Millionaire, die jetzt die Presenter machen, weiß ich aber nicht. Zumindest kündigen sie eben diesen Film an.

4.37. Cameron Diaz in gerafftem Pink und Mark Wahlberg, der darüber deprimiert ist, dass Entourage nichts gewonnen hat, vergeben Best Performance by an Actress in a Motion Picture – Drama an … YAY! nochmal Kate Winslet, diesmal für Revolutionary Road. Wie schön ist das denn! Ich mag die Dame ja sehr gerne. Und jetzt darf sie auch gerne heulen, und der Raum darf mal wieder aufstehen. Sie entschuldigt sich bei “Meryl, Kristen … who’s the other one? Angelina! I’m so sorry!” Jetzt hat sie sich wieder gefasst und anscheinend wirklich noch eine zweite Rede vorbereitet. Hehe. Leider genauso ausführlich und brav wie die erste. Ein bisschen heulig wird’s nochmal zum Schluss, als sie Leonardo, mit dem sie in Road spielt, ihre Liebe gesteht – “I’ve loved you for 13 years.” Gut, dass sie danach noch ihren Gatten erwähnt.

4.42. Irgendwas Blondes und Rainn Wilson vergeben Best Television Series – Drama und lesen professionell vom Teleprompter ab: “The Golden Globe goes to … open envelope … read winner: Mad Men.”

4.50. Susan Sarandon, auch in Hosenanzug, auch in schwarz, vergibt Best Performance by an Actor in a Motion Picture – Drama an … war ja klar: Mickey Rourke für The Wrestler. Alle stehen und gucken sich die Gesichtsbaracke an. “It was a long way back for me, and I’m not a good public speaker. I was kinda hoping that Robert Downey Jr. came up here and talk for me.” Er bedankt sich sehr liebevoll bei Darren Aronowsky: “He had to fight to get me in this film because he couldn’t get no money on my name”. Dafür, dass er angeblich nicht reden kann, hält er aber eine sehr hübsche Rede, die so gar nicht nach Hollywood-Geldmachen klingt. Und er bedankt sich bei seinen Hunden, die ihm alles bedeutet haben in der Zeit, in der er niemanden sonst mehr hatte. Ladies and gentlemen, we have a sure Oscar winner.

4.58. Igitt, muss das jetzt noch sein? Tom Cruise vergibt Best Motion Picture – Drama an – war nach diesem Abend auch klar: Slumdog Millionaire. Irgendein Produzent kämpft sich mit Boyle, Rahman und den Darstellern durch die stehende Menge, nur um die übliche Schnarchrede zu halten.

5.02. Tom sagt noch schnell “Good night, everybody” und das war’s. Ja gut. Dann war’s das wohl. Wir sehen uns am 22. Februar für die Oscars.

Ach, Ben & Jerry’s mal wieder. Groß.

(Der millionste Hinweis auf mein Eis, weil’s auch groß ist und ich mich jedesmal drüber freue, wenn ich’s sehe.)