I had a ball (I don’t anymore)

Okay, nur eine kleine Durchsage, dann bin ich schon wieder durch mit dem Thema, zu dem ich aber bisher nur eine Mail gekriegt habe mit der Bitte, doch mal wieder über was anderes zu schreiben, und die Leserzahlen sind auch nicht gesunken, was mich sehr freut, natürlich plagt mich ein wenig das schlechte Gewissen, dass mein Weblog gerade eine sehr einseitige Veranstaltung ist, aber meine Güte, der Quatsch macht einfach viel zu viel Spaß, ich bringe es nicht übers Herz, mich ins Kino zu zwingen, vor allem, weil gerade auch nichts läuft, was mich brennend interessiert oder was nicht noch bis zur DVD warten könnte, vielleicht ändert sich das nächste Woche, wenn dieser Trickfilm, dessen Namen mein golfgeschädigtes Hirn gerade nicht parat hat, anläuft, denn der Löwe wird von Kiefer Sutherland gesprochen und unsereins geht ja auch für die Stimme von Schnucki ins Kino, glaube ich wenigstens, warten wir mal ab, wie das Wetter nächste Woche wird, obwohl: ist eigentlich egal, denn gestern hat es geregnet und es war windig und ich war trotzdem auf dem Platz bzw. erstmal auf dem Putting Green, denn ich wollte ja an meinen Putts arbeiten, das hab ich auch gemacht, eine Stunde lang und dabei teilweise Bälle aus vier Metern Entfernung reingemacht und Bälle aus 30 Zentimeter Entfernung danebengehauen; ich glaube immer mehr, dass Putten PURE GLÜCKSSACHE ist, aber vielleicht komme ich noch dahinter, wie das wirklich geht, jedenfalls war ich um 20 Uhr damit durch und guckte so auf den menschenleeren, verregneten Platz, und da ich vor meinem Putten Clubmitglied geworden bin, erstmal drei Monate auf Probe, danke für dieses Einsteigerangebot, da ich jetzt also Pseudomitglied bin, darf ich auf den Platz, ohne Greenfee zu zahlen, und da dachte ich mir, ach egal, kostjanix, spielste eben noch drei Löcher, denn in Moorfleet kann man nach drei Löchern aussteigen und dann nach fünf und danach lohnen sich die Schleichwege auch nicht mehr, dann kann man auch durchspielen, aber ich wollte ja nur drei Löcher, nur mal kurz den Swing ausprobieren, ohne ihn vorher 50mal auf der Range angetestet zu haben, also: auf den Abschlag und – natürlich den ersten Ball überhaupt nicht getroffen und den zweiten auch nicht, aber meine Putts, meine Güte, die waren großartig, immerhin, es sind dann doch fünf Löcher geworden und zwei Bälle hat’s gekostet (wieder einer ins Biotop auf Bahn 4, ich glaube, dieses Biotop ist der Olymp der Golfgötter bei Redgolf, ein Ball als Besänftigung, dass man sie stört, warum ich dann trotzdem noch einen ins Biotop auf der 5 gehauen habe, weiß ich auch nicht), aber was ich eigentlich erzählen wollte – neben der Tatsache, dass ich jetzt auch das richtige Schuhwerk besitze, das ich allerdings gestern noch nicht anhatte, denn ich wollte ja nur putten üben –, was ich eigentlich erzählen wollte: Ich hab mein erstes Par gespielt. Mein geliebtes Loch 3. Mit dem Abschlag die Fahne getroffen, der Ball sprang vier Meter weit weg, grandioser Annäherungsschlag circa 50 Zentimeter vom Loch weg, und dann eingelocht wie ein Profi. Scheiß auf die zwei Bälle, scheiß drauf, dass ich nassgeregnet war und dass mir seit Tagen irgendwas in meiner Seite wehtut, weil ich mir anscheinend was gezerrt habe und mir der Kerl jetzt strengstens verboten hat, heute schon wieder zu golfen, aber heute muss ich ja auch die CSI-Folge gucken, die Quentin Tarantino gedreht hat, scheiß auf das alles: ICH HAB MEIN ERSTES PAR GESPIELT. Nehmt das, Golfgötter. (Und, hier, nehmt noch nen Ball.)

H.: „Oh Gott, nicht noch ein Land mehr beim Grand Prix.“
Über die Abspaltung Montenegros

(Too Posh to Push, gefunden bei Spruced)

Meine Oma würde jetzt sagen: „Immerhin war das Kind an der frischen Luft.“

Ich würde zu meinem gestrigen Nachmittag, den ich … ach, ich sag gar nicht mehr, wo ich ihn verbracht habe … sagen: Jetzt darf ich auf den Platz, jetzt geh ich auch auf den Platz. Auch wenn’s weh tut.

Nach meiner glänzend (ja, wirklich, ich hab gut gespielt) bestandenen PE-Prüfung habe ich natürlich sofort großkotzig einen Slot gebucht. Um halb vier sollte es losgehen, also bin ich um kurz vor 3 auf der Range gewesen, um mich warmzuschießen. Noch ein paar kurze Schläge zum Abschluss, mein erstes Greenfee bezahlt (so toll war das auch nicht, wieso kostet alles immer so viel, und dabei ist Red Golf wirklich noch bezahlbar mit 24 Euro am Wochenende, andere Clubs nehmen das Doppelte oder Dreifache), und dann stand ich am Abschlag und traf (haha, hier den guten alten Schützenvereinwitz einsetzen) meine drei Mitspieler, die die gleiche Zeit gebucht hatten. Wir kannten uns alle nicht vorher; ich hab nur im Schnelldurchgang die Namen registriert und die Handicaps (54, 44, 36), und dann ging’s los.

Im Kopf hatte ich schon einen Blogeintrag vorformuliert, was man ja nie machen sollte, ich jedenfalls nicht, ich hatte schon mal einen vorformuliert mit einem tollen Job, den ich gekriegt hätte, der es dann doch nicht geworden ist, und seitdem bin ich etwas abergläubisch und verbiete mir, Dinge vorzuformulieren, aber hier habe ich es doch gemacht, nämlich: „Ich habe noch keinen einzigen Ball verloren.“ Was natürlich dazu führte, dass ich den Ball, mit dem ich die Platzreife erlangt hatte und den ich noch überlegt hatte, als Glücksbringer aufzuheben, elegant am 4. Loch im rechts gelegenen Biotop versenkt habe. Ich neige dazu, meine Bälle nach rechts zu verziehen, und wenn man im Hamburg spielt, wo es gestern gefühlte Windstärke 6 (nein, Moment, ich korrigiere:) Windstärke 8 auf dem Platz war, war das eigentlich vorprogrammiert, dass ich irgendwelche Bälle verlieren würde. Nun ist es also mein Platzreifeball geworden. Ich nehme an, dass dieser herbe Verlust dazu geführt hat, dass ich danach noch schlechter gespielt habe. Ich meine, die Seelenqualen! Mein armer, kleiner Ball … in Schlamm und Schilf begraben … bis ihn der Greenkeeper dort wieder herausfischt und ihn mit 100 anderen in einem Beutel im ProShop verkauft. Für ganz wenig Geld, denn wer will schon Bälle von anderen haben. Ich nicht. Aber vielleicht hab ich noch nicht genug in der Botanik verloren.

Was mich so geärgert hat, war mein miserables Putten. Das war auch schon in der PE-Prüfung mein Problem. Ich habe wochenlang Abschläge und Annäherungsschläge geübt, und die sahen vorgestern auch klasse aus und gestern immerhin irgendwie akzeptabel, wenn auch zu kurz und teilweise mit fiesen Gurkenschlägen durchsetzt. Aber Putten ging gar nicht. Das 3. Loch ist gerade mal 71 Meter lang (für die Damen, bei den Herren sind’s 78), was bedeutet, dass ich perfekt vom Abschlag aufs Grün spielen kann. Vor dem Grün ist ein böser Bunker, aber den habe ich noch nie getroffen. Ich war entweder zu weit rechts (logisch) oder nicht weit genug. Gestern war ich mit dem ersten Schlag auf dem Grün und zwar nette drei Meter von der Fahne weg. Ich hätte einen Birdie spielen können und Par spielen müssen. Im Endeffekt ist es ein blöder Doppelbogey geworden, weil ich den doofen Ball einfach nicht ins Loch gekriegt habe.

Für die neun Löcher sind 35 Schläge vorgesehen, ich darf mit meinem Handicap von 54 noch 27 mehr machen, also 62. Damit wär ich ja schon äußerst zufrieden gewesen. Ich hab aber 74 Schläge gebraucht, und das waren mir doch ein paar zuviel. Ich weiß aber auch, dass spätestens ab Loch 7 meine Kraft einfach weg war. Ich habe gestern zum ersten Mal neun Löcher durchgespielt, und ich habe keine Ahnung, wie ich jemals 18 durchhalten soll. Für die neun haben wir gute zwei Stunden gebraucht, was nicht so wahnsinnig viel ist, aber ich habe doch gemerkt, dass meine Schläge an den letzten Löchern immer kürzer wurden und immer unkonzentrierter. Auch eine Sache, an der ich arbeiten muss: mir die Zeit nehmen, die ich brauche für die Konzentration. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass die anderen besser waren als ich und ich mich deshalb beeilen müsste, um meine vielen Schläge wettzumachen. Was natürlich zu noch mehr Schlägen geführt hat. Also: egoistischer werden. Und an den Spruch vom Prüfer vorgestern denken: Schnell zwischen den Schlägen, aber langsam am Ball.

Bisher dachte ich immer, das Internet bzw. mein Weblog wäre dazu da, mir Probleme zu bereiten, die ich sonst nicht gehabt hätte. Jetzt ist es also Golf. Wahrscheinlich träume ich die nächsten Nächte weiter von dem einen Ball auf der 6, der theoretisch perfekt gewesen wäre, wenn … oder dem auf der 2, den ich doch nur besser hätte treffen müssen, damit … gnarg … HOLT MICH HIER RAUS, STECKT MICH INS KINO, NEHMT MIR DIE SCHLÄGER WEG!

Das machen wir nächstes Wochenende gleich nochmal. Ach, was sag ich, Wochenende. Spätestens Mittwoch bin ich eh wieder da.

HOLT MICH HIER RAUS, STECKT MICH INS KINO, NEHMT MIR DIE SCHLÄGER WEG!

(Dieser Artikel steht auch auf Golfers Delight)

Links trägt dieses Basecap, diese Heidizöpfe, dieses Froschgrün, diese lustige Handtasche, von der Sorte, die sich mutig anzieht, damit man nicht denkt, es würde ihr etwas ausmachen, fett zu sein. Oder so ähnlich. Menschen die sich mutig anziehen, das Goforit, dem du irgendeine Verzweiflung ansiehst (fup ucked, as we used to say) („hör doch endlich auf, mich zu analysieren!“) (möchte mir sagen können dass ich aus anderen Gründen angesehen werde als ich angesehen werde) (ihr Glück dagegen, das darin besteht, nicht wahrgenommen zu werden, wie sie sich in die Ecke gedrängt fühlt, sobald man sie wahrnimmt, auch wenn es nur Bewundern Bestaunen Tollfinden ist was man empfindet. Coming from a big family, hab genug davon beachtet zu werden”¦}(denk nicht so viel nach über mich, stört mich, wenn du das tust)

Daumen drücken, bidde (falls ihr schon wach seid)

(Wenn meine Digicam funktionieren würde, was sie aus unerfindlichen Gründen gerade nicht tut, stände hier ein total tolles Foto von all dem Kram, den ich jetzt in meinen Kofferraum werfen werde, aber da meine Kamera eben streikt, müssen mal wieder die ollen Buchstaben ran:)

Golftasche, darin Eisen 7 und 9, Sandwedge, Putter, Holz 5 als Deko (benutze ich bisher nur auf der Range, wenn überhaupt), 14 Golfbälle, ca. 15 Tees, Handschuh, Dime als Ballmarker, Pitchgabel, wasserfester Stift zum Ballmarkieren (eigentlich unnötig, denn alle meine Bälle sind bereits markiert), Bleistift zum Ausfüllen der Scorekarte, Handtuch, um meine armen Schläger wieder sauberzukriegen, wenn ich sie durch den Boden gezogen habe, Golfregelbuch, Pflaster, Taschentücher, Labello, Red-Golf-Clubkarte, um noch ein paar Übungsbälle zu ziehen, bevor es ernst wird, Wasserflasche.

Der Trolley, auf den meine Tasche geschnallt wird, liegt bereits im Kofferraum und dreckt ihn gerade schön mit Gras und Sand ein. Merken für den nächsten Einkaufsbummel: Handfeger kaufen, um die Räder zu säubern, bevor ich meinen Hackenporsche wieder ins Auto wuchte.

Es ist 6.35 Uhr. Ich mach mich jetzt auf den Weg zum Golfplatz, um meine praktische Platzreifeprüfung abzulegen. Die theoretische hab ich Donnerstag mit 0 Fehlern bestanden. Eat this, doofe Regeln. Und zack! hab ich euch alle wieder vergessen.

Und nächsten Sommer lernen wir dann einen Sport, bei dem man nicht so SCHEISSE FRÜH aufstehen muss.

Nachtrag: Abschlag um 8, zurück im Clubhaus um 10.28 Uhr, BESTANDÄÄÄÄÄÄÄN nach fünf Löchern. Und wenn ich nicht so miserabel geputtet hätte, wäre ich nach vieren fertig gewesen. BESTANDÄÄÄÄÄÄN!

Töfftöffs mit Blingbling

Kleiner Reisetipp fürs Wochenende: Das neue Mercedes-Benz-Museum, das sich im Original mit/ohne Deppenbindestrich schreibt, ist trotz des Rechtschreibfehlers über dem Eingang einen Besuch wert. Zum Beispiel wegen der futuristischen Fahrstühle mit Geräuschen oder des kitschigen Papamobils (weiße G-Klasse mit goldenen Radkappen, igitt) oder – mein persönliches Highlight – des kleinen Filmchens in dem Raum, in dem es um Sicherheit ging: zwei Kerle mit schönsten Hans-Jochen-Vogel-Hornbrillen sitzen in einem Benz, fahren auf ein Hindernis, der Fahrerairbag öffnet sich – und die beiden Jungs gucken so dermaßen stoisch-unbeeindruckt, als würden sie eine Fliege verscheuchen. Auch nett: die Steilkurve, auf der eine Menge Rennfahrzeuge montiert wurden und der eine Wand gegenüber steht, auf der mit Blattgold diverse Rennfahrernamen stehen. Auf einer Leiste darunter stapeln sich Pokale aller Größen, so nach dem Motto, ach Gott, was ha’m wir alles schon gewonnen. Und natürlich stehen überall die ganzen wunderschönen alten Prachtkarossen, die doppelt so groß sind wie mein Badezimmer.

Im obligatorischen (und verdammt großen) Museumsshop gibt es nachgedruckte Kataloge einiger Klassiker zu kaufen (z.B. von dem hier). Ich hab ein paar durchgeblättert und mich zum wiederholten Male gefragt, wozu ich mir eigentlich so viel Mühe gebe. In den meisten alten Teilen steht nämlich wortwörtlich drin, was wir heute sagen wollen, es uns aber nicht mehr trauen: „Geschaffen für einen Kreis glücklicher Menschen, die der Erfüllung ihrer Wünsche keinerlei Schranken setzen wollen.“

Ich könnte jetzt auch noch ein bisschen über unseren Werksbesuch erzählen, von den riesigen Stahlpressen und den wuseligen Robotern und den Dutzenden von S-Klassen, die an uns vorbeizuckelten, auf dem Fließband, das sich 2,5 Meter pro Minute bewegt, und dem fies pathetischen Werksfilm, bei dem ich fast geheult hätte, als ein Muttchen den blitzenden Stern auf eine Motorhaube geschraubt hat, aber ich habe das Gefühl, dass die Kombination „Werbung“ und „Auto“ in der Blogosphäre gerade nicht unbedingt goutiert wird.

(I’m lovin’ it.)

don’t you know I’ll be your substitute

Jetzt neu: Bei Seelengrummeln nicht wie gewohnt zwei Tafeln Schokolade in zehn Minuten einatmen, sondern stattdessen lieber auf die Driving Range fahren und 100 Bälle in die Gegend zimmern. Nach spätestens 80 sind meine Arme viel zu fertig, um noch eine Ritter Sport zu knicken.

Rumor has it …

Die Grundidee hinter Rumor has it … (Wo die Liebe hinfällt) ist eigentlich ganz clever: Der Film geht davon aus, dass die Geschichte hinter The Graduate (Die Reifeprüfung) eine wahre ist – dass es also irgendwo in Kalifornien eine Familie gibt, die die Blaupause für diesen Film war. Genau diese Familie lernen wir in Rumor has it kennen.

Das Dumme an diesem Film ist, dass die hübsche Grundidee ziemlich zu Tode geritten wird. Jennifer Aniston spielt Sarah, die so damit beschäftigt ist, sich selbst zu finden, dass sie ihrem Verlobten dabei untreu wird und das ausgerechnet mit dem Kerl, mit dem schon ihre Mutter und ihre Großmutter (Shirley MacLaine) geschlafen haben. Damit wäre dann auch die Pointe geklärt – nur leider kommt die schon in der Mitte des Films. Danach gibt’s noch die typischen Beziehungsprobleme, die aus dem Treuebruch resultieren, und die übliche Familienversöhnung, aber ansonsten passiert nichts wirklich Spannendes mehr. Da hilft es auch nicht, dass Aniston ganz passabel agiert, Kevin Costner sich als generationsübergreifender Gigolo sehr zusammenreißt und Shirley MacLaine sowieso alles an die Wand spielt.

Just Like Heaven

Ooohh, zuckersüßer Mädchenfilm, bei dem ich ungefähr fünfmal angefangen habe zu heulen: vor Rührung, vor Glück, vor Angst, dass was total Böses passiert, du … Just Like Heaven (Solange du da bist) ist einer von diesen Filmen, die man am liebsten auf einer Teenie-Community besprechen würde, mit ganz vielen sich umarmenden Smileys und hüpfenden Herzchen.

Die Story: Elizabeth (Reese Witherspoon, Schnuffelgarantin par excellence) ist Ärztin, Workaholic und auf dem Weg zu einem Blind Date, das ihre Schwester eingefädelt hat, als sie bei einem Autounfall verunglückt. Schnitt auf David (Mark Ruffalo, rehbraune Knuddelaugen), der ihr Appartement mietet, um über seine Ex-Frau wegzukommen. Und wer steht plötzlich in Davids Wohnzimmer? Elizabeth – oder immerhin ihr Geist, der sich noch nicht von dieser Welt verabschieden möchte. Man ahnt, wie’s weitergeht – und man hat komischerweise gar nichts dagegen, wie’s weitergeht. Die beiden Hasen verlieben sich so rührend ineinander, dass man sich gar nicht dagegen wehren kann, total zugeschmust zu werden. Natürlich gibt’s ein Happy End (das wäre ja noch schöner), und ich konnte zum sechsten Mal heulen. Hdfgdl :-))))) *

(* Hab den Film ganz doll lieb. Hihi. Willst du mit mir gehen, ja, nein, vielleicht?)

The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Warderobe

Gelungene Verfilmung der Buchvorlage von C. S. Lewis. The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Warderobe (Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia) erzählt die Geschichte der Geschwister Peter, Edmund, Susan und Lucy, die in einem verzauberten Wandschrank ein Fantasiereich entdecken, in dem durch die White Witch ständiger Winter herrscht. Eine alte Prophezeiung besagt aber, dass vier Menschen (genauer gesagt: sons of Adam und daughters of Eve) dieses Fantasiereich Narnia retten und die Hexe besiegen werden.

Dem Film wurde im Vorfeld vorgeworfen, wildeste christliche Propaganda zu sein, und wenn man sich ein bisschen anstrengt, kann man auch eine Menge biblischer Anspielungen entdecken – angefangen natürlich bei der sehr offensichtlichen Bezeichnung des Menschengeschlechts. Wenn man sich aber nicht anstrengt, kann man sich ganz einfach in einer fantasievollen Geschichte verlieren, die sehr geradeaus erzählt wird, genauso kindgerecht und charmant wie das Buch. Da gibt es putzige Biber, simpel gestrickte Faune, heldenhafte Löwen und Zentauren, alle Tiere können sprechen, und die wohlerzogenen Kinder sagen dauernd „bitte“, „danke“ und „Sir“, ganz so, wie man sich das wünscht.

Das letzte Drittel des Films ist nicht mehr ganz so kindgerecht, denn dann zieht das Gute gegen das Böse zu Felde. Uns werden zwar blutige Details erspart, aber wenn ich sechs Jahre alt wäre, wär mir das schon zu viel Gewalt gewesen. Aber vielleicht wollte ich auch einfach nur das Biberpärchen noch mal sehen, das sich so schön in den Haaren, pardon, im perfekt gepixelten Fell liegt. The Lion, the Witch and the Warderobe ist sehr viel schlichter als zum Beispiel Lord of the Rings, aber der Film richtet sich meiner Meinung nach auch eher an ein jüngeres Publikum. Dafür war er sehr gut gemacht, ziemlich unterhaltsam und ein typischer Familienfilm. Ein bisschen frecher hätte es für meinen Geschmack ruhig sein können, aber die literarische Vorlage ist eben auch so betulich. Und irgendwie ist auch genau das der Reiz des Buchs – und des Films.

Wie Boris Becker in dem seinem Wohnzimmer

Da ich meine Einträge immer etwas zeitversetzt poste, hier eine kleine Zeitkapsel: Es ist jetzt Samstag, 20. Mai, halb drei Uhr nachmittags, ich bin nassgeregnet, durchgeschwitzt, am Verdursten, meine Schultern und Füße und Unterarme tun weh, ich möchte jetzt sofort ein heißes Bad und eine Massage haben – und ich bin wahnsinnig gut gelaunt. Oder anders: Ich habe eben zum ersten Mal „richtig“ Golf gespielt.

Ich weiß nicht, wie andere Clubs ihre Anfängerkurse durchführen; bei uns (huch, ich identifiziere mich schon mit einem Golfclub – Zeit, sich über eine Mitgliedschaft Gedanken zu machen) wird man erstmal langsam angefixt. Ich persönlich habe jetzt insgesamt 16 Stunden mit einem Pro auf der Driving Range verbracht, im Übungsbunker, auf dem Übungsgrün und auf einem einzigen Übungsloch, an das man sich ungefähr 50 Meter ranspielen kann. Wir blöden platzreifelosen Anfänger dürfen nienienie auf den richtigen Platz; wir dürfen ihn nur sehnsuchtsvoll anhimmeln – wie er unschuldig daliegt, verheißungsvoll und leer, hinter dem Zaun der Driving Range oder an der Straße, die zum Clubhaus führt. In den letzten Wochen habe ich mehr und mehr die Spieler beneidet, die einfach parken, ihre Taschen schultern und zum Loch 1 marschieren, das direkt hinter dem Clubhaus anfängt. Ja, genau da, wo ich sie sehen kann, wenn ich auf dem Übungsgrün stehe und danebenputte.

Aber Freitag bin ich zum ersten Mal ein Fairway runtergelaufen. Da fand nämlich unser Etikettekurs statt. Beim Golf gibt es nicht nur diverse Regeln, an deren Formulierungen ich mir immer noch mein Hirn verbiege, sondern auch die so genannte Etikette. Das sind teilweise Nettigkeiten wie Spielergruppen, die schneller spielen als man selbst, durchzuwinken, oder Gute-Kinderstube-Regeln wie „Verlass den Platz so wie du ihn vorgefunden hast“, was bedeutet, dass man Pitchmarken auf dem Grün ausbessert oder den Bunker harkt, wenn man darin geschlagen hat. (Pitchmarken sind hässliche Dellen, die ein Ball hinterlässt, der aufs Grün geflogen kommt. Die bessert man mit einer Pitchgabel aus, indem man den Rasen auflockert, so dass die Graswurzeln wieder anwachsen können.)

Wir hatten beim Kurs zwei Golfspieler, die ein, zwei Löcher gespielt haben und dabei so richtig schön alles falsch gemacht haben was ging, und wir durften nach ihren Schlägen aufzählen, was wir alles an Fehlern entdeckt hatten. Das ganze war ziemlich amüsant, auch wenn es etwas demoralisierend war, einem Zwölfjährigen mit Handicap 22 zuzugucken, wie er einen Ball gefühlte 200 Meter weit den Platz runterprügelt.

Für dieses nette Laienschauspiel sind wir dementsprechend auf den Platz gegangen. Und ich habe mich auf den ersten Metern wie Bobbele in Wimbledon gefühlt. Nach den ganzen Probestunden unter Aufsicht und meinen diversen Übungseinheiten alleine war ich endlich, endlich, endlich auf dem Platz. Das Fairway war vor kurzem gemäht worden, so dass alles nach frischem Gras duftete. Es nieselte leicht, was mir persönlich lieber ist als knallende Sonne, und der Wind verwehte die meisten Unterhaltungen in der Gruppe, so dass es sich wie ein kleiner, zügiger Spaziergang mit Hintergrundgemurmel anfühlte. Und ich war komischerweise sehr ergriffen. Wahrscheinlich weil ich mich eben seit Wochen auf diesen Augenblick gefreut hatte.

Und einen Tag später durfte ich dann endlich nicht nur auf dem Gras gehen, sondern auch darauf spielen. Unsere letzte Stunde mit unserem Pro war da, und wir haben vier Löcher gespielt. Meist nicht vom Abschlag aus, denn natürlich brauchen wir Anfänger ungefähr achtzigmal so viele Schläge wie jemand, der schon etwas länger weiß, was er da tut. Um die Gruppen, die hinter uns kamen, nicht unnötig aufzuhalten, haben wir den Weg zur Fahne etwas verkürzt und mitten aus dem Fairway abgeschlagen. Dazu kamen zum ersten Mal die Tees zum Einsatz und ebenfalls zum ersten Mal unsere eigenen Bälle, den bisher hatten wir ja nur die knallgelben Rangebälle. Wieder was gelernt: Man braucht zum Golfen nicht nur die Schläger, sondern eben auch Bälle. Und Tees. Und eine Pitchgabel. Und einen Stift, um seinen Ball zu kennzeichnen, denn natürlich kann es vorkommen, dass mehrere Leute die gleiche Marke spielen. Und man braucht einen Ballmarker, um seinen Ball auf dem Grün zu markieren. Bei mir ist es ein Dime, ein amerikanisches 10-Cent-Stück. Aber wenn man das alles hat, kann es theoretisch losgehen.

Also los. Wir waren zwei Kerle und zwei Mädels in der Gruppe, und ich wusste bis heute nicht, wie gut oder schlecht die anderen spielen. Man steht zwar in den Stunden direkt nebeneinander auf der Range, aber man ist so auf sich selbst und seinen Schwung konzentriert, dass man wirklich nicht nach rechts oder links guckt. Was gut für den Hinterkopf ist, wenn man selbst einen Ball völlig vergurkt und hofft, dass es niemand gesehen hat. Wahrscheinlich hat es wirklich niemand gesehen, weil niemand drauf geachtet hat.

Aber jetzt auf dem Platz war das natürlich anders. Ich durfte als erstes ran – und auf einmal war ich widerlich nervös. Ich hatte mich vorher nicht großartig warmgemacht, keine Übungsbälle geschlagen, und plötzlich stand ich auf einem Golfplatz (AUF EINEM GOLFPLATZ, VERDAMMT) anstatt auf einer glatten Kunstrasenplatte mit einer 200 Meter breiten Range vor mir, vier Leute guckten mir erwartungsvoll zu, vor mir lag ein Ball mit einem krakeligen „A“ und dreißig Logos auf einem Tee, eine 50 Meter schmale Bahn mit links der Elbe und rechts einem Wäldchen schüchterte mich ein, ich hatte das Eisen 7 in der Hand, und ungefähr 150 Meter vor mir flatterte eine kleine weißrote Fahne im Wind. Zwei Sekunden lang hatte ich das Gefühl, noch nie dieses komische Ding da in meiner Hand benutzt zu haben, aber dann hat sich mein Körper daran erinnert, was er sonst so macht, wenn ich dieses Ding in der Hand habe. Ich habe also meinen Griff angesetzt, den Schläger nochmal senkrecht hochgenommen (hab ich mir irgendwie angewöhnt, diese Bewegung), dann den Schläger weit genug vom Ball weggesetzt und dabei ausgeatmet. Den Rückschwung gemacht, locker nach vorne zum Probeschlag durchgeschwungen, Gesicht zur Fahne. Atmen. Jetzt den Schläger an den Ball. Augen auf den Ball. Nicht lange nachdenken, ruhig zurückschwingen, Arm gerade lassen, den Impuls aus der Hüfte geben, die Arme folgen ganz einfach, ohne Kraft nach vorne schwingen – und plötzlich hörte ich das gewohnte „Klack“, wenn das Eisen den Ball richtig trifft und sah dem Ball zu, wie er in einem wunderschönen Bogen geradeaus in Richtung Fahne flog.

„Great shot, Anke!“ (Habe ich erwähnt, dass mein Lehrer Amerikaner ist? War ja zu erwarten bei Frau Gröner.) Ich muss ziemlich dummselig geguckt haben, als ich zu meiner Tasche zurückging. Dieser Schlag hatte sich so großartig angefühlt, dass ich noch minutenlang gegrinst habe. Und wie gut er war, habe ich gesehen, als die anderen geschlagen bzw. es versucht haben. Ein Kerl und ich haben relativ ordentlich gespielt, während die anderen beiden jeden dritten Ball nicht mehr wiedergefunden haben bzw. irgendwann einfach abgeschenkt haben, weil es zu lange gedauert hätte. Wir haben ein Par-4-Loch ganz gespielt, also vom Abschlag bis zum Einlochen, und ich komme immer noch nicht darüber weg, dass ich dafür nur 5 Schläge gebraucht habe. Okay, ein Loch vorher habe ich ungefähr 17 Schläge gebraucht und einen Ball aus dem Bunker direkt wieder in den Bunker gewürgt, aber egal. Ich fand mich für das erste Mal ziemlich klasse und bin jetzt etwas beruhigter, was die praktische Prüfung angeht. Vielleicht habe ich bis dahin auch die Stableford-Zählweise verstanden, nach der unser Platzreife-Turnier ausgetragen wird. Drückt mir die Daumen. Nächsten Samstag bin ich entweder verdammt gut gelaunt – oder richtig pissig.

(Dieser Eintrag steht auch auf Golfers Delight)

Mir wurden bisher bloß doofe Communitys, Filmforen oder Mobiltelefone zum Testen angeboten, was mich alles nicht interessiert, aber immerhin wurde ich in einer Mail als „VIP-Blogger“ bezeichnet (uah)

Ich wahre weiterhin meine richtige Mischung aus Nähe und Distanz und freue mich über den bisher besten Kommentar zum Opel-Bloggen.

The saddest thing I own is Karl’s last e-mail because it is Karl’s last e-mail.

(via kathleen)

Liebes Radio Eriwan, …

„Hallo Anke,

ganz großartig die Golfartikel! Nicht zuletzt deswegen habe ich mich jetzt auch getraut, mal den Golfschläger in die Hand zu nehmen, schließlich ist bei mir um die Ecke ein öffentlicher Platz, und das macht so einen Spaß, bei Sonnenuntergang ein paar Bälle in die Botanik zu kloppen. Und ich denke, ich werde tatsächlich demnächst einen Anfängerkurs mitmachen, die dort für wenig Geld angeboten werden. Herrlich übrigens der Vergleich mit der Bratpfanne; ich bin ja bereits froh, wenn ich den Ball treffe und dieser ungefähr auch in die Richtung fliegt, die ich mir so vorgestellt habe. Was mich natürlich keineswegs daran hindert, schon mal über eine mögliche Berufskarriere als Golfprofi nachzudenken…

Auf jeden Fall wollte ich mich für diese wunderbaren Artikel bedanken. Oh, und bitte mehr davon, gell?

Viel Spaß noch beim Golfen und liebe Grüße aus Berlin von Hendrik

„Liebe Anke,

dein Blog ist toll. Zumindest gewesen. Nein: Immer noch.

Aber diese neuerdingse Golffixierung ist doch recht ”¦ hm ”¦ elitär? Jedenfalls nicht mehr so interessant. Für mich wenigstens.

Wie lange dauert das denn noch ”¦?

Liebe Grüße
Matt

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Generation Golf

Ich fühle mich in meine Jugend zurückversetzt, in die Zeit der theoretischen Führerscheinprüfung. Nur viel schlimmer. Denn ich büffele zurzeit Golfregeln. Und so schön das Spiel ist – seine Regeln sind von analfixierten Beamten mit verdammt schlechter Laune festgelegt worden. Allein die Formulierung „loser hinderlicher Naturstoff“ für z.B. Äste oder auch Maulwurfshügel (aber keine aufgeworfene Erde von einem Hund – glaube ich wenigstens, aber selbst jetzt, wo ich drüber nachdenke, wüsste ich nicht mal, wo ich nachgucken sollte) lässt mich ob ihrer Geschäftsmäßigkeit zusammenzucken.

Ich klicke mich außerdem seit einigen Tagen durch das Regelquiz des VcG, der Vereinigung clubfreier Golfspieler, und staune immer wieder über die beknackten Fragen. Wahrscheinlich wird alles einleuchtender und sinnvoller, wenn man ein paar Runden (oder ein paar Jahrzehnte) gespielt hat, aber im Moment findet mein Kopf noch nicht die rechte Logik, die er braucht, um sich alle Kleinigkeiten zu merken. Ball reinigen – ja, nein, warum nicht und wann? Begrenzungspfosten rausziehen, um vernünftig schlagen zu können – bei Wasserhindernis erlaubt, bei Ausbegrenzung nicht? Sand nur auf dem Grün straflos entfernen, sonst nicht? Eine Zigarettenschachtel darf ich straflos aufheben, eine Bananenschale nicht? WTF? Ich hab mir jetzt kurzerhand ein Buch mit allen Fragen und Antworten für die Multiple-Choice-Prüfung bestellt; die werden jetzt strunzdumm auswendig gelernt und fertig. Leck mich, Logik. Ich will doch nur spiel’n, uh-huuuu.

Und noch ein fieser Flashback zum süßen Vogel Jugend (bin ich froh, dass das Vieh tot ist): Unser Golflehrer hat uns freundlich bescheinigt, dringend in eine Oberbekleidung mit Kragen zu investieren, weil manche Clubs allergisch auf klassische T-Shirts auf dem Platz reagieren. Dass ich nicht in Jeans spielen soll, ist mir klar, und das finde ich auch okay. Aber dass ich nach 1987 nochmal ein Poloshirt kaufen würde, hätte ich nicht gedacht. (Jetzt schnell noch Burlington-Socken dazu besorgen. Und den grünen Benetton-Beutel.)