Live Free or Die Hard

Vierter Aufguss des Knochenbrecherklassikers Die Hard – und allmählich reicht’s dann auch. Was Die Hard für mich immer so unterhaltsam gemacht hat, war diese ehrliche Arbeiterattitüde, wenn’s um „Immer in die Fresse rein“ ging. Kein Schnickschnack, klares Setting, einfache Story, ein Bruce Willis, dessen Hemdchen immer blutiger und eine Armada von Gegnern, die immer kleiner wurde. Simple Zutaten, simpler Film, krachendes Ende, fertig, aus.

Die Hard with a Vengeance (Stirb langsam 3) war dann schon etwas komplizierter, weil Bruce noch einen Partner an die Hand gekriegt hat und der Film nicht mehr auf eine Location beschränkt war (Hochhaus bzw. Flughafen). Und in Live Free or Die Hard (ausnahmsweise mag ich den deutschen Titel fast lieber, weil er die Richtung des Films schon vorgibt: Stirb langsam 4.0) kommt auch noch ein Haufen Computertechnik dazu, die zwar sicher ne Menge Zwölfjähriger beeindruckt, die sich den Film illegal aus dem Netz holen, aber den Liebhaber dieser Serie nur enttäuscht aufseufzen lässt.

Diesmal hat Bruce es mit einem Computerterroristen zu tun, der zwar so tut, als wolle er die USA nur davor warnen, was passiert, wenn die Bösewichter Zugriff auf die Computernetze haben, aber in Wirklichkeit will er natürlich nur ne Menge Kohle. Bruce stolpert eher zufällig in die Geschichte, als er einen Hacker auf Revier bringen soll, der verdächtigt wird, was mit den ganzen seltsamen Störungen im Netz zu tun zu haben. Der junge Mann ist Justin Long aus den Apple-Werbespots, und natürlich habe ich drauf geachtet, welche Rechner er benutzt (die guten. Und Nokia. Iiih). Das war’s dann auch schon an Story – der Rest des Films ist Bruce und Justin gegen die Nerds, und zum Schluss geht alles gut aus.

Der Film macht zwar selbst ein paar Witze darüber, wie altmodisch die Methoden von Bruce inzwischen sind, aber es fühlt sich nicht wie ein Scherz an, sondern wie ein naseweiser Gag auf Kosten der Alten. Am meisten Spaß macht Die Hard 4.0, wenn er so tut, als wäre er Die Hard: bei den üblichen Schlägereien, dem Gerangel um diverse Knarren und den knarzigen Sprüchen, die Bruce immer noch unnachahmlich raushauen kann. Alles andere war dann eher Drehbuch vom digitalen Reißbrett. Sehr schade.