Paris, je t’aime (vielleicht)

Reisevorbereitungen. Als erstes wird ein Reiseführer aus der Lieblingsreihe von Dorling-Kindersley gekauft. Beim stolzen Vorzeigen wird die Freude getrübt, weil le Kerl anmerkt, man habe doch schon einen anderen Paris-Reiseführer im Schrank. Überlegen behaupten, das habe man gewusst und sich einfach einen besseren zulegen wollen. Innerlich zerknirscht zugeben, dass man wirklich keine Ahnung mehr hat, was so im eigenen Bücherregal steht.

Ein temporäres Schild an den Briefkasten anbringen – „Keine Werbung! Keine Prospekte!“ Sich für „Keine Werbung“ und zwei Ausrufezeichen ein bisschen schämen. Die SZ kriegt der beste Freund, Blumen wurden wohlweislich noch nicht auf dem Balkon angepflanzt, damit bloß keiner gießen kommen muss. Ich verabschiede mich geistig vom Basilikumtöpfchen auf der Fensterbank und gucke le Kerl belustigt zu, wie er versucht, seinen riesigen Koffer zu füllen. Seltsames Gefühl, wegzufahren und kein Geld umtauschen zu müssen.

Wichtigste Entscheidung: Welche Bücher nehme ich mit? Die Wahl fällt auf den frisch erstandenen Wickert (Alles über Paris), eine Romy-Schneider-Biografie, A Man in Full von Thomas Wolfe und Der Tod in Venedig von Thomas Mann. Von mir aus kann’s losgehen.

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