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Felix fragt sich als Urlaubsvertretung vom Flauschzottelblogger, was das eigentlich alles soll, lesen, ins Kino gehen, noch mehr lesen, fernsehen, und was dabei rauskommt – und kriegt eine wunderbare Antwort von pierrot:

„Ich hab ganze viele Romane gelesen und ein paar Gedichte auswendig gelernt. Dann hab ich mir nen intellektuellen Haarschnitt, nen Cordhut und nen zynisch-melancholischen Blick zugelegt, bin ich auf ganz viele Partys gegangen, hab über Literatur geschwafelt und hab dabei eine total tolle Frau beeindruckt. Was dabei rauskommt, sagt hoffentlich irgendwann mal Papa zu mir.“

Nachtrag: Die Kaltmamsell hat mir einen Link zum Lehrerzimmer-Blog geschickt, in dem eine ähnliche Diskussion (hier über Grammatik) ein ähnliches Ergebnis hatte:

„Einen echten Grund fürs Leben kann ich aber nicht anbieten. Das impliziert nämlich, dass das Leben ein Ziel hat: Reich sterben, glücklich sterben, spät sterben, oder was auch immer. Dann muss man schauen, ob Grammatikkenntnisse diesem Ziel förderlich sind. Sag mir, welches Ziel ein Leben hat, dann kann ich sagen, ob es einen Grund für Grammatik gibt.

Das gilt nicht nur für Grammatik, sondern für so ziemlich alles, was man in der Schule lernen oder nicht lernen kann. Trotzdem trifft die Schule natürlich eine Auswahl, glaubt also, dass Grammatik sinnvoller ist “fürs Leben” als Häkeln. Welches Ziel demnach das Leben nach Sicht der Schule hat”¦

Der Bildungsgbegriff und die Aufgabe der Schule werdenja auch immer wieder diskutiert. Oft meint man – und meinen vor allem viele Schüler – mit fürs Leben: “Wird es mir nützlich sein im Beruf, werde ich damit Geld verdienen können?”

Das ist traurig. Der erste Gedanke sollte schließlich sein: “Wird es mir nützlich sein, wenn es darum geht, Mädchen zu beeindrucken und eine von diesen tollen Frauen zu kriegen, die ich immer im Fernsehen sehe?”