Punkt, Punkt, Komma, Korrekturzeichen

Normalerweise sind Tage, an denen Dokumente aus dem Lektorat an uns zurückkommen und ich als Texterlein dann entscheiden darf, welche Korrekturen wir übernehmen und welche nicht, Tage der Niederlage. Erstens, weil wir von vornherein nicht alle Korrekturen übernehmen dürfen, weil manche Kunden ihre Produkte halt falsch geschrieben haben wollen (ich erwähnte bereits das Deppenleerzeichen), und zweitens, weil ich alter Streber mir zwar jeden Satz 80mal durchlese und hoffe, dass keine Fehler mehr drin sind, ich dann aber leider feststellen muss, dass ich natürlich trotzdem welche gemacht habe. Ich stelle gerne Bezüge her, wo keine hingehören (der letzte Satz klingt auch schon wieder so komisch), mache wahnwitzig gerne Gedankenstriche, die Lektoren wahnwitzig gerne wieder rauskorrigieren und zu schnöden Kommata machen (wollen, hehe), und natürlich habe ich es trotz persönlichem Ehrgeiz nicht geschafft, mir alle Neuerungen der Rechtschreibreform anzueignen. Was vielleicht gar nicht so doof war, denn die sind ja ab heute eh wieder hinfällig.

Gestern kam allerdings ein Dokument zurück, in dem ich einer Fußnotenkorrektur begegnet bin, die ich ernsthaft im Duden nachgeschlagen habe, weil ich sie so lustig fand. Und nun weiß ich, dass man Fußnotenziffern mal so und mal so setzen kann. Ich zitiere meinen besten Freund:

„Treffen Fußnotenzeichen mit Satzzeichen zusammen, gilt folgende Grundregel: Wenn sich die Fußnote auf den ganzen Satz bezieht, steht die Ziffer nach dem schließenden Satzzeichen; wenn die Fußnote sich nur auf das unmittelbar vorangehende Wort oder eine unmittelbar vorangehende Wortgruppe bezieht, steht die Ziffer vor dem schließenden Satzzeichen.“

(Haben Sie das wunderschöne Semikolon bemerkt?)

Ich hab Fußnotenziffern immer vor dem Satzzeichen gesetzt. Wieder was gelernt. Danke, Karen am Ende. Aber ich ignoriere trotzdem alle Gedankenstrichkorrekturen.