Freitag, 1. November 2002

Wieder nicht im Kino gewesen. Wieder nur Links über Kino oder Fernsehen gepostet. Wieder mal der klassischen Definition von einem Weblog entsprochen. Wieder mal darüber gewundert, dass irgendwelche Traditionsspacken meinen, dass ein Weblog nur eine stumpfsinnige Linksammlung sein soll und dass alle, die eben mehr als Links posten, ihr Log gefälligst Tagebuch oder wasauchimmer nennen sollen. Wieder mal gedacht, wenn ihr keine anderen Probleme habt als Definitionsdiskussionen ... egal.



Doppelt genäht hält besser: warum neuerdings im Kino alles doppelt und dreifach passiert (schon etwas älter, aber erst gestern drüber gestolpert).



Die National Organization for Women veröffentlich ihre Worst-Liste: Wer nicht aussieht wie Jennifer Aniston, hat keine Chance auf die Prime Time im amerikanischen Fernsehen, und das einzige gute weibliche Rollenvorbild ist – Lisa Simpson. What else is new?



Doof formatiert, aber sehr interessant und lustig: Woher kommen komische Bandnamen? (via Heul doch)







UND WIESO HABEN WIR HIER KEINEN FEIERTAG HEUTE?




Samstag, 2. November 2002

Ist mir gestern wieder aufgefallen:
Ein Satz, den Kreative an Kontaktern hassen: Das kann doch nicht so schwer sein.
Ein Satz, den Kontakter an Kreativen hassen: Das musst du jetzt nur noch dem Kunden verkaufen.



Mein Stimmchen ist grad ziemlich aufgeraut (schreibt man das jetzt ohne H?), weil wir gestern eine kleine, feine Agenturparty hatten. Unser traditionelles Buffet aus Würstchen und Kartoffelsalat war wie immer ausgezeichnet, ich hab viel zu viel getrunken, ne Menge gelacht und irgendwann nix mehr verstanden, weil ich irgendwie immer direkt vor den Lautsprecherboxen gestanden habe. Dann konnte ich auch nicht mehr brüllen und bin lieber nach Hause gegangen. Wie hieß diese Band doch gleich, deren Namen ich mir vom DJ habe sagen lassen? Praise the cat? Klingt irgendwie unwahrscheinlich.



Diese Woche gibt's keine Friday Five. Die Fragen drehen sich um Religion, und da ich erstens schon alles zu dem Thema gesagt und zweitens dafür ne Menge Flak abgekriegt habe, habe ich mich drittens dazu entschlossen, den Götterkram privat mit mir abzumachen und viertens nicht mehr ins Weblog zu stellen. Aber zum Ausgleich gibt's – tadaaaa – den Fragebogen aus der Frankfurter Allgemeinen. Ist das was? Na? Genau.

Was ist für Sie das größte Unglück?
Ungerecht behandelt zu werden

Wo möchten Sie leben?
Im Space Shuttle

Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?
Geliebt zu werden

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die in guter Absicht entstehen

Ihre liebsten Romanhelden?
Der Graf von Monte Christo

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
David

Ihre Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit?
Trümmerfrauen

Ihre Lieblingsheldinnen in der Dichtung?
Pippi Langstrumpf

Ihre Lieblingsmaler?
Piet Mondrian, Vincent van Gogh, Claude Monet

Ihr Lieblingskomponist?
Richard Wagner, Anton Bruckner, Claude Debussy – und Billy Joel, Pete Townsend, Roger Waters

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten? Intelligenz, Humor, Bildung, Niveau, gute Manieren und die Beherrschung der deutschen Rechtschreibung

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten? Intelligenz, Humor, Stil, Selbstvertrauen

Ihre Lieblingstugend?
Verlässlichkeit

Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Tagträumen

Wer oder was hätten Sie sein mögen?
Begabter

Ihr Hauptcharakterzug?
Neugier

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Dass sie meine Freunde sind

Ihr größter Fehler?
Disziplinlosigkeit

Ihr Traum vom Glück?
Ein herausforderndes, erfülltes Berufsleben und einen starken Partner, der mich auffängt, wenn ich mal wieder aus den Wolken falle

Was wäre für Sie das größte Unglück?
Behindert zu sein

Was möchten Sie sein?
Geduldiger

Ihre Lieblingsfarbe?
Weiß

Ihre Lieblingsblume?
Lilie, Calla

Ihr Lieblingsvogel?
Adler

Ihr Lieblingsschriftsteller?
Douglas Coupland, Bret Easton Ellis, John Steinbeck, Max Frisch, Heinrich Böll, Franz Kafka

Ihr Lieblingslyriker?
Gottfried Benn, Georg Trakl, e.e. cummings, Edna St. Vincent Millay

Ihre Helden in der Wirklichkeit?
Wissenschaftler

Ihre Heldinnen in der Geschichte?
Suffragetten

Ihre Lieblingsnamen?
Tristan, Aaron, Kendrick, Melisande, Nova

Was verabscheuen Sie am meisten?
Dummheit

Welche geschichtliche Gestalten verachten Sie am meisten? Diktatoren

Welche militärischen Leistungen bewundern Sie am meisten? Berliner Luftbrücke

Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Wahlrechtsreform 1918

Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Singen zu können

Wie möchten Sie sterben?
Reich, berühmt, uralt, pappsatt

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Zweckoptimistisch

Ihr Motto?
Live and learn



Killing Your Friends – wie schwierig es ist, eine Hit-Sitcom zu beenden. Die letzte Season von Friends läuft gerade in den USA, und die Autoren schieben die Entscheidung, wie die Serie enden soll, noch ein bisschen vor sich her. Wenn sie mich fragen würden: Ich will, dass die Serie gar nicht aufhört. Ich hasse Abschiede.




Sonntag, 3. November 2002

The Lasting Picture Show: Warum gehen wir ins Kino? Warum sind manche Filme erfolgreich und manche nicht? Wieso ist die vergangene Dekade immer eine goldene, und heute wird nur Müll produziert? Ein recht emotionaler Artikel aus dem New York Times Magazine, der nicht wirklich einen Punkt macht – aber dafür arg sentimental:
„The impulse to go to the movies is at once simpler and more complicated than anyone could predict. Going to the movies is an act that takes many forms. We go to the movies in adolescent packs, on timid first dates, with minivan-loads of children or busloads of friends from the senior center and also alone, on foot, in the middle of the day. We talk back to the characters on the screen, or shush the people behind us who are doing it; we walk out in disgust, or come back the next night, or buy each successive DVD release of something we didn't much care for in the first place. We weep, we rage, we snore, we aspirate our popcorn in bursts of helpless laughter. The varieties of cinematic experience – the means by which we sate our apparently limitless appetite for narrative, sensation, color, feeling, sound -- are in a way more lasting, more definitive and always more unpredictable than anything we see on the screen. Sometimes, after all, the most relentless hype fails to excite the audience and the surest publicity calculations go awry. Sometimes pictures succeed financially without generating enthusiasm, and we line up out of a mixture of weary habit and bored curiosity. Sometimes movies are loved not widely but intensely, so that devotion to them seems like a secret password offering entry into an exalted coterie. Sometimes we can't remember the end of a movie 20 minutes after leaving it; sometimes it troubles our sleep for weeks afterward. Regardless, we keep going. Why?“



Premiere, das amerikanische Äquivalent zur Cinema, feiert 15-jähriges Bestehen. Zur Feier des Tages durften ihre Leser in einer Online-Abstimmung Best Movie, Worst Movie usw von 1987 bis heute wählen. Gerade in den Kategorien ist nichts wirklich Überraschendes rausgekommen. Dass Russell Crowe aber sowohl in der Kategorie Most Shocking Oscar Win und Most Shocking Oscar Loss vertreten war, fand ich dann doch interessant.





Commercial Break. Im Juni wurden in Cannes mal wieder die Lions verliehen. Für alle Nicht-Werber: Der Löwe in Cannes ist wie der Werbeoscar. Jeder will ihn haben, und es ist verdammt schwer, einen zu kriegen.
Der Stern bringt einige Zeit später (um genau zu sein, Ende Oktober) netterweise eine Zusammenstellung aller Gold-, Silber- und Bronzelöwen als eine Art Zeitschrift heraus – und die gibt's auch noch für lau. Um mal wieder eine Lanze für gute Werbung zu brechen, hier meine persönlichen Favoriten in der Kategorie Outdoor/Print: Gold für Unicef, Silber für Alka Seltzer und Bronze für American Heritage Dictionary.
PS: Die Tabasco-Werbung hat übrigens Bronze gekriegt und ist von DDB Dallas, USA.




Montag, 4. November 2002

Dutzende von verschiedenen Codes, hunderte von verschiedenen Firmen, Tausende von verschiedenen Geschäftsmodellen: Warum wir auf Video-on-demand noch ein bisschen warten müssen.




Halleluja – aldaily.com ist wieder da. Ein neuer Sponsor hat sich gefunden, der Slogan hat sich ein wenig geändert, und wenn meine montagsmüden Augen mich nicht täuschen, sieht auch der Schrifttyp ein bisschen anders aus – egal. Good to have you back. Loslesen. Jetzt.
(Und auch dem Sofa ein gar herzliches Welcome back, Praschl.)



Digital Headache: So komfortabel es für die Studios ist, Filme digital zu drehen, so komfortabel ist es auch für die Hacker, genau diese Filme ins Netz zu stellen. (Oder: Was tun, sprach Zeus. Das Fass ist leer, die Götter sind besoffen, und der Olymp ist vollgekotzt.)





Welcome to Ankeland, home of yesteryear's toys.
Monchichi – we'll never forget you. Kindchenschema rulez.



Ich hoffe, Rounders kriegt sich wieder ein, gibt sich nen Ruck und schreibt gefälligst wieder. Hey, Weichei – einfach verpissen ist nicht.



The defining moments of digital culture. (via Ho, der es von Interconnected hat. Und auf Ho bin ich durch den Weblogcheckup gekommen. Allmählich verwirrt mich das hier. A map! A map! My kingdom for a map!)



Dialoge, die das Leben schreibt (und nicht ich, nölt mich nicht voll):
Anke, im viel zu dünnen Shirt zu Tobias: It's so fucking cold.
Tobias, im mummeligen Strickpulli, sich über den Arm streichend: No, it's not.



Filmsken am Wochenendsken:
Domestic Disturbance (Tödliches Vertrauen): Och, ging so. Hatte ich mir nach der ganzen Kritikerschelte schlimmer vorgestellt. Klar wusste man ziemlich schnell, wie's ausging, und wer der Böse war, war schon nach 30 Sekunden klar, aber spannend war's dann doch, wie der arme Sohn seinen bösen, mordenden Stiefvater undsoweiter. Ich hab mich jedenfalls nicht gelangweilt.
Black Hawk Down: Och, ging nicht so. Hatte ich mir nach dem ganzen Kritikerlob besser vorgestellt. Ich hab nebenbei meine iTunes-Bibliothek mal wieder aufgeräumt und ein paar CDs gebrannt. Die blaugrüne Farbigkeit und generell den Look des Films fand ich gut, aber nach zwei Stunden hab ich mich schon gefragt: Äh ... ja ... kommt da irgendwann noch mal ne Überraschung? Ich meine, dass die Opereration schief geht, wussten wir a) sowieso und b) wer's noch nicht wusste, konnte es ahnen bei der Dialogzeile „We'll be back in half an hour.“ Also – what's the point? Krieg ist doof? Wir lassen niemals einen Kameraden im Stich? Ich tue, was ich tun muss, auch wenn alle anderen das nicht verstehen? Hm. Hab ich in Landserheftchen schon besser gehört.
Bella Martha: Schööööön. Schöner, schöner, schöner Film. Frauenfilm, Liebesfilm, Fressfilm. Schon gewonnen. Martina Gedeck mag ich sowieso, ihren italienischen Mitspieler Sergio Castellitto kannte ich zugegebermaßen nicht, bin aber seit gestern Fan, und die ganze Geschichte plätscherte so lockerleicht an einem vorbei, dass mir danach einfach ganz warm ums Herz war. Und ich verkneife mir jetzt auch jeden Vergleich zu Soufflees, Champagner und ähnlichen schmackigen Metaphern. Obwohl sie passen würden.
Nicht geschafft, weil ich endlich mein erstes Expose fertig gemacht hab (also fertig genug für den ersten kompletten Korrekturgang): Red Dragon, Der Pianist, Bend it like Beckham (immer noch nicht. Schlimmschlimm).




Dienstag, 5. November 2002

„ ... that awful Star Wars and its successors, movies have just never been the same.“ Ein Ausschnitt aus dem letzten Interview mit Pauline Kael, der amerikanischen Kinokritikerin schlechthin. Das komplette Interview ist als Buch erschienen: Afterglow: A Last Conversation with Pauline Kael von Francis Davis. Und meine persönliche Lieblingssammlung von Kaels Kritiken gibt's natürlich auch als Buch.



„007 is the bastard son of Dorian Gray, blessed with a license to kill and a refusal to die, doomed to stay fit and chipper while his earlier selves gradually thicken and molder in the attic.“
Mondo Bond: eine sehr vergnügliche Abhandlung von Anthony Lane über 40 Jahre James Bond – der Spion, der einfach nicht sterben will, obwohl er sich für solche Gurken wie A View to a Kill zu Tode schämen sollte.



„A child is born into a world of phenomena, all equal in their power to enslave. It sniffs—it sucks—it strokes its eyes over the whole uncomfortable range. Suddenly one strikes. Why? Moments snap together like magnets, forging a chain of shackles. Why? I can trace them. I can even, with time, pull them apart again. But why at the start were they ever magnetized at all—just those particular moments of experience and no others—I don't know. And nor does anyone else.“
Equus, Peter Shaffer



And by the way: Ü-Eier-Designer! Auch wenn ihr auf eure komischen „Werke“ Space Fruits draufschreibt, so weiß doch jeder, dass ihr in Wirklichkeit Space Cakes meint, gell?





Momentaufnahme. So lonely singen die Turntablerocker. Zwei kaputte Lampen im Saal. Gestern war's erst eine. Eine blauer Lieferwagen fährt vorbei. Ein in blau gewandeter Radfahrer folgt ihm. LKW-Stalking? Viel zu kalte Cola light. Auf einmal Heißhunger auf Lebkuchen. Schon bei der Arbeit darüber nachdenken, ob man noch vor 20 Uhr zu Budni kommt. Sich mal wieder über den Namen Budni amüsieren. „Danke“ sagen, wenn jemand „Gesundheit“ sagt und sich ärgern, dass man nicht das Herz zur Unhöflichkeit hat, „Gesundheit“ einfach so im Raum stehen zu lassen, weil man grad beschäftigt ist, sich die Nase zu putzen. Und die Turntablerocker sind immer noch einsam. Willkommen im Club.



Sometimes my life is 404.



Magnetic Poetry:
the moment he could breathe in raw light
the goddess felt like a delicate diamond
still the frantic vision beneath her whisper
gorgeous
gift
gone




Mittwoch, 6. November 2002

Ach nee ... der Herr Dahlmann hat in einem seiner neueren Einträge auch so ein 404-Wortspiel wie ich ein paar Zeilen weiter oben. Ich schwöre, das ist Zufall. Oder ein so genanntes morphogenetisches Feld, wie mein alter CD in meiner ersten Werbeagentur immer gesagt hat, wenn zwei Leute mit der gleichen Idee ankamen. Den Begriff hat er, glaube ich, aus irgendeinem Terry Pratchett-Schmöker, von denen ich immer noch keinen einzigen besitze geschweige denn gelesen habe. Die Idee hinter diesen „Feldern“ ist, dass sobald eine Idee „geboren“ wurde – sie also irgendwie im Geist der gesamten Menschheit existiert –, sie zur gleichen Zeit von mehreren Menschen weltweit „empfangen“ wird.
Vielleicht hab ich das jetzt auch völlig falsch in Erinnerung, aber den blöden Begriff habe ich mir gemerkt.
Blöde Begriffe merke ich mir eigentlich ständig – und ebenso ständig vergesse ich ihre Bedeutung. Ich habe jedenfalls schon mindestens hundertmal in meinem Leben das Wort Idiosynkrasie nachgeschlagen. Und ich hab hundertmal wieder vergessen, was es bedeutet. Aber es klingt richtig gut, finde ich.



"I hope I die before I become Pete Townshend," Cobain wrote in these diaries. In the London Observer, Townshend responds: "Why? Because I had become a bore? Because I had failed to die young?" Cobain's scribblings are "devastatingly hard to contemplate," writes Townshend, "the scribblings of a crazed and depressed drug-addict"—a state of mind, he adds, he knows all too well. But if Townshend is harshly empathetic, the Boston Globe's Steve Morse seems downright freaked, calling it "degrading to think that [Cobain's] widow could make a dime from such private nightmares." And in the New York Daily News, Jim Farber suggests listening to the music for "a wit, liveliness and transformative power these depressing little scrawls can't touch." Only Salon's Bomani Jones sees value in excerpts of the journals: "Simple and plain, Kurt Cobain was a fuckin' genius." (Emily Nussbaum auf Slate)



Und noch mal Anthony Lane (Filmkritiker des New Yorkers, dessen James Bond-Artikel ich gestern und dessen Buch ich am 18. Oktober erwähnt hatte): Diese Woche führt er Tagebuch auf Slate.



Falls irgendwer in den nächsten Tagen nach New York fliegt und sich nach zu Hause sehnt: Im MOMA läuft ab 8. November eine Schau von deutschen Filmen. Just in case.







Oliver Rheindorf



„Die Zweitgeborenen in den großen Filmserien haben’s gewöhnlich schwer, sie sollen die Tugenden der Älteren bewahren und gleichzeitig neue Möglichkeiten des Stoffes, der Figuren, der Themen ausprobieren. Das große Staunen, die absolute Faszination hat der erste Potter allein dadurch hervorrufen können, dass er auf der Leinwand all das sich materialisieren ließ und als Merchandising-Artikel – Eulen, Besen, seid’s gewesen! – zugleich in die wirkliche Lebenswelt brachte, was bislang bloß im Imaginären existierte. Im zweiten Teil muss man nun den Mythos aus den Zwängen des Marketing befreien.“
Wie Harry Potter mit dem Gesetz der Serie klar kommt. Aus der Süddeutschen.



Seeeeechsundneunzig! Zieht den Bayern die Lederhose aus, Lederhose aus, Lederhose aus ... LAUFT, MEINE KLEINEN FREUNDE, LAUFT!
(Nachtrag: Mistmistmistmistmistmistmist!)



Was Werber so in ihrer Freizeit machen ... schicke Shirts designen, zum Beispiel. Ich hab mir grad die Schlange in schwarz auf schwarz geordert. Los, alle bestellen, jetzt aber! (Vielleicht krieg ich's dann billiger. Cross-Marketing, ick hör dir an die Tür treten.)



Und wenn wir gerade bei der Agentur sind: Heute geisterte bei uns als E-Mail ein pdf vom kompletten Buch von Diedääää Bohlen rum.
Ich muss gestehen, ich habe noch nie nach Büchern bei Limewire oder so gesucht. Und selbst jetzt, wo ich weiß, dass da manche Spacken die angesagten Bücher digitalisieren und in die Tauschbörsen speichern, würde ich sie mir kaum runterladen. Naja, runterladen vielleicht, aber nicht lesen. Ich schaffe kaum die Kurzgeschichten, die ich bei Gutenberg finde. Auch, wenn ich das Netz und vor allem mein Schnuckibook liebe – ich will da einfach keine ewig langen Texte drauf lesen. Ein, zwei Artikel, drei, vier Blogs, logisch, aber Krieg und Frieden?
Och nee. bei Büchern bin ich, glaube ich, wirklich ganz, ganz altmodisch. Ich will da mit Bleistift drin rummalen, ich will den Geruch haben, der einem ganz neuen Buch entströmt, ich will mit meinem rechten Daumen an den Seiten rumspielen, während ich lese ... und vor allem will ich meine Regale und meinen Nachtisch damit vollstellen, damit jeder, der mich nicht kennt und zum ersten Mal in meine Wohnung kommt, mir die ewig alte Deppenfrage stellt: „Liest du die alle?“ Immer wieder gut.



Und noch eine Bemerkung zum Thema „Herdentrieb“: Nachdem die halbe Agentur inzwischen Rotbusch-Tee trinkt und Jamie mir auch noch den Mund wässerig gemacht hat, habe ich jetzt auch zugeschlagen und mir ne Runde Tee gekauft.
Mein zweiter Vorname ist „Ichauchichauchichauch“.




Donnerstag, 7. November 2002

Genius? Hack? Genius? Brian de Palma spricht über seinen neuesten Film Femme Fatale, seinen uralten Film Scarface und über seinen gefloppten Film Bonfire of the Vanities. Via Salon.



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Ich hab geträumt, es wäre Weihnachten – so ohne Vorbereitungszeit. Von Null auf Hundert ist eben 24. Dezember und Weihnachten. Ich hab natürlich vergessen einzukaufen, rase noch kurz vor dem letzten Ladenschluss für die nächsten 100 Tage (Stichwort Gewerkschaften, Servicewüste blablabla) zu Aldi, parke irgendwo, finde sogar (das besserte meine Laune kurzfristig) eine Schlange, an der halbwegs schnelle Kassierer arbeiten, ka-tsching, ich bin wieder draußen und muss feststellen, dass mein Wagen abgeschleppt wurde. Und zwar 30 Meter weiter auf einen Werkstattparkplatz. Dort angekommen, wird mir eine Rechnung vorgelegt, die ich fürs Abschleppen bezahlen soll – und zwar in Höhe von 4000 Mark.
Ich weiß noch, dass ich Traum angefangen habe zu hyperventilieren, und kurz darauf hat mein Wecker geklingelt. Was ist das denn bitte für ein Scheißtraum? Kann ich nicht vor irgendwelchen Kerlen oder Oscars oder Gehaltserhöhungen träumen? Neeeeiiiiinnn. Grmphf.



Scheißtag. Doofer, nichtsnutziger, viel zu nah am Wasser gebauter Scheißtag. Ich mag nicht mal ins Kino gehen. Jetzt hilft nur noch eins.




Freitag, 8. November 2002

War doch im Kino. Solino. Check out the Kinokritik.



Der seltsame „Restaurantführer“ Zagat hat seine subjektiven „Bewertungen“ auch auf die Filmwelt „ausgedehnt“. Ab sofort zu haben: Der „Zagat Movie Guide“. Wenn zur Bringdienst-„Pizza“ mal der „passende“ Bruce Willis fehlt. Wenn man „irgendwo“ in „Amerika“ wohnt. Und keine „Allergie“ gegen „Gänsefüßchen“ hat, natürlich.



„What we can deduce from Binder's title sequences is that his sensibility was a perfect match for Bond's. They are the work of a sensualist connoisseur who went about his work with a naughty sense of play. It's amazing how many nude women Binder was able to work into PG and PG-13 films by shooting them in silhouette or keeping their naughty bits tantalizingly obscured by the credit titles. That visual striptease is an equivalent of the double entendres that stud Bond's witticisms (and given such character names as Pussy Galore and Holly Goodhead, Binder's work is often a lot subtler).“
Eine Hommage an die wunderbaren Eingangssequenzen zu den James Bond-Filmen und gleichzeitig eine melancholische Liebeserklärung an die 60-er Jahre. Via Salon.



Die neue Reihe der wunderbaren, rasanten BMW-Filme im Internet wird fortgesetzt. Wieder darf Clive Owen ans Steuer, aber diesmal sitzt er in einem Z4. Zweimal lecker.
Zum dazugehörigen Artikel auf Spiegel Online geht's hier, zu den Filmchen der ersten Staffel hier – darunter auch die Perle von Guy Ritchie mit seiner Gattin Madonna in der Hauptrolle, die nicht mal sich selbst überzeugend spielen kann.



Müssen Filme über Künstler ihre Hauptpersonen immer als völlig durchgeknallte Spinner porträtieren, damit die Filme erfolgreich werden? Kommt dabei das zugrundeliegende Thema der Filme – die Kunst – nicht zu kurz? Aus der Denver Post.



Friday Five:
1. Did you vote in your last elections?
Ja. Ich hab bis jetzt bei allen Wahlen gewählt, an denen ich teilnehmen durfte. Außer bei irgendeiner Wahl zum Europaparlament vor ein paar Jahren. Ich muss gestehen, dass ich die Idee eines verein
ten Europas mit gleicher Währung und ohne Grenzen ziemlich nett finde, ich aber gleichzeitig keine Ahnung habe, wie man so viele verschiedene Mentalitäten politisch unter einen Hut kriegen will. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Daher war mir die Wahl einfach mal wurscht.

2. Do you know who your elected representatives are?
Ich weiß wohl, wer mein Kanzler ist, ja. Aber wer genau aus den Hamburger Listen jetzt im Bundestag sitzt – keine Ahnung. Mir egal.

3. Have you ever contacted an elected representative? If so, what was it about?
Nein.

4. Have you ever participated in a demonstration?
Na logen. Jeder, der in der Pubertät war, hat sich doch irgendwann mal das Palästinensertuch umgeworfen und ist auf die Straße gegangen. Bei mir waren es aber doch eher die harmlosen Varianten ohne Wasserwerfer. Gegen die Oberstufenreform in Niedersachsen, gegen die Pershing- und SS20-Stationierung und so'n Kram eben. Ich erinnere mich übrigens sehr ungern an den grandiosen Schlachtruf, mit dem wir damals um die Häuser gezogen sind: Hopp, hopp, hopp – Atomraketen stopp.
Kein Wunder, dass die Russen uns nicht ernst genommen haben.

5. Have you ever volunteered in an election? What was the result?
Volunteered im Sinne von „sich selber wählen lassen“ – ja. Aber auch eher Kleinkram wie Klassensprecher, dann Jahrgangssprecher, dann Schülersprecher, dann Deutschland, dann die ganze Welt ... oder, wie Tobias heute so schön bemerkte: Schaaaatz, der Verrückte aus Braunau ist wieder daaaaa. Auf jeden Fall bin ich immer gewählt worden. Aber wohl nur aus dem Grund, dass es eh egal war, wer jetzt die Schüler vertritt. Hat eh keinen interessiert.
Volunteered im Sinne von „Wahlhelfer sein“ – auch ja. Hab ich gleich mit 18 oder so gemacht, einfach, weil ich es mal machen wollte. Auch hier eine eher seltsame Erinnerung: Es ging um eine Kommunalwahl, und wir haben bis morgens um 1 die blöden Zettel gezählt, weil immer eine Stimme zuviel und ein Name in der Liste zu wenig oder umgekehrt da war. Es hat nie gestimmt. Und zum Schluss hat der Wahlleiter die eine Stimme einfach der Partei zugeschlagen, die eh weit vorne lag. Hoffentlich können wir jetzt nicht noch nachträglich wegen Wahlfälschung oder besser, Wahlverschiebung angeklagt werden. Ich meine, wenn alle Wahlkreise das so machen ... schön ist das nicht.




Samstag, 9. November 2002




Finde ich schon merkwürdig, dass ich an dem Tag, an dem ich dieses Bild poste, meine Tage kriege. Aber lassen wir das.



Am 9. November ist in der deutschen Geschichte ja bekanntlich ne Menge passiert. Ich beschäftige mich im Folgenden mal mit dem, der uns im Endeffekt die deutsche Einheit beschert hat. Und ich meine „beschert“ hier im positiven Sinn. Nur, um das mal von Anfang an klar zu machen.

Ich bin immer im dem Bewusstsein aufgewachsen, dass es zwei Deutschlands gibt, dass eine Mauer Berlin trennt, dass man immer ein Visum braucht, wenn man seine Verwandten in Thüringen besuchen wollte, dass man seine schönen D-Märker in diese komischen Aluchips tauschen musste und dass man grundsätzlich am Ende des Urlaub viel zu viel davon in der Tasche hatte und sie einfach nicht loswurde, weil alles so billig war. Das führte zu Hamsterkäufen in Buchhandlungen und Schreibwarengeschäften. Ich habe heute noch Schulhefte aus der DDR und Das Kapital in Leder gebunden. Damals für lausige 23 Ostmark gekauft. Dazu die ganzen Schriften von Lenin, Das kommunistische Manifest in einer Schmuckausgabe und und und.
Auf jeden Fall war für mich klar, dass die Wiedervereinigung eine alberne Utopie von Ewiggestrigen war, die irgendwelchen großdeutschen Träumen nachtrauerten. Ich arrangierte mich mit dem Gedanken, dass es uns als Deutsche eben zweimal gab, machte sehr unterhaltsame Bildungsreisen in die DDR und fühlte mich immer so, als ob ich ins Ausland fuhr. Vom Gefühl her waren mir meine Landsleute zwar irgendwie näher als zum Beispiel die Dänen oder die Franzosen, aber sie waren eben doch eigentlich Ausländer. Ganz komisch.
Trotzdem wurde einem natürlich bei jedem Besuch der DDR bewusst, wie nah wir uns doch standen, ganz einfach aus dem simplen Grund, dass wir dieselbe Geschichte hatten. Jedenfalls bis 1949, als zwei deutsche Staaten gegründet wurden. Aber die ganzen Grundlagen, wie ich sie mal nennen will, die Literatur, die Musik, die Mentalität – das war alles gleich. Das gehörte uns beiden. Und deshalb habe ich mich in der DDR gleichzeitig wie ein Ausländer und wie ein Einheimischer gefühlt.

Am stärksten ist es mir bei einem Besuch in Leipzig aufgefallen. Unsere Jugendgruppe besichtigte im Schnelldurchgang das Bachhaus, denn danach war Freizeit angesagt. Während die anderen durch die Innenstadt zogen, gingen Elisabeth (eine Mitreisende) und ich nach nebenan in die Thomaskirche, wo zu unserem Entzücken die Thomaner gerade eine Runde Bachmotetten zum Besten gaben. Die Kirche war nicht besonders gut gefüllt; ich saß ganz still und zufrieden da, guckte nach vorne, hörte diesen wunderschönen Stimmen zu und fühlte mich auf einmal ganz zuhause, ganz wohl und aufgehoben. Und in diesem Moment wurde mir die ganze Absurdität der deutschen Teilung sehr schmerzlich bewusst. Dass man nicht einfach mal so von Hannover nach Leipzig fahren konnte, um ein Konzert zu besuchen, weil es mit wahnsinnigem, überflüssigem Bürokratenquatsch verbunden war. Oder, noch schlimmer, dass kein einziger Leipziger mal eben nach Hannover fahren konnte, um sich da ein Konzert anbzuhören. Oder nach Hamburg. Oder nach München. Oder nach Frankfurt.

An diesen Moment in der Leipziger Thomaskirche musste ich denken, als ich die Bilder von den Montagsdemos sah. Die Bilder von Genscher auf dem Balkon in der Prager Botschaft. Die Bilder der Menschen, die sich an die Züge klammern, die durch Dresden fuhren. Die Bilder der ersten Ankömmlinge in Bayern. Und schließlich die Pressekonferenz, die aus Versehen das Ende der DDR besiegelte. Die Bilder aus Berlin, als plötzlich die Glienicker Brücke voll mit Menschen war, die sich in die Arme fielen, die Schlange der Trabbis, die über die Grenzübergänge fuhr, einfach so, einfach so, verdammt. Und immer wieder die Worte dazu: „Wahnsinn. Wahnsinn.“ Ich neige ja dazu, alberne Catch Phrases zu verdammen, aber das Wort lasse ich gelten. Ich hab auch kein besseres.

Ich heule bis heute, wenn ich diese Bilder wieder sehe. Ich weine jedesmal, wenn ich den Satz höre: „40 Jahre haben wir darauf gewartet.“ Und ich finde es großartig, was passiert ist. Ich habe einen Heidenrespekt vor jedem einzelnen, der damals auf die Straße gegangen ist. Ich bin ein Weichei; ich weiß nicht, ob ich den Mut aufgebracht hätte. Und ich freue mich einfach darüber, dass es diese menschenverachtende Grenze nicht mehr gibt, die Mauer, die blöden Aussichtstürme, mit denen man in den Osten gucken konnte, und die immer neuen Exponate im Museum am Checkpoint Charlie, die von misslungenen Fluchtversuchen erzählten.

Mein erster Besuch der nun neuen Bundesländer führte mich nach Leipzig. In die Thomaskirche. Die Thomaner haben gesungen. Und ich habe bloß noch Rotz und Wasser geheult und mich gleichzeitig gefreut wie über sonst gar nichts.




Sonntag, 10. November 2002

Wer sich schon immer – wie ich – gefragt hat, wer eigentlich diese kernige Stimme in fast allen amerikanischen Filmtrailern ist, die die meist ziemlich dramatisch formulierten Sätze sagen darf: hier ist die sehr unterhaltsame Antwort. (via dekaf)



Manitu in Metropolis: Die Produzentin Corina Danckwerts, Auslandsbeauftragte der Export-Union des Deutschen Films in Los Angeles, ist sich sicher: "German Cinema" ist in Hollywood wieder gefragt. Nach Lola rennt und Bella Martha soll nun ausgerechnet Der Schuh des Manitu den Ruhm des neuen deutschen Kinos mehren.“ Aus Spiegel Online (ich weiß wirklich nicht, was Andreas gegen die Jungs hat).



„Franchise movies are as depressingly insipid and predictable (or as "dependable") as Holiday Inn suites, theme parks, resort vacations, edge of city Big Box stores, or the generic opinions of political candidates and the toneless mendacity of US media reporting. They all offer white bread, middle-of-the-road ideas or experiences entirely lacking in intellectual or emotional nourishment.“
... to be continued: Warum Sequels die Filmlandschaft ruinieren – oder sie zumindest so langweilig machen wie einen Sack Zement. Aus dem Guardian.



Halloooo ... Echooooo ... mein Counter zeigt mir für gestern 57 unique visitors an. Siebenundfünfzig?!? So wenig hatte ich seit Wochen nicht! Normalerweise treiben sich hier täglich 100 bis 120 Leute rum. Wo seid ihr alle? Habt ihr Urlaub und poppt lieber, anstatt zu surfen? Müsst ihr arbeiten ... nee, warte, wo sonst hängen die meisten User im Netz, wenn nicht am Arbeitsplatz. Das zieht nicht, Jungs und Mädels. Vielleicht seid ihr entführt worden und habt grad kurz was anderes im Kopf als meine WUNDERBAREN, MÜHSELIG ZUSAMMENGEKLAUBTEN LINKS, DIE ICH NICHT EINFACH VON ANDEREN BLOGS KOPIERE (meistens...). Okay, entführt lasse ich gelten. Aber wenn das Lösegeld bezahlt ist, kommt ihr doch alle wieder, oder? Ihr habt mich doch noch lieb, ja? Ich definiere mich doch inzwischen ... (Taschentuch) ... über page impressions ... (schnief) ... sonst denke ich doch, ich wäre so ... (trööööööööt) ... unwichtig ... buääääääh!



Über Maloramas Seite (nein, ich linke ihn jetzt nicht zum tausendsten Mal, inzwischen solltet ihr alle seine Seite kennen, und außerdem würde ich damit eine Zeile im obigen Eintrag ad absurdum führen und so lange Klammern sind stilistisch auch richtig scheiße) ... jedenfalls habe ich über Maloramas Seite ein Blog eines schwulen New Yorkers entdeckt, der sehr, sehr amüsant und unterhaltsam ist. Allein für diesen Satz „This casual sex thing is really interfering with my TV schedule“ gehört er in jede Favoritenliste, der olle Faustus MD.



Ich bescheiße mich gerade selber, indem ich mich vorm Arbeiten drücke. Die Zeit bis zur Abgabe meiner Exposés für die Autorenschule ist nicht mehr so waaaahnsinnig lang, meaning: Abgabetermin ist 3. Dezember. Aber im Moment isses so nett im Bett, mit dem iBook auf dem Bauch, den Wäschekorb und die Staubmäuse, die auch schon eher Ratten sind, ignorierend, die auf eBay ersteigerten Peanut Butter Twix essend und die vielen, vielen Blogs lesend, die auf mich warten.
Außerdem habe ich schließlich was anderes wichtiges machen müssen: Im Zuge der Leserwanderung (wir berichteten) habe ich meine Themenseiten jetzt brav blogartig von unten nach oben strukturiert. Zumindest die, die ich selber gerne nochmal lese: die Hollywood Moment mit den ganzen Filmartikeln, die Friday Five und die Favorite Entries. Der Rest kann noch warten.




Montag, 11. November 2002

Filme vom Wochenende, zweimal amerikanisch, zweimal deutsch:
John Q (John Q – Verzweifelte Wut): Die Story vom verzweifelten Durchschnittstyp, der mit Waffengewalt einem Angehörigen zur dringend benötigten Herztransplantation verhelfen will, hab ich schon vor fünf Jahren so oder ähnlich in einer Chicago Hope-Folge gesehen. Wäre egal, wenn der Film wenigstens spannend gewesen wäre. War er aber nicht. Da nutzt auch Denzel Washington nichts, wenn sein blöder kranker Sohn altklugen Müll wie „We're a familiy, we gotta stick together“ absondert. Dir würd ich auch kein neues Herz geben, du Nervensäge.
The Mothman Prophecies (The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen): Nee, auch nicht. Richard Gere kann ich eh nicht leiden und Gruselfilme auch nicht. Vor allem keine, die zwar ne Menge interessanter Fährten auslegen, aber dann die meisten im Nichts enden lassen. Wozu guck ich den Grütz denn, wenn ich nicht mal den Hauch einer Auflösung präsentiert kriege? Da müsst ihr euch schon ein bisschen mehr Mühe beim Schreiben geben, Kinders.
Nachts im Park: Nie gehört. Kein Wunder, denn er ist so dämlich und langweilig und deutsch und bemüht, dass ich ihn nach 30 qualvollen Minuten in die Tonne gehauen habe. Da können Heike Makatsch und Heino Ferch noch so begabt sein – wer Dialogzeilen wie „Hansen – eine Kaffeetasse stellt man nie auf die nagelneue Motorhaube des Wagens eines Polizeipsychologen“ zu hören kriegt, um unglaublich geschickt einen Charakter einzuführen, der kann gefälligst im Gefängnis vergammeln, ohne 4000 Mark zu kassieren, wenn er über Los geht. Und ich will jetzt keinen „Das sind jetzt aber x Euro“-Kommentar lesen.
Wenigstens ein guter Film ist dabei gewesen: Lammbock. Nein, ich geb zu, ich hatte ihn noch nicht gesehen, und ich bedauere wirklich, dass ich diesen Film nicht mit meinem Geld im Kino unterstützt habe, denn er ist klasse. Die Geschichte und die Dialoge sind zwar sehr von Reservoir Dogs inspiriert, aber um auch da jeden Kritiker sofort mundtot zu machen, wird eben dieser Film in Lammbock mal erwähnt – wohl um zu sagen: „Ja, ich weiß. Na und? Lieber gut geklaut als so ne Scheiße wie Nachts im Park gedreht, gell?“ Ja, seh ich auch so.




Hach, das sind ja gleich zwei Wünsche auf einmal. Danke an den Jungen aus Köln, von dessen Website ich dieses Bild schamlos geklaut habe.



Und wieder eine dieser Best of-Listen: nach Meinung britischer Filmkritiker und Regisseure ist Apocalypse Now der beste Film der letzten 25 Jahre.
Pah. Wo ist Flatliners?



Hilft eine Frauenquote, um die Zahl der lausig wenigen weiblichen Regisseure zu erhöhen?
Meine kleinen zwei Cent dazu: Glaube ich nicht. Ich finde, eine Quote ist immer ein bisschen wie eine Bankrotterklärung. Vielleicht ist es naiv, aber ich glaube immer noch, dass, wenn man gut genug ist, auch die Jobs machen kann, die man machen will. Vielleicht muss man sich ein wenig mehr anstrengen als ein Kerl, mag sein, aber im Endeffekt hoffe ich einfach, dass es die Leistung ist, die zählt, und nicht die Chromosomen. Aber ich hab auch noch nie versucht, einen Actionfilm zu drehen. Was weiß denn ich von der großen weiten Welt.



Wer noch nicht weiß, was er mir zu Weihnachten schenken soll, hier ein kleiner Tipp: Das fliegende Auge – Michael Ballhaus im Gespräch mit Tom Tykwer.
Mein persönlich liebster Ballhaus-Moment stammt aus The Fabulous Baker Boys, wo die Kamera eine sehr langsame Fahrt über den Ballsaal macht, in dem die Hauptdarsteller einen Auftritt haben, und schließlich auf den rückwärts zur Kamera positionierten Jeff Bridges, Beau Bridges und Michelle Pfeiffer endet. Poesie in Zeitlupe.




Dienstag, 12. November 2002

Die schönsten James Bond-Pick up Lines – jedenfalls nach Meinung der Premiere.



Wird Product Placement allmählich den klassischen 30-Sekünder ersetzen? Baz Luhrmann, Regisseur von Moulin Rouge, nutzt Werbung sogar in einer Broadway-Inszenierung:
„The old model, the 30-second TV spot, is proving less and less effective. We live in an amazingly crowded world in terms of communication, and because of the noise level, we've got to look outside the traditional media box and be in many places, and unusual places too." Aus The Globe and Mail.



Heute mal etwas maulfaul. Bin gerade ziemlich mies drauf. Gesundheitlich tut sich seit einem halben Jahr ungefähr gar nichts, was meine geschädigten Nerven angeht – jedenfalls glaube ich das. Vielleicht merke ich die winzigen Fortschritte auch gar nicht, keine Ahnung. Wenn es denn welche gibt. Ich mache mir mal wieder Sorgen um den Job, darüber, ob die die Exposés fertig kriege, darüber, ob ich angenommen werde, darüber, ob ich überhaupt einen Funken Talent habe, darüber, ob ich ein guter Mensch bin, darüber, ob mich irgendwer auf diesem Drecksplaneten vermissen würde, wenn ich nicht da bin undsoweiterundsofort. Und darüber, dass ich nicht zu meiner Therapietante zurückwill, weil das meiner bescheidenen Meinung nach eine Bankrotterklärung wäre. Das ist zwar Blödsinn, das hat sie mir letztes Mal schon gesagt, dass es wahnsinnig viel Kraft und Mut kostet zu sagen: Hallo, ich kriege mich selber gerade gar nicht auf die Reihe, kann mir bitte mal jemand sagen, wo's langgeht? Aber genau diese Kraft hab ich grad nicht. Und ich seh auch im Moment kein Licht am Ende dieses dämlichen Tunnels. Ich dachte nämlich, ich wäre schon durchgelaufen. Aber ich hab anscheinend die falsche Richtung erwischt. Nie gibt's nen Schülerlotsen, wenn man einen braucht. Nowhere to run.




Mittwoch, 13. November 2002

To do-Liste für heute:
– Kopf auslüften
– alte Therapieweisheiten beherzigen
– nicht gerade jetzt an Menschen denken, die nicht mehr da sind
– dafür aber an die Weisheiten, die sie dir noch mitteilen konnten: You don't hate life, just the pain that it gives you.
– nicht mehr alle zehn Minuten auf dem Agenturklo heulen
– einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.

Ach ja, und Daniel: Erstens Danke. Und zweitens, ja, es bedeutet mir was. Ne Menge sogar.



Gestern beim Mittagessen mit Kollegen nachgedacht:
(Tell me why) I don't like Mondays
Ruby Tuesday
...
Thursday Girl
Friday I'm in love
Saturday Night Fever
Sunday bloody Sunday.

Any idea? Gibt aber nix zu gewinnen. Höchstens meinen heutigen Karmapunkt. Der ist im Moment zwar ein bisschen schlecht drauf, aber sonst ein echt nettes Kerlchen.



„Soon Chip was staggering out into the wind-blown rain with all four of his parents' bags. Alfred shuffled forward with the jerking momentum of a man who knew there would be trouble if he had to stop and start again. Enid lagged behind, intent on the pain in her hip. She'd put on weight and maybe lost a little height since Chip had last seen her. She'd always been a pretty woman, but to Chip she was so much a personality and so little anything else that even staring straight at her he had no idea what she really looked like.“
The Corrections, Jonathan Franzen



Zum gestrigen Jubeltage nachträglich meine besten Glückwünsche, Kurt Vonnegut.




Donnerstag, 14. November 2002






Freitag, 15. November 2002

Die Top 10-Liste der britischen Regisseure und Journalisten (siehe 11. November) ist eine ohne Mädels. Boys on Film. Aus dem Guardian.



Aaaahja, Sex and the City ist eigentlich über Schwule und zutiefst frauenfeindlich. Ich find's trotzdem unterhaltsam. Und, hey, es – ist – Fernsehen. Remember? Das Ding, das uns erfundene Geschichten erzählt?
„Running through Sex and the City is a subtext that amounts to a manifesto for a certain kind of raw, rough, promiscuous, anonymous gay male sex. Star and King sounded the call to arms in one of the very first episodes, when they had Stanford Blatch, Carrie's loyal gay friend, declare that "the only place where you can find love is the gay community. It's straight love that's closeted." A few seasons later, the women sit around watching gay-male porn films. "That's the way to do it," says Samantha, "no 'I love you' – just good old-fashioned fucking." Nobody contradicts her. One of the most recent of the half-hour-long episodes had the women finding happiness for a full ten minutes in a gay men's dance club. A segment this past season sent Carrie and Samantha, both blondes, on a train across the country, joking all the way about Some Like It Hot. Some of the quartet's boyfriends in the show's first two seasons actually wore their sweaters tucked into their pants; and if the actors playing these straight guys weren't gay, I'm Montgomery Clift. Sex and the City's ongoing impersonation is admirably resourceful and daring. But the show's misogyny is not admirable at all.“
Relationshipism – Who is Carrie Bradshaw really dating? Aus The New Republic.



In diesem Zusammenhang: Was passiert, wenn 50 weibliche Sex and the City-Fans auf eine Tour durch Manhattan gehen? Nichts Gutes. My Sex and the City bus tour from hell. Via Salon.



Ansage an Puff Daddy oder wie immer du dich inzwischen nennst: Du – bist – nicht – unterhaltsam. Überhaupt, MTV – was war das denn für eine fürchterlich lahme Show? Das könnt ihr doch besser. Lasst das nächste Mal doch wieder Jean Paul Gaultier oder Robbie Williams moderieren. Und schaltet einfach alle Teleprompter ab, damit die peinlichen, peinlichen, PEINLICHEN Dialoge der Presenter aufhören. Ach ja, und: Models können nicht sprechen. Das müsstet ihr doch inzwischen auch mal mitgekriegt haben.
Keine Ursache.



In eigener Sache: Danke für eure ganze Post und die Kommentare. Ein klasse Satz erreichte mich gestern abend (wahrscheinlich von einem Tomorrow-Leser – Wasser auf Franks Mühle): „Ich habe Dein Tagebuch nicht ganz gelesen, aber es ist interessant, dass Du Dir die Mühe machst.“ Öhm ... ja. Den lasse ich mal so stehen.
Vielleicht sollte ich so einen Satz wie Dr Faustus über mein Blog schreiben: Wenn's euch gefällt, lasst es mich wissen. Wenn nicht, dann nicht.
Nochmal zu eurer Post: Ich kann nicht alles beantworten ... wow, ich hör mich an wie ein Promi. Allein dafür haben sich die letzten Tage doch gelohnt.
Don't you worry about me. I'll be fine. I hope. It's nice to know that you are out there.



Die originalen Freitagsfünf machen heute mal Pause, daher habe ich mich vertrauensvoll an die deutsche Version von Daniel Fiene gewandt, dessen neues Layout mit dem IE 5 auf einem Mac ein echter Schmerz im Arsch ist.

1. Welches Auto fährst du zur Zeit?
Fiat Uno, Baujahr 1991. Ein guter Jahrgang.
Ich habe in meinem ganzen Leben nur gebrauchte Autos gefahren. Mein erstes war stilvollerweise eine Ente (immerhin eine 2CV6 und nicht die popelige 4-er Version). Und dann kamen nur noch Unos. Mein derzeitiger ist rot und hat peinlicherweise ein braunes Armaturenbrett. Aber er fährt wie ne Eins.

2. Was war das komischste Erlebnis in deiner Autofahrerkarriere?
Autofahren ist nicht komisch. Autofahren ist Nahkampf.

3. In wieviele Unfälle warst du schon verwickelt?
In einen. Mein erster Uno ist mitten in der Nacht auf einer Kreuzung abgesoffen. Praktischerweise gehen beim Uno mit der Zündung auch die Lichter aus. In diesem Fall war das leider nicht so gut, denn so konnte mich der leicht angetrunkene Bundeswehrsoldat, der mit 90 in einer 70-Zone ankam, leider erst einen Tick zu spät sehen und ausweichen. Er hat mich noch kurz mitgenommen und ist selber im Graben gelandet. Ihm ging's gut, und ich hab mir einen Fingernagel abgebrochen.
Und dann waren da noch die Deppen, die mir eine Anzeige wegen Fahrerflucht anhängen wollten, weil ich sie angeblich beim Spurwechsel gerammt hätte. Wohl dem, der einen Anwalt hat, der einen freundlichen Brief in dem Tenor „Geht's noch, Jungs? Ich war zum angegebenen Zeitpunkt nicht mal in der Stadt, ihr Trottel. Denkt euch ein anderes Nummernschild aus“ schreibt.

4. Wie ist deine Fahrprüfung verlaufen?
Welche?

5. Du bist an der Tankstelle. Die Kreuzung ist unübersichtlich. Von links naht ein Traktor, gegenüber wartet ein Schulbus, dass die Kinder einsteigen und rechts überquert eine alte Dame die Straße. Wie verhälst du dich korrekt?
Ich tanke gemütlich zu Ende und warte, bis die ganzen Schnarchnasen von der Straße verschwunden sind.




Samstag, 16. November 2002

Fernsehen hat das Kino nicht verdrängen können, Home Video hat das Kino nicht verdrängen können – und die DVD? Will the DVD save movies? Via Salon.



Mal so nebenbei: das komplette Filmarchiv der New York Times. Alle Reviews seit 1996.



ich guck mir den Film nicht an, daher gibt's auch keine Kritik zu Harry Potters Schreckenskammer. Aber für alle, die wissen wollen, wie er ist: hier die gesammelten amerikanischen Kritiken.



Gerade eine makabre Suchmaschine entdeckt: Find A Grave. Quasi Google für Halloween. Mein Favorit für einen guten Grabstein (wenn's das gibt), ist hier:



Und dass die Asche von Janis Joplin verstreut worden ist, wusste ich auch noch nicht.

Hab ich schon erwähnt, dass ich James Deans Grabstein in Fairmount, Indiana, geküsst habe? Nein. Dann hab ich's jetzt.

Ich bin ja immer noch der Meinung, dass es Schicksal war, dass ich Karl getroffen habe, der von allen 50 Staaten der USA ausgerechnet aus Indiana kam, dem Heimatstaat von James Dean. Ich als eingefleischter Fan habe ihn natürlich totgequatscht, als ich Karl das erste Mal besucht habe: Let's go there can we go there how far is it have you been there why not it's just around the corner what kind of freak ARE you anyway?
Nörgeln nützt, wie wir wissen, und so saßen Karl und ich eines schönen Tages, genauer gesagt, am 1. Oktober 1996, in seinem fies türkisfarbenen Honda mit dem wunderschönen Nummernschild, das alle Wagen aus Indiana ziert: Amber Waves of Grain, und fuhren nach Fairmount, eine gute Stunde von Fort Wayne weg, Karls Wohnort. Ich habe den totalen Touri raushängen lassen, alles fotografiert, was irgendwie entfernt einen Hauch an James Dean erinnert (Highway Signs! Ganz wichtig! Unglaublich biografisch!) und war so nervös wie vor einem ersten Date.
Fairmount selber ist ein typisches, verschlafenes Dörfchen im Mittleren Westen – 3000 Einwohner, sauber, ordentlich, langweilig. Ich hab mich wie im Paradies gefühlt. Mit der auswendig gelernten Biografie von James (oder Jimmy, wie ich ihn zärtlich nenne) im Kopf habe ich das Gefühl gehabt, den Ort zu kennen: die Farm der Winslows, auf der er aufgewachsen ist, die Straßen, durch die er geschlendert sein muss, einfach das Gefühl, in diesem kleinen Örtchen am Arsch der Welt zu sein und hier wegzuwollen, in eine andere, größere Stadt, die Potenzial erkennt und fördert.
Nach kurzem Suchen hatten wir den Friedhof gefunden und auch das Grab. Natürlich gab es Wegweiser, und außerdem war der Tag vor unserem Besuch, der 30. September, James' Todestag gewesen. Sein Grab war übersät mit Blumen. Ich konnte kaum den Stein entdecken – er ist übrigens der dritte, denn sowohl der Originalgrabstein als auch die zweite Version sind geklaut worden.
Ich hatte wirklich einen Kloß im Hals – denn, auch wenn es peinlich ist und meine doofen Freunde noch heute Witze über meine James Dean-Jacke in der 10. Klasse Witze machen – er war, glaube ich, der erste Filmstar, für den ich mich richtig begeistern konnte. Kein Wunder, bei so schönen pubertären Problemfilmen wie Rebel without a cause und East of Eden. Giant war mir ja schon fast einen Tick zu erwachsen. Egal. Ich liebe sie alle. Hröm. Alle drei.
Jedenfalls habe ich versucht, ein bisschen in Trauer- und Abschiedsstimmung zu kommen, was mir nicht richtig gelungen ist, weil Karl die ganze Zeit schlechte Witze über das Sexualverhalten und die Größe meines Idols gemacht hat. Irgendwann hab ich dann auch nur noch gegackert, die obligatorischen Fotos gemacht und gut war.
Wir sind danach ins Fairmount Historical Museum gefahren – quite a stretch, wenn man sich überlegt, dass die Stadt gerade mal popelige 200 Jahre existiert. Wenn überhaupt. Der Hauptteil des Museums ist natürlich auch James Dean gewidmet. Ein Exponat hat mich wirklich begeistert: das Originalscript zu Giant, mit seinen handschriftlichen Anmerkungen. Hach :-) Seine Cowboystiefel vom Set in Größe höchstens 41 haben die Ehrfurcht dann zwar wieder etwas ruiniert, aber egal.

Zum Abschluss des Tages waren wir noch auf einer Shooting Range, wo ich gemütlich mit ner netten .38er rumgeballert habe, aber das ist eine andere Geschichte.




Sonntag, 17. November 2002

He wanted bigger love,
Had to have it like he
Had to dream himself
To sleep. Recrossed
His legs and waited
For her tears. When
They came, he held
Her hand, pretended
To be interested in
Someone walking by
Their table.

Just Coffee, Viggo Mortensen

Ja, DER Viggo Mortensen. Der olle Aragorn aus Lord of the Rings. Gedichte schreiben kann er auch. Und Jazz spielen. Und fotografieren. Und malen. Und niedlich isser. Der Kleine. Was es nicht alles gibt.







Montag, 18. November 2002

Filme vom Wochenende:
Iris: Sehr bewegende Lebensgeschichte der britischen Schriftstellerin Iris Murdoch, die an Alzheimer erkrankte. Im letzten Jahr waren drei der vier Hauptdarsteller (Kate Winslet, Dame Judi Dench und Jim Broadbent) für den Oscar nomiert. Zu Recht. Guter Film.
The Princess Diaries (Plötzlich Prinzessin): Nö. Ich wollte einen zuckersüßen Mädchenfilm à la Pretty Woman haben, und keine Pseudo-Ich-will-was-verändern-Grütze: „Wenn ich Prinzessin bin, kann ich sagen, was ich will und vielleicht was bewegen. Welcher Teenager hat schon solche Möglichkeiten?" Gottlob nicht viele, Baby. Die sollen gefälligst erstmal erwachsen werden, bevor sie das Maul aufreißen. Und diese dämliche „Hässliches Entlein ist doch ein schöner Schwan, sobald ein Friseur Hand angelegt hat und sie keine Brille mehr trägt"-Storyline kann ich auch nicht mehr sehen.
Along came a spider (Im Netz der Spinne): Reibeisenstimme Michael Wincott als Bösling, der ein kleines Mädchen entführt – warum auch immer –, dann den Polizeipsychologen Morgan Freeman anruft, um ihn zu jagen – warum auch immer – und zum Schluss geht es irgendwie noch um ein russisches Kind, das eigentlich das Ziel der Entführung sein sollte, um 10 Millionen Dollar in Diamanten und eine Gute, die doch eine Böse ist. Whatever.
Before Night Falls: Schnuckel Javier Bardem in einem verwaschenen artsyfartsy-Schnarcher von Julian Schnabel, der doch bittebitte lieber wieder Bilder malen sollte anstatt Regie zu führen. Zu lang, zu langweilig, zu doofes Kauderwelsch aus Spanisch und Englisch. Was denn nun? Immerhin kann ich stolz vermelden, Sean Penn in seinem 30-Sekunden-Auftritt erkannt zu haben. Und Johnny Depp sollte immer Make up tragen. So schön.

Und ich hab den Roten Drachen wieder nicht gesehen. Und den Pianisten. Und Harry Potter will ich gar nicht sehen. Wann kommt eigentlich endlich der fünfte Band raus? Ich glaube, ich muss die ersten vier nochmal lesen. Ich hab schon völlig vergessen, wie der letzte Band ausgegangen ist.



Der Guardian ruft die ersten Oscar-Favoriten aus. Wie immer also Filme, die erst Wochen oder Monate nach der Verleihung im März hier starten. Ich reg mich nicht mehr auf.



„It's a brief glimpse into what the world would look like if it were run by high school dropouts.“
Ein Tag im Leben von Johnny Knoxville. Ich freu mich schon auf Jackass: The Movie. Ganz großes Kino.



Okay, dieser Artikel steht hier natürlich aus purem Eigeninteresse. Er trägt den schönen Titel At Lunch with Kiefer Sutherland, ist aus der Times und nicht aus der BRAVO, und wer sich 24, eine wundervolle Serie, die angeblich bald auf VOX laufen soll, noch gespannt angucken will, sollte den Artikel nicht lesen, denn er verrät, wie die letzte Folge ausgeht. (Ja, und das Bild ist auch nur für mich. Es sei mir gegönnt. Seufzzzzz ... :-)



Und beim Rumsurfen nach weiteren Kiefer-Bildern bin ich über diese wunderschöne Lost Boys-Tasse gestolpert. Großartige Geschäftsidee. Wer kauft sowas?
(fragt die Frau, die sich heute noch über diesen waaaahnsinnigen Thermoeffekt auf ihrer Star Trek-Tasse freut.)




Dienstag, 19. November 2002

„Nevertheless, I want to say that all children's literature and all children's stories – if they are great and enduring – work off a metaphorical quest, or off the idea of a loss or an injury that needs to be redeemed, in which the gaining of dangerous knowledge can lead to maturity instead of deformity. That is where Blue Velvet is relevant, for it is a childish story, or a fairy tale – if you want to use the phrase that we inherit from Perrault and the Brothers Grimm – in which adults may follow the desperately dangerous (but normal) passage of infantile sexuality to the adult condition.“
Interessante Theorie: Warum die Harry Potter-Filme so langweilig sind – weil Harry seine „dunkle Seite“ nicht zeigen darf, die ihn antreibt: seine Sexualität, sein Erwachsenwerden, sein Dasein als Waise, im Gegensatz zum Buch. Und was das alles mit Blue Velvet zu tun hat.



„The good producer's one trick, says Art Linson, is to help people be better than they would have been if you weren't there. "And I'm afraid most people make things worse." If he is a good producer, he says with careful self-effacement, he is one of a small group.“
Art Linson, Produzent von The Untouchables, Heat und Fight Club, hat ein Buch geschrieben: What Just Happened? Bitter Hollywood Tales from the Frontline.



Das freut die Werbeindustrie: Angeblich sind menschliche Gehirne genetisch darauf angelegt, Fernsehen zu mögen, weil es Botschaften sowohl bildlich als auch akustisch vermittelt.
Hmm. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man beim Fernsehen so ziemlich alle Hirnzellen abschaltet, die man hat, weil einem alles vorgekaut wird. Wie denn nun?



Ich hatte Freitag übrigens die Freude, auf einem Kunden zu arbeiten, der eigentlich nicht in mein Team gehört. Und endlich kamen mal wieder Ideen, bei denen ich mir selber ein wenig auf die Schulter klopfen konnte. Nicht der übliche abgestandene Grütz, der mich täglich zur Verzweiflung treibt, sondern einfach mal wieder rumspinnen, sich hinsetzen, in den Himmel gucken, plötzlich eine kleine Idee haben und aus ihr eine große machen. Geht doch. Das hab ich gebraucht. Verdammt nochmal.



Gestern haben zwei meiner Kollegen mir von ihrer durchsoffenen, durchtanzten Kieznacht erzählt. Ich sitze dann immer daneben und fühle mich fürchterlich alt. Und danach fürchterlich spießig.
Ich würde auch gerne mal wieder mit irgendwem was trinken gehen, aber dann eher in eine nette Cocktailbar, in der man sich noch halbwegs vernünftig unterhalten kann, anstatt in irgendwelche In-Clubs, bei denen alles unter 85 Dezibel eh keine Chance auf Gehör hat. Wenn ich darüber nachdenke, fühle ich mich alt.
Aber tanzen will ich nicht. Erstens, weil ich's noch nie wollte, zweitens, weil ich's im Moment nicht kann (obwohl: ich könnte auch einfach nur auf dem linken Fuß rumhüpfen und den rechten theatralisch nachziehen. Imbecile Dancing, sozusagen), und drittens hab ich noch nie den Sinn drin gesehen. Und das ist der Moment, in dem ich mich spießig fühle.
Pokerabend, anyone? Ich schmeiß auch ne Runde Erdnussflips. Und jeder, der krümelt, fliegt raus.




Mittwoch, 20. November 2002

Rounders beehrt uns wieder mit seiner Gegenwart. Malorama dagegen mag noch nicht wieder. Make up your mind, guys!



Ich habe eben mit einem Freund telefoniert und dabei geschlagene zehn Minuten vom permanenten Allradantrieb quattro im Audi TT geschwärmt. Das sind auch so Gesprächsthemen, von denen man nie geglaubt hätte, dass man sie mal nutzen würde.
Ich meine, über quattro schreibe ich beruflich ja schon länger. Aber ich habe, ehrlich gesagt, noch nie in einem Auto gesessen, das wirklich damit ausgerüstet war. Heute habe ich aber einfach mal aus einer Laune heraus eine unsere Beraterinnen gefragt, ob ich zur Inspiration mal kurz ne Runde in ihrem TT mitfahren dürfte. Selber fahren habe ich mich nicht getraut. Füßchen und so. Kein Kommentar.
Auf jeden Fall hat sich Tanja sehr bemüht, mir alle Vorzüge dieses Autos nahezubringen. Sie ist mit ziemlich hoher Geschwindigkeit auf eine Kurve zugefahren, ich quietschte nur noch „Ich bin schon von einer Servolenkung beeeindruckt, gib dir nicht zuviel Mühe“ und wollte mich irgendwo festhalten, da waren wir schon um die Kurve gefahren. Und was soll ich sagen: Ich hing in den Gurten, aber die Karre lag wie ein Brett auf der Straße. Ich – bin – begeistert.
Jetzt schreib ich noch lieber drüber. Und außer in 100 Katalogen nun auch noch in meinem Blog! Ich komm' da überhaupt nicht drüber weg. Das war so GEIL :-)
(Ja, Ende der Durchsage. Ist jetzt gut.)





James Coburn, 31.08.1928 – 18.11.2002



Heute abend läuft in der ARD der Film Goebbels und Geduldig, in dem es um einen Doppelgänger des Propagandaministers geht. Erstmal eine simple Story-Idee. Das Ungewöhnliche an diesem Film: Er ist eine Komödie. Kann der deutsche Regisseur Kai Wessel das, was Charlie Chaplin mit The Great Dictator oder Roberto Benigni mit La vita è bella geschafft haben – uns zum Lachen bringen über das Dritte Reich? Darüber macht sich sogar der englische Guardian Gedanken: The joke's on Goebbels – but can it be funny?



ich glaube, ich bin eine der letzten, die The Corrections von Jonathan Franzen liest. Der Rest der Welt hat es ja wohl schon durch, oder? Ich hänge jedenfalls gerade an jedem Wort und will das Buch abends gar nicht wieder weglegen. Was dazu führt, dass ich heute morgen mal wieder ziemlich übermüdet durch die Gegend tippe.
Ich weiß noch, wie sehr ich es früher geliebt habe, exzessiv zu lesen. Also nicht nur so nebenbei mal ein Lustiges Taschenbuch, sondern wirklich fünf Bücher aus der Bibliothek ausleihen und die dann an einem Wochenende verschlingen. Als ich mir noch mit meiner Schwester ein Zimmer geteilt habe, habe ich meist mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte.
Bücher sind einfach großartig. Und es sind noch so viele Geschichten da draußen, die erzählt werden wollen. Manchmal glaube ich ja, dass doch jetzt mal alles aufgeschrieben worden ist, was es gibt. Und dann entdecke ich ein neues Buch und lege es nicht wieder aus den Händen, bevor ich es auswendig kann.
Ich habe zwar dieselbe Leidenschaft für Filme, aber Bücher finde ich irgendwie noch persönlicher, noch „meiner“ als Filme. Einen Film muss ich teilen – meist mit ner Menge Idioten, die im Kino mit ihrer Begleitung quatschen anstatt sich fallenzulassen. Aber ein Buch gehört mir ganz allein. Ich kann mich damit zurückziehen und mir die schönste, aufregendste, leidenschaftlichste, traurigste, rührendste Geschichte der Welt erzählen lassen. Ich sitze dann in meinem ganz eigenen Bücherkokon und komme erst wieder raus, wenn die Geschichte vorbei ist.
Ich habe übrigens mit 15 Vom Winde verweht in acht Stunden durchgelesen. 1000 Seiten, Baby. Für Fight Club hab ich auch nur nen halben Tag gebraucht. Oder The Beach. Auch in einem Rutsch. Schön, wenn man ab und zu noch mal ein Buch entdeckt, das einen genauso nicht mehr loslässt.
Und jetzt muss ich zur Arbeit. Hält mal wer meinen Kokon warm?




Donnerstag, 21. November 2002

So. Ich habe eben alle meine Lieblingsfilmlinks abgesurft und nirgends – in Worten: nirgends – eine verwertbare Story gefunden. Hm. Was tun? Was schreiben? Hm.
Ich bin faul. Ich greife heute einfach mal auf das zurück, was ich in den letzten Jahren am 21. November in meine Tagebücher gemalt hab. Dann mal los:

21. November 1995
Seit A. geht es mir richtig gut. Except that I'm having a big, fat cold and no voice anymore. Endlich habe ich eine Bestätigung, dass nicht nur O. mir mal zu Füßen gelegen hat, sondern dass auch andere Männer durchaus meinem seltsamen Charme erliegen können. Außerdem passen meine helle Jeans und mein Apricot-Kostümchen ... naja, sie gehen zu, könnten aber noch etwas lockerer sitzen. Aber immerhin. S. hat mich neulich auf etwas aufmerksam gemacht. Ihr ist aufgefallen, dass ich meine Lebensabschnitte augenscheinlich nach Gewicht sortiere und nicht nach Jahren, Freunden, Beziehungen oder sonstwas. Das war mir noch nie bewusst. Wieder ein Eintrag in der Rubrik „Das machen alle anderen nicht auch so?"
Ansonsten liebe ich mein Motorrad, bin soweit, K. zu verachten und gleichzeitig zu bedauern, werde mich aber trotzdem zu einer Geburstagskarte hinreißen lassen und habe Cold Blooded (recht ordentlich) und Species (unterirdisch schlecht, aber mit Michael Madsen) gesehen.
Gestern war Robin Williams bei Jay Leno: „I love Siegfried and Roy – their trousers are so tight you can tell which religion they are.“


21. November 1996
U. and me started a new writing project. One of us picks a topic or theme, and we both write about it. We have one week to write, then we mail it, so that nobody is influenced by the story of the other one. Tonight, I mailed her my frist draft. The theme was Red (Rot). My suggestion, though I had no idea what would come out of it. I am very excited to read U.'s story/paper/letter ... we didn't limit our ways of expression.
Nothing else happened today: I saw my dermatologist, skipped a Wagner opera and watched Love Field and True Romance on TV instead.


21. November 1997
Komme mal wieder besoffen aus dem Alex nach Hause. Es ist 4.30 Uhr, ich hatte um 2 Uhr Feierabend und dieser grüne Stift ist doch nicht so toll, wie ich gedacht hatte.
Nach dem Feierabend-Kilkenny bin ich noch in die Marlene gegangen, weil ich wusste, dass S. da gearbeitet hat. Er war auch noch da und fragte, ob ich noch auf ein Bier mit hochkommen würde. Aber sicher. Aus einem wurden drei Biere und ein Bauernomelett. Jetzt bin ich pappsatt und betrunken. Aber wenn ich schon ein Drogenproblem habe, dann wenigstens mit legalen Drogen.


Um den 21. November 1998 herum
Selbst die Uni macht mir nicht soviel aus wie ich gedacht hab. Ich bin fasziniert vom Hobsy-System der hannoverschen Bibliotheken. Ich kann mir im Internet Bücher vormerken lassen und brauche sie nur abzuholen. Trotzdem bevozuge ich Präsenzbibliotheken, da ich einfach gerne in Büchern wühle.
Ich vermisse Karl ein bisschen. Bei allem, was ich tue, überlege ich mir, wie es durch seine amerikanischen Augen aussehen würde. Aber vielleicht ist das gar nicht auf Karl beschränkt, sondern es fehlt generell mal wieder eine Ansprechperson.
Kiefer war heute bei Conan. Er ist schnuckelig, aber irgendwie langweilig. Das mit dem Tattoo sollte eine Diätmotivation sein, aber ich glaube, ich lasse es doch lieber. Vielleicht James Deans Signatur auf der Schwabbelhüfte? Naaaa ...
's ist Vollmond.


1999 ist irgendwie ausgefallen. War auch ein komisches Jahr.


21. November 2000
Won't you be my number two
Me and number one are through
There won't be too much to do
Just smile when I feel blue

And there's not much left of me
What you get is what you see
Is it worth the energy
I leave it up to you

And if you got something to say to me
Don't try to play your funny games on me
I know that it's really not fair of me
But my heart's seen too much action

And every time I look at you
You'll be who I want you to
And I'll do what I can do
To make a dream or two come true
If you'll be my
If you be my number two

Be My Number Two, Joe Jackson

November 2001 war ich mit Reha beschäftigt und eher auf Krücken als mit nen Stift unterwegs.

Schon sind wir wieder in der Gegenwart. 1000 Jahre sind ein Tag. Und obwohl ich heute besser schreiben kann, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch, bin ich anscheinend seit sieben Jahren derselbe Mensch mit denselben Problemen: Essen, Filme, Kerle.
Ist das jetzt gut oder schlecht?




Freitag, 22. November 2002

Arbeitsreicher Abend. Kein Surfen, dafür Tippen. Nix zu lesen hier. Und tollerweise machen die Ami-Friday Five ausgerechet jetzt eine Pause. Meaning: die mach ich auch. Für heute morgen, meine ich. Vielleicht hat Herr Fiene heute abend ja ein paar Fragen, die ich beantworten kann. Bis dahin gibt's erstmal nur mein Horoskop:
Auf viele Menschen wirkt dieser Einfluss höchst irritierend, da er außer viel Geduld und Nachsicht auch noch verlangt, daß man sich eine Weile im Hintergrund hält. Wahrscheinlich erleben Sie jetzt an sich selbst eine gewisse Reizbarkeit, die Tendenz, Ärger hinunterzuschlucken, anstatt zu explodieren, ärgerliche Ego-Konflikte und ein allgemeines Minderwertigkeitsgefühl. Problematisch könnte es werden, wenn andere Sie ausgerechnet dort angreifen, wo Sie besonders verletzbar sind – dann müssten Sie Ihrem Groll darüber unbedingt Luft machen. Sie vermögen während dieser Zeit Arbeiten zu erledigen, die große Konzentration und Sorgfalt erfordern. Wenn Sie bereits an einem solchen Projekt arbeiten, werden Sie es bald vollenden oder wenigstens einen wichtigen Schritt vorantreiben können.“




Samstag, 23. November 2002





Nein, auch Herr Fiene hatte gestern keine schönen Freitagsfünf. Bzw. die Idee war schon schön, aber da ich immer noch keine Digicam und grad keinen Film für meine Polaroid da habe, muss ich leider passen.

Ich hab vor einiger Zeit in irgendeinem Blog ein Pamphlet gelesen, in dem sich der Schreiber darüber aufregt, dass nur gehirntote Blödmänner sowas wie die Friday Five oder Fragebögen aller Art ausfüllen, weil das bedeutet, dass sie zu doof sind, selber auf schlaue Einträge zu kommen.
Hm. Au contraire und „Selber Blödmann". Natürlich kann man Fragebögen auch nur nach Schema F ausfüllen, für jede Antwort lumpige drei Wörter nutzen und eigentlich nur bis ans Ende kommen wollen. Aber man kann sich auch hinsetzen, ein bisschen drüber nachdenken und zum Schluss mit Antworten aufwarten, die etwas über einen selber erzählen und nicht nur eine Pflichtübung sind. Für den FAZ-Fragebogen (2. November und ICH ARBEITE AN PERMALINKS, wirklich) habe ich jedenfalls länger als zehn Minuten gebraucht. Außerdem: Wer's nicht mag, soll's lassen oder nicht lesen. Gilt ja für alle Weblogs, auch wenn das anscheinend immer noch nicht bis zu allen Internet-Usern durchgedrungen ist.

Und was ich eigentlich sagen wollte, ist: Hier kommt der Fragebogen aus der Zeit von Wolfram Siebeck. Hüstel.

Was bedeutet Ihnen die Küche Ihrer Kindheit?
Grießpudding bei Omi – meine Mama kann nicht wirklich gut kochen.

Was ist Ihr Lieblingsgericht?
Nachspeisen aller Art.

Welches der modernen Nahrungsmittel gefällt Ihnen?
Die Block House Sour Cream im Kühlregal meines Vertrauens.

Welche Speisen verabscheuen Sie?
Die, die zuviel sind: zu süß, zu scharf, zu heiß ...

Woran denken Sie bei Nouvelle Cuisine?
An große, weiße Porzellanteller.

An was bei vegetarisch?
An heiße Gemüsesuppe mit frischem Brot.

Welcher Gegenstand ist in Ihrer Küche am wichtigsten?
Mein Zauberstab – alles lässt sich pürieren.

Auf welchen könnten Sie verzichten?
Meine spackige Designer-Saftpresse. Macht auch keinen besseren Saft.

Wie oft und wann essen Sie Käse, welche Sorten bevorzugen Sie?
Käse nur auf Pizza und Toast Hawaii.

Wenn Sie nur eine Wahl hätten, wovon würden Sie sich ausschließlich ernähren?
Das ist einfach: Schokolade.

Fasten Sie gelegentlich, regelmäßig oder nie?
Nie. Wozu?

Wo haben Sie das beste Essen Ihres Lebens genossen?
Im Cheddar's, Fort Wayne, Indiana. Ich war das erste Mal in Amerika und habe Karl besucht. Das Cheddar's war sein Lieblingsrestaurant, und wir haben uns sein Lieblingsdessert geteilt: the Cookie Monster. Ein frisch gebackener, heißer Cookie mit Vanilleeis und Schokosauce. Eigentlich nichts Besonderes, aber die ganze Umgebung, zu wissen, ich bin in dem Land, das ich liebe, mit einem Menschen, den ich liebe – das hat mir ein unglaubliches Gefühl von Frieden gegeben. Vielleicht ein pathetisches Wort, aber es beschreibt genau das Gefühl, das ich hatte, als wir unsere Köpfe zusammen gesteckt haben, um von einem Teller zu essen. A perfect moment.

Was kann Ihnen in einem guten Restaurant die Laune verderben?
Deppen am Nachbartisch und arrogante Kellner.

Ihr Lieblingsweißwein?
Muscadet oder der, den der Kellner empfiehlt.

Ihr Lieblingsrotwein?
Zinfandel, kühl statt zimmerwarm oder der, den der Kellner empfiehlt.

Welche anderen Getränke trinken Sie gerne und regelmäßig?
Noilly Prat auf Eis und Cola light.

Wie viele Kochbücher besitzen Sie?
17.

Welches würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Fingerfood.

Wie viel Prozent Ihrer Lebensmittel kaufen Sie a) beim Bauern, b) auf dem Markt, c) im Supermarkt?
Alles im Supermarkt. Wir wollen ja nicht übertreiben.

Vollenden Sie den Satz: Weihnachten ohne Gänsebraten ist wie ...
... Weihnachten ohne Gänsebraten. So what?

In welches Restaurant möchten Sie gerne eingeladen werden?
Ins Milliway's, das Restaurant am Ende des Universums.

Zusammen mit wem?
Egal, Hautpsache, irgendwer zahlt den Flug.

Woraus sollte Ihre Henkersmahlzeit bestehen?
Zerkochte Nudeln, labbriger Salat, vergammeltes Sushi – dann fällt der Abschied nicht so schwer.




Sonntag, 24. November 2002

Was hat uns diese Woche auf eBay gebracht? Young Guns, Young Guns II, Ground Control, Article 99, Eye for an Eye, Dead Heat, Promised Land, Flashback. Und wenn die US-Post mal hinne macht, kann ich nächstes Wochenende freudig ausrufen: Samstags gehört Kiefer mir!
PS: Wer sind eigentlich die Mistkerle, die mich bei DEM klassischen 80er-Jahre-Quatsch-Vampir-Teenie-Film The Lost Boys immer überbieten? Hm? In den See mit euch, ihr Nasen! Irgendwann werde ich den Film haben. Bis dahin muss ich mich halt mit einem Foto trösten. Zu eben diesem möchte ich wiederholen: Es waren die 80er! Und es ist ein Vampirfilm!
(Ja, gut, eigentlich will ich nur mal wieder ein Kiefer-Foto posten, schon gut. Open Book. Jetzt REISS dich doch mal zusammen,
Gröner :-)






Montag, 25. November 2002



Unter dem Bild versteckt sich ein ziemlich langer und ziemlich interessanter Artikel über Leo aus dem New York Times Magazine. Ich bitte um freundlich Beachtung und möchte noch mal erwähnen, dass ich Leo wirklich für einen nicht unbegabten Schauspieler halte. Was kann er dafür, dass nach Titanic alle hysterisch geworden sind und ihm 12-jährige Mädels Schlüpfer geschickt haben? Davor hat er gute Filme gedreht. Ja, okay, danach nicht mehr wirklich. Hoffen wir also auf Scorceses Gangs of New York. Und darauf, dass er sich den beknackten Pseudobart wieder abrasiert. Du wirst nie wie ein Kerl aussehen, DiCaprio. Leider.



Ich hoffe, Andi freut sich über den Neuzugang auf meinem Amazon-Wunschzettel. Und wehe, das ist beim zweiten Versuch genauso doof wie beim ersten. Dann schuldest DU ALLEIN mir 27 Euro 19.
(Aber dieses sehr geheime Tagebuch würde mich selbst dafür entschädigen. (via Search for Love)) Iiiih, Doppelklammer. Bjiäch.



Ich bin gerade dabei, meine Uniform zu bügeln. Schließlich ist es bis zum 2. Januar nicht mehr so lange hin – der Tag, an dem Star Trek 10: Nemesis in die deutschen Kinos kommt. Hier schon mal 111 Bilder vom Set. Keep on bügling where no man has gebügelt before.

Ja, ich hab WIRKLICH eine Star Trek-Uniform. Sie ist gold (wie Datas Uniform), und ich bin Lieutenant Commander, mit zwei goldenen und einem schwarzen Ranking Pin am Kragen. Aber eigentlich könnte ich mich allmählich mal zum Commander befördern. Commander Gröner ... ja, klingt gut. Wenn ihr diese Anrede in euren zukünftigen Mails bitte beachten würdet, ja? Danke.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch meinen Freunden danken, die meine Wirrköpfigkeit, wenn's um Star Trek geht, nach Kräften unterstützt haben: Dominik, der mir allen Ernstes mal eine Data-Puppe (wie Barbie, nur als Kerl) zum Geburtstag geschenkt hat, und Uta, von der ich zur bestandenen Motorradführerscheinprüfung einen Kommunikator bekommen habe, der piepst, wenn man draufdrückt.

Uta wird übrigens auch nicht müde zu erzählen, wie sie sich damals im Fanartikelshop zum Affen gemacht hat. Völig unbeleckt von Star Trek, den verschiedenen Serien, Darstellern etc ist sie zum Verkäufer gegangen und hat nach einem Kommunikator gefragt (das Wort hatte ich anscheinend oft genug benutzt). Der Typ fragte natürlich sofort: Welche Serie?
Uta: Wie, welche Serie? Enterprise halt.
Typ (ermüdet von soviel Naivität): Die Classic Series? Next Generation? Deep Space Nine?
Uta (überlegt, ruft dann freudig aus:) Da spielt Data mit! (Auch diesen Namen hatte ich ungefähr 700 Millionen Mal erwähnt. Gut für mich.)
Typ: NextGen. Alles klar. Mit Sound?
Ich glaube, Uta hat danach einfach gekauft, was er ihr hingelegt hat. Und was soll ich sagen – das Ding piepst immer noch. Qualität made in Taiwan, eben.



Und ganz nebenbei (wirklich nebenbei: der Abgabetermin der Autorenschule rückt arg schnell näher – 3. Dezember) habe ich meine Winterswap-CD fertig gemacht. Ich nehme an, dass ich dafür ein bisschen Gegenwehr abkriege – mir gefällt sie, aber mir gefallen auch ein paar Songs von Celine Dion. Soviel dazu. Ich bin schon sehr gespannt, wer meine CDs kriegt. Und so wie ich mein Glück kenne, bekomme ich drei Trash-Metal-CDs zurück, deren Songs Worte wie Snow, Christmas oder auch nur fucking cold im Titel haben.



Neues Blog: State of Mind. Da könnte ich allerdings ein bisschen voreingenommen sein in meiner Empfehlung, weil der Verfasser ziemlich schöne E-Mails schreibt. An mich, nämlich. Und die tun ziemlicht gut. Keep 'em coming.



Auf Robbies Website kann man übrigens Teile der Escapology durchhören, ne Menge Videos gucken und hübsche Fotos bewundern, auf denen er kopfüber über Los Angeles hängt. Leider nicht zum Download. Fuck off, Flash.

Dazu auch ein interessanter Artikel, wo eigentlich die ganzen gemeinen Fakes der Escapology herkommen, die auf Limewire etc rumliegen. Ich meine, ICH hab sie ja bei Amazon bestellt und hab sie hoffentlich am Mittwoch/Donnerstag (zusammen mit dem neuen Buch von Donna Tartt), aber trotzdem wollte ich ein wenig vorweghören. Und, ja, auch ich hab nur zwei leere Files erwischt. Soviel zum Thema „Böse, böse Musikklauer, die nur umsonst downloaden, die CDs aber nicht kaufen". Halt die Fresse, Musikindustrie. Ich mach beides, und ich kenne eigentlich nur Leute, die ebenfalls beides machen. Genauso, wie wir uns früher Mixed Tapes aus dem Radio mitgeschnitten und trotzdem noch die Platte gekauft haben. What's all the fuzz about? (Artikel via Paranews)




Dienstag, 26. November 2002

Wer als Tourist mal in eines der großen Hollywood-Studios gucken will, kann das gleich vergessen. Selbst Steven Spielberg wird bei DreamWorks am Eingangstor nach seinem Ausweis gefragt: Studio Lot Lockdown. Via Backstage.



„However, there's a scene where Crane and his friend (Willem Dafoe) watch one of their videos and the shenanigans are hidden from us via pixilation, a mosaic-like break-up of the image similar to what you see on TV shows like Cops to avoid identifying a victim or suspect.
My friend was very upset. "I was very offended by this. It was censorship," he said. Further, he complained, noticing this alteration took him right out of the movie. He was watching behind-the-scenes meddling rather than the illusion of a world created on the screen. And that illusion is why he – like the rest of us – goes to movies.“
Viele amerikanische Regisseure schneiden aus ihren Filme nachträglich Sexszenen heraus oder verpixeln sie, um ein R-Rating zu bekommen und kein schwer vermarktbares NC-17. (aus der Denver Post)

In dem Zusammenhang fällt mir immer Quentin Tarantino ein, der mal sinngemäß gesagt hat: „Zeigst du in einem amerikanischen Film, wie jemand eine weibliche Brust streichelt, bekommst du ein NC-17-Rating. Zeigst du, wie eine weibliche Brust mit einer Axt abgehackt wird, kriegst du ein R.“



„The source of our unworried attitude, our sureness that Iraq will be no more than a blip on our glorious march toward the future, is, I very much fear, that we have been brainwashed by history and, more to the point, by the movies into thinking we cannot lose.
We are the Americans, the good guys, and the good guys by definition cannot be defeated. An entire century of westerns, crime dramas and, of course, war movies has driven home that point so many times that instead of viewing it as an assumption, we now accept it, without thinking, as undeniable truth.“
Gewagte Theorie: Die Amerikaner haben keine Angst vor dem Krieg mit dem Irak, weil sie in Filmen immer gewinnen (ich nehme an, die ganzen Vietnam-Filme zählen nicht). Spannender Artikel aus der L.A. Times.



Ein Film über den 11. September 2001 aus der Sicht von Nicht-Amerikanern: 11'9''01 ist ein Experiment. Elf Regisseure aus elf Ländern durften einen elfminütigen Film über den 11. September drehen. Alle Kurzfilme zusammen laufen ab Donnerstag in den deutschen Kinos – aber nicht in den amerikanischen. Sie gelten als unamerikanisch und commercially untouchable. Via Salon.
(In Hamburg im Abaton)



Mal was ganz anders als Kinokram, persönliche Leidensgeschichten und der wachsende Druck wegen eines gewissen Abgabetermins: hier ein schönes Online-Minigolf. Wer hätte gedacht, dass Rounders mal solche Links postet?



Ach ja, und hier muss ich mal kurz widersprechen: Das ist doch das Schöne an Weihnachten, dass überall buntebunte Lichtlein blinken. Ich als altes Landei habe früher mit meiner Schwester immer „Lichterbäumezählen“ gespielt. Ab dem ersten Dezember wurden Bäume gezählt, die mit Lichterketten bestückt waren. Und wer am 24. Dezember am meisten hatte, der ... ja ... der hatte halt am 24. Dezember am meisten Bäume gezählt. (Stichwort „Schlichtes Gemüt“)




Mittwoch, 27. November 2002


(So schön. Bild via ascene, Link via Spiegel Online)



Tststs ... ich wusste gar nicht, dass es die internationalen Emmys gibt. Kaum weiß ich's, gewinnt Die Manns in der Kategorie TV Movie/Mini-series.



Ich hab gerade ein bisschen Schwierigkeiten, den Hals gerade zu halten und konzentriert zu tippen, denn ich hatte gestern Morgen einen Autounfall. Da füllt man gewissenhaft am 15. November die Fiene Friday Five aus:„ Ich hatte bisher EINEN Autounfall“ und schon isses zwei Wochen später Makulatur.

Immerhin war ich nicht schuld. Ich hab brav geblinkt und mit tausend Meter Abstand zum nachfolgenden Ford Escort die Spur gewechselt, ebenso b
rav an der Ampel gehalten, als sie auf Gelb sprang, aber gemeinerweise nicht daran gedacht, dass das Mädel hinter mir vielleicht lieber noch rüberfahren wollte. Das war nämlich anscheinend ihr Plan, denn sie ist mir ganz ordenlich hinten reingerasselt.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch mal breit grinsend auf die viel gescholtene Qualität von italienischen Kleinwagen hinweisen. Ihr blöder Escort hat keine Scheinwerfer mehr, einen verzogenen Kühler und eine eingedellte Motorhaube. Und mein Uno? Ne Schramme an der Stoßstange. Ha!
Jedenfalls haben wir die Polizei gerufen, die auch alles fein säuberlich notiert hat, während wie beiden Hübschen uns totgefroren haben. Sie war ziemlich nett, genau wie ich, und daher hoffe ich, dass es keinen Stress gibt. Aber so wie ich nette, liebe Mädels kenne, hat sie zuhause einen Arschlochkerl sitzen, dessen Auto das wahrscheinlich auch noch war und der schon im Branchenbuch nach skrupellosen Anwälten blättert. Mal gucken.
Ich war danach noch kurz in der Agentur, wo mich meine Hasikollegen aber lieber mal zum Arzt geschickt haben. Meine Hausärztin hat mich auch erstmal für den Tag krankgeschrieben und mir ein paar homöopathische Scheißegal-Pillen verschrieben, weil ich doch ein bisschen am Zittern war. Nachmittags war ich dann noch beim Unfallarzt, der meine Halswirbelsäule geröntgt hat. Sie ist ein bisschen verstaucht, aber sonst geht's mir bis jetzt ganz gut. Etwas kopfschmerzig, aber okay. Und die Arzthelferin hatte auch noch ne Bemerkung für den Nachhauseweg: „Das wird noch schlimmer. Wenn der Schock erstmal kommt ...“ Danke. Ganz reizend. Da hab ich doch was, worauf ich mich freuen kann.

Aber was den Tag dann doch noch gut gemacht hat, waren die zwei Päckchen, die in meinem Agentur-Postfach auf mich gewartet haben: einmal Open Mike 10 mit den Finalisten im Literatur-Wettbewerb (ein Danke an bov für die Inspiration) und von Amazon The Little Friend von Donna Tartt und die neue Robbie, die, ganz nebenbei, sehr, sehr klasse ist.




Donnerstag, 28. November 2002

Ja, ich weiß, heute läuft der neue James Bond an, gaaanz toll, 20 Jahre, der 40. Film yadayadayada ... ich hab heute keine Zeit fürs Kino. Ich sag jetzt nicht nochmal, warum. Aber ich möchte erwähnen, dass mir dieser blöde Unfall sowas von GAR NICHT in den Kram passt. Ich bin immer noch etwas neben der Spur, kann mich schlecht konzentrieren, ich hab Kopfschmerzen, so einen komischen Druck auf den Kiefern, und mein Hals tut weh. Wie soll man denn da große politische Mordfälle konstruieren? Vielleicht sollte ich doch lieber ne Schnulze machen, die schreibt sich leichter. Hmpf. Ich bin zugegebenermaßen ein BISSCHEN schlecht gelaunt.



Der Erfolg von Der Schuh des Manitu kommt nicht von ungefähr: Deutsche sind schon lange große Fans des roten Mannes. Das hat auch Salon inzwischen rausgefunden und betitelt einen hübschen Artikel mit der ebenso hübschen Zeile: Sitting Bull über alles.



Ein weiterer Eintrag in der Kategorie „Ja, ich mag die Amis, aber sie spinnen trotzdem“: Allmählich gewöhnen sie sich sogar daran, dass Männer ... (gasp!) ...Männer küssen. Im Kino. Nicht in echt, natürlich. Kino ist ja auch schon shocking genug.



So. Ein bisschen später. Ich muss zusätzlich zu den beiden Exposés noch meinen Lebenslauf einreichen. Mir ist gerade eingefallen, dass sich diese Datei auf meiner alten 386er-Windowsmöhre befindet und dass diese sich auf dem Schreibtisch meiner Eltern befindet und dass dieser sich 120 Kilometer südlich von mir entfernt befindet.
Hm.
Ich tippe ihn mal eben neu.

What else? Passfotos machen. Ich hätte doch noch mal zum Friseur gehen sollen. Option: Schwarzweißfotos. Sehen auch viel künstlerischer aus. Genau. Die werden's rausreißen.

Neue Druckerpatrone kaufen. Die alte schmiert schon wieder so halbtot vor sich hin. Briefmarken? Hab ich. Große Umschläge? Hab ich. Ordentliches Papier? Hab ich auch.

Gut. Dann muss ich ja nur noch das zweite Exposé fertigschreiben. Wenn mir ein gutes Ende eingefallen ist, meine ich. Kleinigkeit.
(WAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHH!)




Ich wollte nur mal den Screenshot-Tipp von Jens ausprobieren.
Und dann das: Schnuckelrobbie auf Hottehü. Mehr Mädchenglück geht nicht.




Freitag, 29. November 2002

Sorry, bin zur Zeit mit meinem Kopf und meinen Fingern ganz woanders ... nee, warte, der Satz geht so gar nicht.
In meinem Kopf tummeln sich gerade wilde Mordkomplotte, bösartige terroristische Vereinigungen, korrupte Politiker und schmutzige Affären. Und meine Finger müssen da irgendwie Ordnung reinkriegen. Daher tauche ich mal kurz bis Montag abend ab. Oder reduziere meine Zeit hier ein wenig. Bleibt mir treu, drückt mir die Daumen – und wenn irgendjemand grad ne gute Storyline übrig hat, dann her damit. Aber zackzack! Firma dankt. Over and out.




Ach, naja, für ein Bild zum Abschied ist immer noch Zeit.