Dienstag, 31. August 2004

Frau Jamie hat entdeckt, dass DURAN DURAN NACH DEUTSCHLAND KOMMEN. AM 3. OKTOBER NACH BERLIN OH GOTT ICH MUSS DAHIN … he, Moment, nur Stehplätze? Ich bin doch keine 14 mehr. Nee danke, Sie wissen doch, im hab's so im Kreuz.



Herr Shhhhs Leben als Popstar: Rock on Schmallenberg. Eine Fortsetzungsgeschichte in eins, zwei, drei, vier Kapiteln. Lesebefehl.



Schönes Interview mit Steven Spielberg in der Zeit: Kino ist meine Teufelsaustreibung.

„ZEIT: Eines Ihrer nächsten Projekte ist ein Film über das palästinensische Attentat auf die israelischen Sportler während der Olympischen Spiele 1972 in München. Daneben bereiten Sie gerade Indiana Jones 4 vor und eine Verfilmung von H. G. Wells’ Science-Fiction-Klassiker War of the Worlds. Wie vertragen sich solche Themen in einem einzigen Kopf?

Spielberg: Ich bin ein totaler Eklektiker und ein gefräßiger Themenkonsument. Ich kann heute nicht sagen, was mich morgen interessiert. Ich lese hier ein Buch und da eine Zeitung und gehe dahin, wohin mich meine Aufmerksamkeit zieht. Deshalb sind meine Filme auch so unterschiedlich. Ganz anders als zum Beispiel bei Martin Scorsese, der eine große stilistische Konsistenz besitzt. Aber ich will keinen Stil. Und schon gar keinen durchgängigen Stil in all meinen Filmen.

ZEIT: Haben Sie wirklich etwas gegen Stil? Oder wollen Sie auch mal zurückschießen, weil man Sie und George Lucas seit Jahrzehnten als die Vorreiter eines rein kommerziellen Blockbuster-Kinos kritisiert? Während über Scorsese, Altman und Coppola auf ewig der Mythos von New Hollywood schwebt.

Spielberg: Diese Blockbuster-Geschichte stammt von der Kritikerin Pauline Kael. Sie war eine Legende. Ich mochte und bewunderte sie. Sie hat meinen Namen plötzlich auf die Agenda der Filmkritik gesetzt, wie nebenbei. Aber sie hat sich mindestens ebenso oft geirrt, wie sie richtig lag. Ich musste jedenfalls immer ein wenig über sie schmunzeln. Eines Tages schwang sie den Stift wie eine Peitsche und behauptete, dass George Lucas und ich den Blockbuster erfunden hätten. Dass wir die Filmgeschichte für immer zum Schlimmen verändert hätten.

ZEIT: Dass der Weiße Hai und Star Wars den Beginn zumindest der modernen Blockbuster-Mentalität markierten, lässt sich doch nicht bestreiten.

Spielberg: Ich kann natürlich nicht für George Lucas reden. Aber ich selbst wollte nur einen guten Film mit einer guten Story drehen. Und es war absolut nicht meine Absicht, einen Blockbuster zu kreieren. Ein solches Produkt wird auf die Masse zugeschnitten. Es ist die Schnittmenge des Geschmacks von ungefähr einer Million Menschen. Ich bin sogar davon überzeugt, dass manche dieser Blockbuster bereits existieren, bevor die Studios sie ankündigen. Das Publikum hat einen sechsten Sinn. Es weiß, was es sehen will, bevor man ihm sagt, was es sehen soll. Also würde ich das Publikum gerne bitten, ein wenig von der Schuld auf sich zu nehmen, die man mir und George Lucas für die Erfindung des Blockbusters zuweist.“



Auch toll, wenn man sich morgens die Spritze, mit der man eigentlich irgendein Gel auf die Zahnbürste befördern sollte, erstmal unkoordiniert in den Finger rammt und ausgerechnet das gelbe Handtuch am griffbereitesten liegt, bevor man alles vollblutet.

Bin ich froh, dass ich keine Arzthelferin geworden bin.

Wenn ich es mir recht überlege, sollten wir ALLE froh sein, dass ich keine Arzthelferin geworden bin.




Montag, 30. August 2004

DVDs vom Wochenende:
Runaway Jury (Das Urteil): klassische Grisham-Verfilmung. Man weiß von Anfang an, wer die Guten und wer die Bösen sind, und man ahnt auch, dass die Bösen auf die Fresse kriegen – das einzige, was diese Art Film spannend macht, ist die Art, wie sie auf die Fresse kriegen. Runaway Jury hat mir allerdings genau in dem Punkt nicht so gut gefallen. The Firm fand ich raffinierter und bedrohlicher, The Rainmaker fand ich sehr dicht und charakterlich ausgefeilter, A Time to Kill (Ja, liebe „Übersetzer“, den deutschen Titel Die Jury hattet ihr hier ja schon verbraten, wenn ich mir auch ziemlich sicher bin, dass eine Jury im Deutschen keine Geschworenen sind) gefiel mir gut, weil gleich drei Schnuckel dabei sind, namentlich Matthew McConaughey, Kevin Spacey und natürlich Kiefer, und weil ich die Story um Rassenhass in den Südstaaten spannender fand als die banale „Böse Waffenindustrie gegen arme Witwe“-Geschichte. In Runaway Jury versammelt sich zwar auch eine schöne Starriege (Dustin Hoffman, Gene Hackman, Hasimaus John Cusack und Rachel Weisz), aber irgendwie gingen mir fast alle Charaktere auf die Nerven. Und daher auch der Film, der außerdem mit über zwei Stunden eindeutig zu lang für das bisschen Story geworden ist.

Under the Tuscan Sun (Unter der Sonne der Toskana): Pseudo-Feelgood-Filmchen, das zwar versucht, einen Hauch feministisch daherzukommen, aber doch im Endeffekt daraus hinausläuft, dass wir Mädels nur den richtigen Kerl brauchen, um mal wieder übers hübsche Gesichtchen zu strahlen. Diane Lane spielt eine frisch geschiedene Amerikanerin, die im Italien-Urlaub spontan ein Haus in der Toskana kauft. Warum auch nicht? Bis hierhin (immerhin 20 Minuten) fand ich den Film gut; Diane Lane ist einfach klasse, der Tonfall war angemessen frech und ehrlich statt betroffen-buhu, und die Storyline ließ hoffen. Denn die Grundidee, einfach dem Bauchgefühl nachzugeben, um das Leben in neue Bahnen zu lenken, ist eine schöne und unterhaltsame. Mit dem Kauf des ach so idyllischen Häuschens, das trotz Bruchbudenstatus aber immer total schnuffig aussieht, geht der Film allerdings ziemlich den Bach runter. Bilderbuch-Italiener, Großaufnahmen von Fressorgien, asiatische Lesben, die Mutter werden, polnische Wanderarbeiter, die eigentlich Literaturprofessoren sind, Jugendliche, die sich verlieben und Väter, die dagegen sind – Ethno-Klischees galore und das noch nicht mal spannend. Einige wenige Augenblicke hat der Film, wo man mal nicht das Gesicht verzieht vor soviel Zuckerguss und Midlife-Crisis-Gequatsche, aber die retten den Film auch nicht. Wenn Diane Lane nicht wäre, hätte ich nach einer halben Stunde aufgegeben.

House of Sand and Fog (Das Haus aus Sand und Nebel): einer von den Filmen, bei denen man am Anfang schon weiß, dass es böse ausgehen wird. Wir sehen Ambulanzwagen von einem Haus wegfahren, ein Polizist fragt die verheulte Jennifer Connelly: "Is this your house?" worauf sie nicht antwortet und die zurückliegende Handlung beginnt.

Es geht um dieses Haus. Es geht um Kathy (Connelly), die ihre Steuern nicht bezahlt hat und nun das Haus ihrer Familie an den Staat verliert. Es geht um den iranischen Colonel Behrani (Ben Kingsley), der mit seiner Familie das Haus kauft, was Kathy nicht hinnehmen will. Ein Streit entbrennt, Kathys Freund mischt sich ein, die Situation eskaliert. Die Geschichte überrascht mit einigen Wendungen, endet aber trotzdem relativ konventionell für ein Drama, vielleicht sogar ein bisschen zu dick aufgetragen. Was den Film sehenswert macht, sind seine gelungene Charakterstudien. Jede Figur wird in wenigen Szenen und Dialogen umrissen; es wird ein klares Bild gezeichnet, was im Laufe des Film aber mehrmals verwischt und neue Konturen bekommt. Die Entwicklung der Figuren ist stimmig und trotzdem überraschend; das Tempo langsam, aber sehr angemessen. Einzig die vielen Geigen von James Horner im Hintergrund tragen ein wenig zu dick auf, aber ansonsten bleibt von House of Sand and Fog eine beeindruckte Stimmung zurück. Beeindruckt von der Unausweichlichkeit mancher Dinge und dem vergeblichen Wunsch, vielleicht doch etwas ändern zu können.


Sylvia: deprimiert-düster fotografiert, bieder gespielt, braves Drehbuch – das hat die faszinierende Sylvia Plath nicht verdient. Jedes Gedicht von ihr ist zehnmal aufwühlender als diese Schnarchnummer, und Gwyneth Paltrow war noch nie so berechenbar. Nach einer Stunde in die Tonne gekloppt.




Sonntag, 29. August 2004



What would I give to spend one day in his head.




Samstag, 28. August 2004

The Friday Five are back! Kind of.

1. Do you enjoy it when others make a big deal out of your birthday? Why/why not? When you were growing up, did your family do a lot of birthday celebrating or keep things pretty low-key?

Mein Geburtstag wird mir immer egaler, je älter ich werde. Ich finde es schön, wenn mich meine Freunde anrufen oder mir ne Mail schicken, aber ich nehme es niemandem übel, der es vergisst. Schließlich vergesse ich auch sehr gerne Jubeltage aller Art. Ich kriege allerdings sehr gerne Geschenke. Ausgesprochen nett finde ich es, wenn man vom Arbeitgeber was geschenkt bekommt; in meiner letzten Agentur waren es Blümchen und ein Fressgutschein für 100 Euro.

Als Kind war Geburtstag haben natürlich toll. Kalte Schnauze von Omi mit der Jahreszahl aus Schokolinsen oben drauf, Kerzen auspusten, neue Barbiepuppen kriegen, Freunde einladen (sofern vorhanden), Schnitzeljagden veranstalten und bunte Tüten verteilen. Sobald ich alleine gewohnt habe, habe ich meist das übliche Buffet aus Zwiebelkuchen und Chili con carne in der Küche aufgebaut, kistenweise Bier besorgt und Hinz und Kunz eingeladen. Seit einigen Jahren gehe ich lieber mit meinen Freunden essen. Kleinerer Kreis und kein Abwasch.

2. What did you do for your last birthday, and how do you think you'll spend the next one?

Wie schon gesagt: Wir waren nett essen. Mach ich nächstes Jahr wieder.

3. What are some of the best birthday presents that you've ever received? Do you feel that you are a hard person to buy gifts for?

Eins der besten Geschenke war der Stempel, den ich seit Jahren in jedes meiner Bücher haue. Den hat mir mein bester Freund geschenkt.



Außerdem habe ich mal einen Regiestuhl mit meinem Namen drauf gekriegt. Das mieseste Geschenk war übrigens ein Stripper zum 30sten Geburtstag, den ich angewidert und mit hochgezogener Augenbraue habe stehen lassen, bevor er seinen Bauarbeiterhelm schwungvoll auf mein Parkett schmeißen konnte, und bin lieber in die Küche gegangen, um was zu trinken. Ich bin, ehrlich gesagt, immer noch etwas pissig über dieses Geschenk, weil ich nicht verstehe, dass irgendjemand glauben konnte, ich würde darauf stehen, wenn minderbemittelte und eingeölte Südländer sich vor mir entblößen. Wo ich doch so einen schönen Amazon-Wunschzettel habe. Womit ich auch den zweiten Teil der Frage beantwortet habe: Ich bin the easiest person ever zum Geschenke kaufen. Bücher und nochmals Bücher. Wahlweise DVDs. Titel auf Anfrage.

4. Where were you born, and what time of day? Do you know what the weather was like then? When you look at your baby pictures, what thoughts come to mind?

Ich wurde im schönen und ewig unterschätzten Hannover geboren und zwar um kurz vor 2 Uhr nachmittags. Ich bin ein Fisch mit Aszendent Löwe, und sowohl die Sonne als auch der Mond stehen in den Fischen, was mich zum Weichei par excellence macht. Der Löwe-Aszendent rettet mich gerade noch davor, ständig in Tränen auszubrechen oder den Drogen zu verfallen.

Ich habe keine Ahnung, wie das Wetter am Tag meiner Geburt war, aber so wie ich den März einschätze, wird es wohl schön kühl und regnerisch gewesen sein. Gute Sache.

Und wenn ich mir meine Babyfotos angucke, denke ich immer: Hach, was sah ich damals distinguiert aus. Angeblich war ich ein sehr ruhiges Baby und hab gerne einfach nur so in die Gegend geguckt. Und sah dabei so toll aus.

5. How do you typically keep track of special events such as birthdays? Is there one month in particular where you have a lot of birthdays to celebrate?

Ich weiß meinen Geburtstag. Ich weiß den meiner Freunde, auch wenn mir das Datum immer genau zwei Tage zu spät einfällt. Ich weiß den vom Kerl und von meiner Familie, die auch alle brav angerufen und/oder beschenkt werden. Ich habe einen ewigen Kalender, auf dem ich Geburtstage eintrage, aber sonst nichts. Ich wüsste auch nicht, welche special events ich da vermerken sollte. Weihnachten kann ich mir merken, und auf alle anderen Feiertage macht mich mein elektronischer Kalender auffe Arbeit aufmerksam.




Freitag, 27. August 2004

Hallo, Telepolis-Leser. Hier ist nicht das Heise-Forum.

Hallo, Zeit-Salon-Leser. Es gibt heute keine neue Kinokritik. Ich geh erst wieder ins Kino, wenn die Olympischen Spiele rum sind. Und vor allem, wenn endlich mal wieder ein Film anläuft, der mich peripher interessiert.

Hallo, Werbewunderland-Leser. Von mir gibt's keine eigene schlechte Werbung zu sehen, nur weil der Herr Verführer sich irgendwie für das BBDO-Dissing rechtfertigen will.

Hallo, Blogbar-Leser. Ist die Autorenseite nicht toll geworden?

Hallo, Frauen.



Und noch ein paar weise Worte zum Wochenende von Cary Tennis, dem Briefkastenonkel bei Salon, den ich für seine Menschlichkeit verehre:

"This is what so much of life boils down to: How do we bear what we know and go on doing what is right? How do we see right into the heart of man and not go mad? The answer is: We have our devices. We have religion and philosophy and speedboats. We sit on the back porch and whittle, or order escargot. We sing the blues or run for office. We just keep going."

Religion and philosophy and speedboats.

Hats off, Mr Tennis, hats off.




Donnerstag, 26. August 2004

Pissing Contest bei Anke und Kerl:

Anke: Wenn du gemein zu mir bist, verklag ich dich.
Kerl: Wenn du gemein zu mir bist, mach ich dir ein Kind.

Mist. Muss ich wohl doch nett sein.



Mal wieder ein Quiz aus dem Guardian: Diesmal geht es um Filme über historische Anführer und Staatenlenker. Lead Roles:

„You scored 7 out of a possible 10. Middle management. You've managed to get your team through the quiz, but not without a certain amount of ballyhoo, and a few missed targets. Think of yourself as being in the David Brent leadership class.“



Nochmal der Guardian, diesmal mit einer wundervollen Hommage an einen meiner Lieblingsfilme: The Shawshank Redemption (Die Verurteilten). Als der Film 1994 in die Kinos kam, erntete er sehr gute Kritiken, aber kaum jemand wollte ihn sehen. Erst auf Video wurde er der Klassiker, der er heute schon ist. Der Artikel fragt sich, was die Gründe für diesen langsamen, aber stetigen Publikumszuspruch sind: Hope springs eternal.

„One fan we met was a former inmate of Mansfield Reformatory who had renounced a life of drugs and crime to become a trainee pastor, and who considered The Shawshank Redemption to be a touchstone text on his road to salvation. Many others were just regular folk who had endured tough times in their lives, and who found an uplifting message in the story of one man's refusal to abandon hope in the most apparently hopeless situation. As the film's star, Tim Robbins, told me: 'It's a film about people being in jail, and having the hope to get out. Why is that universal? Because although not everybody has been in jail, on a deeper, more metaphysical level, many people feel enslaved by their environment, their jobs, their relationships – by whatever it is in the course of their lives that puts walls and bars around them. And Shawshank is a story about enduring and ultimately escaping from that imprisonment.'
(...)
The intimacy of the home-viewing experience seems to have been of crucial importance for The Shawshank Redemption. As (director Frank) Darabont attests: 'I've gotten mail from people who say: "Gosh, your movie got me through a really bad marriage," you know, or "a really bad divorce". Or "it got me through a really bad patch in my life", "a really bad illness" or "it helped me hang on when a loved one died".'

One viewer described their tape of The Shawshank Redemption as 'like a friend in the sitting-room, who talked to me and picked me up when I was down'. And from such intimate encounters came the quasi-religious readings which would transform The Shawshank Redemption into a latter-day Gospel for some viewers. David Bruce, of the 'spiritual' pop culture website HollywoodJesus.com observes: 'It's an example of film as therapy. The Shawshank Redemption gives you hope; you can go on; you can go forward.' “



Ich finde es ja immer spannend, was Leute auf ihren Hosenböden stehen haben. Heute bin ich hinter zwei Jungs hergegangen, von denen der eine den anderen mit „Trucker“ angesprochen hat. Und der hatte passenderweise folgenden Kracherspruch auf seinem mageren Arsch stehen:

„Der beste Fucker ist der Trucker.“

Das mag ja sein, Kleiner, aber willste nicht erstmal aus dem Stimmbruch rauskommen?




Mittwoch, 25. August 2004

"Janice was shy of this eyes so Ruth heats in his darkness. His lids flutter shut though she arches anxiously against him. Her hand seeks him, and angles him earnestly for a touch his sealed lids feel as red. He sees blue when with one deliberate hand she pries open his jaw and bows his head to her burdened chest. Lovely wobbly bubbles, heavy: perfume between. Taste, salt and sour, swirls back with his own saliva. She rolls away, onto her back, the precious red touch breaking, twists, giving him cool new skin. Rough with herself, she forces the dry other breast into his face, coated with a pollen that dissolves. He opens his eyes, seeking her, and sees her face a soft mask gazing downward calmly, caring for him, and closes his eyes on the food of her again; his hand abandoned on the breadth of her body finds at arm's lenght a split pod, an open fold, shapeless and simple. She rolls further, turning her back, cradling her bottom in his stomach and thighs. They enter a lazy space. He want the time to stretch long, to great length and thinness. Between her legs she strokes him with her fingertips. She brings back her foot and he holds her heel. As they deepen together he feels impatience that through all their twists they remain separate flesh; he cannot dare enough, now that she is so much his friend in this search; everywhere they meet a wall. The body lacks voice to sing its own song. She floats through his blood and under this eyelids a salt smell, damp pressure, the sense of her smallness, as her body hurries everywhere into his hands, her breathing, bedsprings' creak, accidental slaps, and the ache at the parched roof of this tongue each register their colors.

"Now?" Ruth asks, her voice croaky. He kneels in a kind of sickness between her spread legs. With her help their blind loins fit. Something sad in the capture. The capture grows. He braces himself on his arms above her, afraid, for it is here he most often failed Janice, by coming too soon. Yet, what with the alcohol drifting in his system, or his coming a little before, his love is slow to burst in her warmth. He hides his face beside her throat, in the mint of her hair. With thin, thin arms she hugs him and presses him down and rises above him. From her high smooth shoulders down she is one long underbelly erect in light above him; he says in praise softly, "Hey."

She answers, "Hey."

"You're pretty."

"Come on, work."

Galled, he shoves up through her and in addition sets his hand under her jaw and shoves her face so his fingers slip into her mouth and her slippery throat strains. As if unstrung by this anger, she tumbles and carries him over and he lies on top of her again, the skin of their chests sticking together; she reaches her hand down and touches their mixed furs and her breathing snags on something sharp. Her thighs throw open wide and clamp his sides and throw open again so wide it frightens him; she wants, impossible, to turn inside out; the muscles and lips of her expanded underside press against him in a new anatomy, of another animal. She feels transparent; he sees her heart. So she is first, and waits for him while at a trembling extremity of tenderness he traces again and again the arc of her eyebrow with his thumb. His sea of seed buckles, and sobs into a still channel. At each shudder her mouth smiles in his and her legs, locked at his back, bear down.

She asks in time, "OK?"

"You're pretty."

Ruth takes her legs from around him and spills him off her body like a pile of sand. He looks in her face and seems to read in its shadow an expression of forgiveness, as if she knows that at the moment of release, the root of love, he betrayed her by feeling despair. Nature leads you up like a mother and as soon as she gets her little contribution leaves you with nothing. The sweat on his skin is cold in the air; he brings the blankets up from her feet."

Rabbit, Run, John Updike




Dienstag, 24. August 2004

Gestern ist die Sperrfrist für Blogs! aufgehoben worden. Was bedeutet, die Rezensenten können jetzt über unser Werk herfallen und es in den Himmel loben oder in die Hölle verfluchen. Herr Alphonso durfte ein nettes Interview im Deutschlandfunk geben, das ich trotz Firmenfirewall hören konnte, aber leider noch nicht online stellen darf.

Allmählich wird mir doch etwas schlecht. Als man mich damals gefragt hatte, ob ich bei dem Buchprojekt mitmachen wolle, habe ich natürlich sofort ja gesagt. Ein Buch mit meinem Namen vornedrauf? Logisch. Das kann ich noch meinen Enkeln erzählen bzw. meinen Freunden im Altersheim, die ihre Rollstühle nicht schnell genug von Brabbelgröner wegfahren können.

Als der erste Gegenwind in der Blogosphäre aufkam, damals im Januar, wurden wir zwar im internen Forum gewarnt, aber die angekotzten Threads („Ihr verkauft die Bloggerehre! Internet auf Papier ist scheiße! Die Auswahl ist ja wohl für'n Arsch! Wieso bin ich eigentlich nicht gefragt worden?") hielten sich in Grenzen. Kein Thema, dachte ich, lass' die „richtigen“ Journalisten ruhig kommen. Aber jetzt, wo sie vielleicht wirklich kommen – vielleicht schmeißen sie ihr Rezensionsexemplar ja auch einfach in die Tonne und schreiben weiter über Br*tney und ihren ranzigen Verlobten –, wird mir doch ein bisschen mulmig. Ich bilde mir natürlich seit Tagen ein, dass die das Buch ganz toll finden werden, bis auf meine Texte, die als Synonym für schlechtes Bloggen hochgehalten werden. Und außerdem hab ich ja nicht mal PERMALINKS!

Ich schlafe seit ein paar Tagen nicht so gut und habe auch gerade auf der Arbeit die viel befürchtete Schaffenskrise. Ich schreibe, aber bei allem habe ich das Gefühl, dass ich es besser könnte. Ich hoffe, die ersten Rezensionen sind milde bis wohlwollend. Dann kann ich vielleicht mal wieder durchschlafen und schrecke nicht dadurch hoch, dass ich von Literaturtribunalen träume, bei denen ich dazu verurteilt werde, nur noch Tech- und Strick-Blogs zu lesen.



Das Gegenexperiment zu Super Size Me: Burgerdiet. Ich kann mir nicht helfen, trotz gegenteiligem Disclaimer hört es sich an, als wäre das Ding von McDonald's bezahlt worden.

(via Ker0zene)



Ich mag ja den ätzenden Tonfall von Herrn dogfood ziemlich gerne. Auch auf seinem zweiten Spielplatz allesaussersport, wo er eine der Sportarten, deren Faszination sich mir noch nicht recht erschlossen hat (aber ich bin ja auch ein Mädel), schön niedermacht: Beach Volleyball der Damen. Oder wie Herr ix es formuliert: Bitch Volleyball.

„Ich will nicht die Attraktivität des Beachvolleyballs an und für sich in Abrede stellen. Eine Sportart aber, die bei würdevollen olympischen Spielen so krachledern daherkommt, dass man damit selbst im Pupasch Auftrittsverbot bekommt, hat nichts, absolut nichts bei Olympia verloren.

Zur Strafe spielt man vor leeren Rängen, während zwangskregele DJs mit Opus' Live is Life sich einen Wolf abspielen und vergeblich versuchen, das Publikum zu animieren.

Wer vormittags nur den Audio-Stream von EUROSPORT hört, wird beim Beachvolleyball spätestens nach 30 Sekunden aggressiv und fängt mit Hyperventilation an.“



Der neue Ikea-Katalog hat mich übrigens nicht umgehauen. Kann das sein, dass sie zuviel weinrotes und neongrünes Zeug bestellt haben und es deshalb auf jeder verdammten Seite abbilden müssen? Und wieso ist mein Lieblingsbett nicht mehr im Programm?




Montag, 23. August 2004

Wer sich schon immer gefragt hat, was Fetenmaus Gröner und ihr Kerl aka „The Party Animal“ eigentlich am Samstag, wenn in Hamburg die Nacht nie aufhört und an jeder Ecke was los ist, so tun, für den hätte ich hier die Auflösung: Wir haben Olympia geguckt und – den Pepsi-Test gemacht.

Ich weiß nicht mehr, wer von uns beiden Nasen auf die Idee gekommen ist, aber als der Gedanke im Raum stand, musste er in die Tat umgesetzt werden. Vor allem, weil beide Testteilnehmer leidenschaftlich ihr Lieblingsgetränk verteidigten und behaupteten, es wirklich überall rausschmecken zu können. Der Kerl ist Colatrinker, ich bevorzuge die Light-Variante (irgendwie muss man ja die 400 Gramm Toblerone wieder ausgleichen).

Es wurde frische, nicht angebrochene und vielleicht vom Gegner schamlos manipulierte Coca-Cola gekauft, dazu Cola light, Pepsi und Pepsi light, in vier gleiche Gläser verteilt und diese mit einem Post-it am Boden versehen, auf dem die Lösung stand.

Ich habe angefangen, mich durch alle vier Gläser gekostet und bei so ziemlich jedem Glas gesagt: „Bliäch, das muss Pepsi sein, Mann, schmeckt das scheiße.“ Und vor allem: Es schmeckte alles gleich. Ich verlangte nach einem Glas Wasser, um zwischen den Probeschlucken ausspülen zu können. Der Kerl wollte wissen, ob ich auch noch einen Spucknapf haben wolle, aber ich verneinte großkotzig. Nochmal durch alle vier Gläser gekostet, und allmählich schmeckte man das Light-Zeug raus. Und meiner Meinung nach war die gesamte Pepsi-Riege zitroniger als die Coca-Cola-Ecke. Nach zwei Testdurchgängen gab ich meinen Tipp ab und siehe da – alle vier richtig. Ha!

Ich muss gestehen, dass ich als der schlechteste Verlierer aller Zeiten kurz mit dem Gedanken gespielt habe, in sämtliche Gläser noch einen Schuss Coca-Cola zu kippen, bevor der Kerl gekostet hat, aber ich habe dem Drang widerstanden. Leider. Denn auch mein Schatz hatte alle vier richtig.

(Hier hätte jetzt eine Kracher-Pointe Platz gehabt, mit vertauschten Post-its, Streitigkeiten bis hin zu Handgreiflichkeiten, Vorwürfe, Ich geh zurück zu meiner Mutter, Mach doch, vielleicht bringt die dir ja Kochen bei und so weiter, aber all das ist nicht passiert. Wir mussten ja auch weiter Olympia gucken.)

Nächstes Wochenende geben wir uns dann die Profi-Variante: Vittel, Volvic, Bonaqua und Leitungswasser. Wobei ich jetzt schon behaupte, dass ich die eklige Bonaqua-Plörre aus allem rausschmecke. Let the games begin.




Sonntag, 22. August 2004



Dekollete, Augenbraue, Zunge. Der Nasenring ist da, wo er hingehört, und das Teil, was mal in meiner Unterlippe steckte, ist anscheinend beim Umzug über den Jordan gegangen.

Seufz.

(Und den Spruch, den der Kerl beim ersten piercinglosen Kuss gebracht hat, vergesse ich nie: „Naja, wie ne normale Zunge halt.“)

RA-BÄÄÄÄÄÄÄÄHHH!




Samstag, 21. August 2004

Gestern ist wieder ein Stück meiner Jugend dahingegangen: Ich musste mein Zungenpiercing rausnehmen.

Seit zwei Tagen tat meine Zunge weh; es fing an mit „ein bisschen empfindlich sein“ und endete gestern mit „Schlucken fühlt sich an, als ob ich mit Rasierklingen gurgele“. Jedesmal, wenn ich das Piercing angestoßen habe, hat es widerlich weh getan, und auch ohne den Piercer meines Vertrauens oder einen Arzt zu fragen, war klar: Das Teil muss raus. Also habe ich Händchen und Piercing gut abgetrocknet und mit ein bisschen Gewalt die untere Kugel gelöst, so dass ich die obere Kugel mit dem Stift aus der Zunge ziehen konnte. Und siehe da – der Schmerz war weg. Um die Mulde, die das Piercing in acht Jahren Tragen hinterlassen hat, ist die Zunge noch etwas empfindlich, aber es ist deutlich besser als vorher.

Meine Zunge fühlt sich jetzt sehr leicht an. Ihr fehlt diese kleine Stahlhantel, mit der man so schön an den Zähnen klappern konnte, was meinen Zahnarzt jedesmal stoßseufzen ließ; man konnte prima Rillen in Eiscreme und Nutellabrote machen, und das Küssen hat sich ein bisschen anders angefühlt. Ich habe meinen Kerl gebeten, mir die nächsten zwei Wochen (Minimum) zu sagen, dass es sich viel, viel, aber sowas von wirklich total viel besser anfühlt, mich ohne Piercing zu küssen, und natürlich werde ich es ihm jedesmal glauben.

Ich weiß noch, wie ich damals ein bisschen von mir selbst überrascht in den Piercing-Laden gegangen bin, um mir die Zunge durchstechen zu lassen. Alle Horrorstorys, die ich vorher gehört hatte, haben sich in meinem Fall netterweise nicht zugetragen. Keine Gesichtslähmung, keine Nervenschäden, und ich konnte auch noch das englische Ti-Äitsch fehlerfrei aussprechen. Von den fünf Piercings, die ich im Laufe meines Lebens hatte, hat die Zunge am allerwenigsten weh getan, nämlich gar nicht. Ich habe zwar gesabbert und geblutet, aber es war komplett schmerzfrei. Die Zunge war danach allerdings drei Tage lang zentimeterdick, aber dafür bekommt man ja auch die lange Lanze eingesetzt, wenn man sich piercen lässt. Eine Woche später kam die etwas kürzere Stange rein, und wiederum eine Woche später das kleine Schmuckstück, das ich bis gestern im Mund hatte.

Ich weiß, dass ich das Piercing nicht einfach so wieder einsetzen kann, wenn die Entzündung abgeklungen ist, denn einen Versuch habe ich bereits hinter mir. Vor vier Jahren war ich der Meinung, ich sei allmählich durch mit der Piercing-Phase und habe es rausgenommen. Und bereits drei oder vier Stunden später hatte ich das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Also wollte ich den kleinen Silberling wieder einsetzen, musste allerdings feststellen, dass meine Zunge wirklich ein prima Heilfleisch hat – im Gegensatz zu anderen Körperteilen, wie zum Beispiel der Rücken, wo meine schöne Bandscheibennarbe nicht ganz so abgeheilt ist wie ich es gerne hätte. Oder ich habe einen dermaßen krummen Rücken, dass es normal ist, dass die Narbe eine kleine Biegung macht. Jedenfalls war das Loch in der Zunge bereits nach wenigen Stunden ziemlich gut abgeheilt, ich im Gegenzug allerdings ziemlich bockig, so dass ich mit mehr Gewalt, als so empfindlichen Körperteilen wie Zungen gut tut, das Piercing wieder reingewürgt habe. Ich habe geheult, ich habe geblutet, und ich habe lauter geflucht als jemals zuvor. Wenn auch ohne Konsonanten, denn die kann man ziemlich schlecht aussprechen, wenn man gerade seine Zunge in der Hand hat.

So durfte mein Piercing noch weitere vier Jahre meinen Mund zieren. Die Entzündung ist noch nicht ganz weg, und ich weiß, wie es aussieht, wenn ich morgen oder übermorgen versuche, den Stift wieder durch die Zunge zu stecken. Es wird nicht funktionieren. Und ich habe diesmal keine Lust auf Heulen und Bluten und Ohne-Konsonanten-Fluchen. So nehme ich seit gestern ein bisschen weinerlich von meinem Lieblingspiercing Abschied.

Gut, dass wenigstens mein Nasenring noch da ist. Der ist auch schon fast 20 Jahre lang mein Begleiter, und das wird er auch bleiben, außer ich bekomme Lepra, und mir fault die Nase ab. Aber spätestens dann lasse ich mir den Bauchnabel piercen, auch wenn der Schmuckstein in den Speckröllchenrollen verschwindet. Ganz ohne Metall geht es einfach nicht.




Freitag, 20. August 2004

Nee, wieder nicht im Kino gewesen. Immer noch zuviel Kiefer hier zum Weggucken.



Die Zeit fragt sich, wer die ganzen Todfeinde der Rechtschreibreform sind und typologisiert auch gleich: Jetzt schrei’m se schon Scheefahunt mit th.

Der Beraubte lebt in der Vergangenheit. Sein Alltag besteht darin, zurückzurechnen und zurückzuübersetzen. Sein Geist ist eine melancholische Wechselstube. Er kauft einen Sack Äpfel für drei Euro und kalkuliert, dass er für sechs Mark neun Pfund Äpfel und noch drei Bananen obendrauf bekommen hätte. Dann übersetzt er eine blöde Zeitung zurück in die alte Rechtschreibung und weint. Der Beraubte hat zwei Staatsverbrechen größten Stils erleben müssen, einen Taschendiebstahl und einen Mundraub. Man hat ihm die Mark aus dem Hosensack und die Sprache von der Zunge weggestohlen. Nun sind seine Lippen dünner als die von Rolf Schneider. Und sein Gesicht ist faltig vom vielen „Schifffahrt!“-Sagen. Bei allem Grimm spürt der Beraubte eine bittere Ausgelassenheit. So finster glücklich war er noch nie. In seinem Inneren tobt ein Aufstand gegen die Obrigkeit, der erste in seinem Leben. Berauscht schläft er ein. In seinem Traum schließen sich alle Länder Deutschland an und ihre Zeitungen kehren zur alten Weltschreibung zurück, El Pais, La Stampa, Dagens Nyheter, De Volkskrant, Hürriyet, Observer, Le Monde, Gazeta Wyborcza und selbst die Times of India."



the frank, via daswohnzimmer.



Nach Jerry Goldsmith hat es den nächsten der großen alten Filmkomponisten erwischt: Elmer Bernstein, dessen Musik zum Beispiel The Magnificent Seven (aka Marlboro-Reklame, Tonbeispiel hier), To Kill A Mockingbird, Ghostbusters, The Grifters und Far From Heaven untermalt hat, ist vorgestern im Alter von 82 Jahren gestorben.

Auf seiner offiziellen Website finden sich nicht nur Links zu vielen Seiten, die sich mit Film und Soundtrack beschäftigen, sondern die Seite öffnet auch jedesmal mit einem anderen Score. Schade, dass nun kein neuer mehr dazukommen wird.




Donnerstag, 19. August 2004

Während der letzten Tage wieder was gelernt: Wenn man den ganzen Tag eher konzeptionell unterwegs ist und über Ideen brütet oder nur ein paar kleine Copys raushaut, können es die Finger kaum erwarten, nach Hause zu kommen und zu tippen, bis die Kuppen bluten. Wenn man allerdings innerhalb von vier Wochen einen 140-seitigen Katalog zutexten muss über Produkte, mit denen man sich vorher aber sowas von noch gar nicht beschäftigt hat, wollen die Fingerchen abends nichts mehr vom Weblog wissen. Höchstens noch Knöpfchen auf der Fernbedienung drücken. Oder Seiten umblättern. Und das Bierchen köpfen. Muss auch mal reichen.



File under: mieses Stillleben, aber gutes Buch. Und ich bin nur 30 Jahre zu spät dran, es zu lesen.




Mittwoch, 18. August 2004

Press each letter in the address bar of your browser and list what the auto-complete function jumps to first.

A: atpictures.com/actor/

B: bibel-online.net

C: cult7.de

D: dooce.com

E: emilybeat.de

F: filmz.de

G: guardian.co.uk/arts/

H: HVV

I: imdb.com

J: jensscholz.com

K: kaipahl/dogfood.de

L: Lyssas Lounge

M: mightygirl.net

N: New York Times Magazine

O: Orlando Multimedia Net

P: Petgo.de

Q: Queen Online

R: Rotten Tomatoes

S: Spiegel Online

T: The One Ring

U: UCI Kinowelt

V: Vorspeisenplatte

W: Wulffmorgenthaler

X: xe.com

Y: Yvonnesonne

Z: zeit.de

(via Cifer)




Ich hab da noch ein zweites, schönes Ypsilon: Yugop hat anscheinend schon vor längerem relauncht. Und wenn die Vigilien das nicht verlinkt hätten, hätte ich's nicht gesehen.




Dienstag, 17. August 2004

Warum hat meine Zahnpasta einen kindersicheren Verschluss? Und kann mal bitte irgendein Kind mir diese VERDAMMTE TUBE aufmachen? Danke.



Neu auf meiner ewig rotierenden Blogrolle: emile_mo, dessen Foto im Header es mir genauso angetan hat wie seine Einträge. ... Ja, gut, es ist das Foto, ja, okay.

Drew's Blog-O-Rama, weil ich schon Fan seiner (ihrer?) Seite bin, seit ich damals die ersten Filmskripte im Netz gesucht habe. Mit einem 14.400-Modem und einem 386er PC.

Elektrosmog, weil den anscheinend gerade jeder auf seine Linkliste setzt, da will man ja nicht negativ auffallen, und außerdem ist der neue Header so schön grün.

Kurz, weil ich die Idee klasse finde, auch wenn es mich wahnsinnig macht, dass es kein Archiv gibt – oder bin ich nur zu blind, es zu finden?

Und zu guter Letzt: Olympic Volunteer Blog, das Weblog einer sehr schlecht gelaunten texanischen Freiwilligen in Athen:

"I found a restaurant, sat down, had water brought to me, a menu in english and greek and ordered up all kinds of things from the overpriced, quasi-Italian list. They even had a long dessert list which had Tirimasu, chocolate cake, Baklava and some other greek things I had never heard of. I asked the waiter (not exactly a friendly chap) what the Giononni was. He said it was like Baklava. Oh, ok, that's helpful. Then I asked what the Ravoni was. He said "it's like Baklava, sweet". I didn't even bother to ask about the other 3 which I'm sure were also like Baklava. I just ordered chocolate tart and a greek coffee. The chocolate tart was great. Greek coffee is apparently espresso blended with crushed cigarette butts. It's grainy. I'm sure it's hard to complete get rid of the tobacco leaves. My spoon hit some chunky things and I was sure when I took it out of the coffee I would find whole butts, added just like you might add mint to tea. But nothing came up on the spoon, so I guess they just brew the coffee with the cigarette butts so you just get the flavor but not that pesky nicotine."

(Letzteres via allesaußersport, der noch ne Menge weiterer Olympia-Weblogs im Angebot hat.)




Montag, 16. August 2004

Okay, so there's a virus threat, and Jack and his new cute partner Chase and of course everyone else at CTU are trying to rescue L.A., and then there's this guy Salazar who's been put to prison by Jack but now Jack is helping him to escape and now they're in Mexico and Jack is about to be shot and, hey, wait, is that NINA? Oh – dear – God!

(24, third season, on heavy rotation since Saturday morning.)

(What do you mean, the Olympics? What Olympics?)





Und schon kommt die nächste Gelegenheit zum Geldausgeben: Seinfeld, the best show ever made, erscheint endlich auf DVD. Ende November kommen die ersten drei Seasons, entweder im 1und2-Doppelpack plus 3. Season oder im üppigen Gift Set, in dem sich nicht nur die ersten drei Staffeln, sondern auch noch ein Drehbuch, Salz- und Pfefferstreuer und Spielkarten befinden.

Ich besitze bereits einige Shooting Scripts, daher werde ich den Kram wohl einzeln ordern, zumal sich das Bonus-Material anscheinend nicht unterscheidet. Oder brauche ich noch nen Salzstreuer? Naaaaah ...

Achso, The West Wing, 4. Staffel, 27. September.

Futurama, 1. bis 4. Staffel im Box Set, 25. Oktober.

Return of the King Extended Edition, 10. Dezember.

Wann war nochmal mein nächstes Gehaltsgespräch?



Und noch was zum Bestellen (not!): The Art of Photographing Women oder: The Art of Turning Perfectly Beautiful Women into Weird-Looking Plastic. Hat bestimmt jeder TV Movie-Pixelschubser unter dem Kopfkissen liegen:

"As every professional photographer knows, there is work to be done after the shoot wraps. Photographer and digital magician Kevin Ames takes you behind the scenes of his fashion work to reveal his thinking behind the camera as well as in front of the computer. Using full-color examples, he shows you step by step how to use Photoshop to digitally refine beauty and fashion photos, from correcting color and smoothing skin to sculpting bodies and removing blemishes, and much more. Whether you're shooting high fashion, portraits, lingerie, or swimsuits, in the studio or on location, Photoshop CS: The Art of Photographing Women is your secret assistant.“

"Sculpting bodies". Wenn ich das schon höre.
(via Minusvisionen)




Samstag, 14. August 2004

"You don't want to be in love. You want to be in love in a movie."

I also like to make up in a movie.



SamstagSieben:
1. Die spannendste/interessanteste Sportart, die es gibt, ist ...?
Fußball, Football, Schwimmen und Leichtathletik, besonders Stabhochsprung, Hochsprung und die Staffeln.

2. Die seltsamste Sportart, die es gibt, ist ...?
Gehen. Oder Synchronschwimmen. Ich ahne, dass beide höllisch anstrengend und total schwierig sind, aber sie kommen mir beide sehr, sehr sinnlos vor. Wohl auch, weil sie ziemlich dämlich aussehen. Außerdem halte ich Schach immer noch nicht für Sport. Dann ist auch Monopoly Sport.

3. Welche Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen wirst du dir anschauen?
Wenn ich könnte, würde ich so ziemlich alles gucken. Ich bin ein hervorragender Sessel-Athlet; ich kann stundenlang vor dem Fernseher sitzen und mir die Vorkämpfe für die 400-m-Lagen-Staffel anschauen. Gut, ich lese nebenbei oder surfe im Netz, aber ich finde kaum etwas entspannender als Sport im Hintergrund blubbern zu hören.

Richtig ansehen werde ich mir, soweit es geht, die Leichtathletik-Wettkämpfe, das Fußball-Turnier und die Schwimmwettkämpfe. Auf Kanu und Dressurreiten verzichte ich dagegen gerne.

4. Die Olympischen Spiele der Antike waren eine Veranstaltung, um die griechischen Götter zu ehren. Was bedeutet Olympia heute für dich?
Ich glaube immer noch naiverweise an den olympischen Geist, an diese Idee, dass wir alle vier Jahre den Sport feiern und nicht das Sponsoring, die Heldenverehrung und die Gigantomanie, die inzwischen in allen Bewerberstädten überhand genommen hat.

Ich finde, die Atmosphäre ist bei Olympischen Spielen irgendwie anders als bei Weltmeisterschaften oder großen Turnieren. Es ist eben etwas Besonderes, und so fühlt es sich für mich als Zuschauer auch an. Ich heule gerne bei den Eröffnungsfeiern, besonders natürlich, wenn die Flamme entzündet wird – auch wenn das gestern abend ein bisschen dürftig aussah, als der komische drehbare Phallus plötzlich Feuer spuckte. Da waren Muhammad Ali und Cathy Freeman eine ganze andere Richtung. Aber ich mag den Einmarsch der Sportler, diese Freude, die sie dabei haben – all das bedeutet für mich, dass ihnen das Dabeisein wichtig ist. Schön anzusehen. Auch wenn man beim olympischen Eid, wenn die Athleten dem Doping abschwören, immer etwas das Gesicht verzieht.

Ich habe letztes Mal ein bisschen wehmütig von Sydney Abschied genommen, weil es sehr schöne Spiele waren. Das mag an der sehr malerischen Kulisse gelegen haben; aber da hat Athen ja auch einiges zu bieten. Ich bin gespannt und freue mich auf die zwei Wochen.

5. Golf war einmal olympische Disziplin. Welche (evtl. verrückte) Sportart willst du 2008 in Peking unbedingt (wieder)sehen?
Ich finde, Massensportarten sollten olympisch sein, obskurer Randgruppenquatsch sollte draußen bleiben. Wobei ich jetzt garantiert Kloppe kriege, wenn ich Baseball als Randgruppenquatsch bezeichne. Soweit ich weiß, ist Baseball seit 2000 wieder olympisch; ich habe keine Ahnung, warum. Dann lieber Football, obwohl ich das noch obskurer finde. Ich finde schon Kleinkaliber-Pistolenschießen unpassend. Aber bitte.

6. In welcher Disziplin – wäre sie olympisch – wärst du ein Medaillen-Anwärter?
Schokolade-Essen. Kiefer-Filmtitel-Runterbeten. Schnellsprechen. Snood. Amazon-Einkäufe. Poker, aber nur Piles. (Okay, Deppen-Poker.)

7. ... und ein Tipp: Wieviele Medaillen werden die deutschen Sportler aus Athen mit nach Hause bringen?
Wenn Google Recht hat, hat Deutschland letztes Mal 57 Medaillen geholt. Dann tippe ich pessimistischerweise mal auf 40.




Freitag, 13. August 2004

"All the umbrellas in London couldn't stop this rain"




Donnerstag, 12. August 2004




Ich glaube, Herr Coupland hat Langeweile. Obwohl er die doch gar nicht haben muss; schließlich erscheint sein neuer Roman Eleanor Rigby am 30. August und steht – zack! – auf meinem Wunschzettel.



Schnuffi Christoph Maria Herbst dreht eine Sitcom, in der er endlich mal die Hauptrolle hat und nicht mehr nur Stichwortgeber für Frau Engelke sein muss (obwohl das ja auch nicht zu verachten ist). Stromberg heißt das ganze. Herr Malorama, von dem ich diesen Hinweis ge-via-t habe, meint, es würde in Richtung The Office gehen, was sich nach dieser Pressemitteilung nicht so anhört. Über The Office hatte Herr Dogfood mal was sehr treffendes geschrieben. Ich war zu faul dazu. Ich empfehle beide Staffeln einfach mal so weiter, weil die nämlich großartig sind (und gar nicht so teuer).

(Eben beim Linksuchen auf amazon.co.uk noch das Weihnachtsspecial von The Office gesehen und ebenfalls – zack! – auf den Wunschzettel gepackt. Kann man eigentlich die .de, .co.uk und .com-Wunschzettel irgendwie unter einer URL vereinen?)




Mittwoch, 11. August 2004

Erst Erdbeeren schneiden und dann an die weiße Basecap zu packen, ist auch so ein Gröner.

Merke: Im Sommer nur die roten Mützchen tragen.



(es+u+cs+t) squared +s+ (tl+f)/2 + (a+dr+fs)/n + sin x - 1.

So einfach ist es, einen perfekten Horrorfilm zu drehen. Behaupten zumindest Wissenschaftler des King's College, die oben stehende Formel zum Gruseln gefunden haben: Shining named perfect scary movie.

"Factors considered include the use of escalating music, the balance between true life and fantasy, and how much blood and guts are involved. As suspense plays such a pivotal role in the success of a scary film, its elements – escalating music, the unknown, chase scenes and a sense of being trapped – are brought together and then squared. Shock value is then added.

In addition, the experts say a film needs to be realistic to be truly frightening. Accordingly, they tried to balance out the parts which made a film either too unrealistic or too close to life."



Schöner Artikel von Charles Taylor auf salon.com über einsame Filmcharaktere auf der Suche nach sich selbst, wie zum Beispiel Scarlett Johansson in Lost in Translation oder Ethan Hawke und Julie Delpy in Before Sunrise: Lost at the Movies.
(Kostenloser Tagespass erforderlich)

„It's as if our anxieties about the headlong pace of technology, of living under the threat of terrorism, of an economy that leaves most of us unsettled long past the age when our parents and grandparents had achieved some semblance of security, about being overwhelmed with choices we're not sure we even want to avail ourselves of, had risen from us like a collective ether and permeated the screen. We reach out toward the unfamiliar – like the hero of What Time Is It There? cuddling a pillow in the bedroom of his Taipei apartment late at night while watching a tape of Truffaut's 400 Blows – hoping we can find something that feels familiar, reassuring, or at least evidence that someone else is as unsettled as we are.

We are schizophrenic toward engaging with the rest of the world. If we're liberal, we distrust globalization as a means of doing business, insist on multilateralism in our politics, and laud multiculturalism in the arts. "World music" and "world cinema" have become by-phrases for the kind of liberal enlightenment once typified by folk music. We're likely to talk excitedly about how the Internet is shrinking the world, erasing boundaries that once impeded communication, putting us in touch with more people faster than ever before.

And yet the world doesn't feel smaller. If anything, the erasure of boundaries can make the world feel intimidatingly large, too large to feel at home in.“




Dienstag, 10. August 2004


Fay Wray, 15.09.1907–08.08.2004



Ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob die Frauenfahrschule, an der ich jeden Tag mit dem Bus vorbeigondele, der totale Sexismus oder eine echt dufte Idee ist.



Der Guardian spricht zwar miserabel Deutsch, hat aber trotzdem Interessantes über Laurel und Hardy zu berichten: Das ist ein schönes Schlamassel, in dem Du mich wieder gebracht hast.

„A film newly discovered by archivists in Russia shows the comedy duo cracking jokes in a language which neither of them apparently mastered. The 40-minute movie was entitled Spuk um Mitternacht (Spook at Midnight) and was based on the English version, The Laurel and Hardy Murder Case. It was premiered in Berlin in 1931, later disappearing for more than half a century.

Yesterday the film museum in Munich, which discovered the rare footage, said Laurel and Hardy had spoken German with the help of speech coaches.

Because dubbing was still difficult at the beginning of the sound era, their films were shot in various languages, including French, Spanish and German. Supporting actors were replaced by native speakers, and the stars spoke their lines phonetically.

Wolfgang Günther, director of Germany's Laurel and Hardy museum, described the discovery as "an absolute sensation". He said: "We've had inquires from Laurel and Hardy fans all over the world, wanting to see it.

"Laurel and Hardy spoke their lines by reading them off a board at the side of the stage. Fortunately, there wasn't much dialogue. Their German accents were really appalling. You could tell immediately they weren't from Germany."“



Endlich ein Geschenk für Emilia: Ich bring ihr einfach ne Erkältung mit.

(via Emily)




Montag, 9. August 2004

SamstagSieben, way too late, aber dafür MIT KATZENBILD.

1. Bist du mit einem Tier/mit Tieren groß geworden?
Nein. Meine Eltern waren gegen Haustiere, ich wollte nie wirklich eins haben und meine Schwester nur solche Exoten wie Seerobben oder Rehkitze, die von vornherein raus waren.

2. Was war gut/schlecht daran?
Ich hab nie was vermisst. Freunde von mir hatten Haustiere, und so konnte ich feststellen, dass Kaninchen fürchterlich stinken und Hunde fürchterlich nerven und Fische fürchterlich viel Arbeit machen.

Meine Omi hatte einen Wellensittich, der Pitt hieß und immer mit Salat und Löffelbiskuits gefüttert wurde. Weswegen das Zeug bei mir bis heute Vogelkekse heißt und ich bei jedem Versuch, Tirami Su zu machen, im Supermarkt nach Vogelkeksen suche. Meist erfolglos. Ich bin immer sehr dankbar für den Packungsaufdruck „Für Tirami Su!“

3. Hast du heute ein Haustier? Welches?
Als ich mich vor Ewigkeiten von meinem Freund getrennt habe, habe ich die übliche Nach-neun-Jahren-wieder-total-
unabhängiger
-und-stolzer-Single-yeah-right-Aktion gestartet: Haare blau gefärbt, Tattoo stechen lassen und Katze gekauft. Ich sah aus wie eine Meerjungfrau, bin verdammt, immer wieder über eine neue Tätowierung nachzudenken (once you pop ...) und weiß seitdem auch, wie fürchterlich schmerzhaft es ist, ein Tier einschläfern lassen zu müssen, an das man sein Herz leichtsinnigerweise schon nach fünf Minuten verschenkt hat.

Allerdings weiß ich jetzt auch, wieviel Spaß es macht, einen armen, alten Kater aus dem Tierheim zu holen und ihm dabei zuzugucken, wie er sich an seine neue Umgebung gewöhnt. Ich musste immer gackern, wenn ich in seine schielenden Augen gestarrt habe und habe fasziniert festgestellt, dass Katzenohren doch nicht so scharf sind, wie die Legende uns glauben machen will: „Ich hab da was gehört ... sie ist in der Küche ... sie macht EINE DOSE AUF ... nix wie hin und den Somalia-Blick nicht vergessen ... FÜTTER MICH, ICH VERHUNGERE ... mir egal, ob das Pfirsiche sind, es ist eine Dose, also hänge ich jetzt an deinem Bein und will ESSEN!"

Nachdem Spot (ja, wie Datas Katze, jajaja) in den Himmel gekommen ist, habe ich mir eine weitere Katze angeschafft. Ich bin nochmal ins Tierheim gefahren und habe gefragt: „Haben Sie einen Kater, der schielt?“ worauf die Antwort kam: „Nein, aber wir haben eine Katze, die die Zunge raushängen lässt.“

Das war dann Peppermint Patty, deren Namen ich schon nach drei Tagen in Sprite oder Sicily ändern wollte, es aber nicht übers Herz gebracht habe. Nach einigen Monaten fing ich an, immer schlechter Luft zu kriegen, meine Lunge hat prima Musik gemacht, mein Arzt hat mir Cortison verschrieben und mir dringlichst empfohlen, die Katze rauszuschmeißen. Sie lebt jetzt bei einer Arbeitskollegin von meiner Schwester. Glaube ich. Ist schließlich auch schon fünf Jahre her, dass ich sie weggeben musste.

Die Antwort auf die Frage lautet dementsprechend: nein, nicht mehr.

(Ach.com, das Foto kann man gar nicht oft genug posten. Meet Spot:)



4. Könnte man ausgestorbene Tiere wie den Beutelwolf per Gentechnik wieder zum Leben erwecken, sollte man diese Chance nutzen?
Nein, sollte man nicht. Ich hab Friedhof der Kuscheltiere gelesen.

5. Welches Tier fasziniert dich am meisten?
Ich gucke Pferden gerne zu, würde mich aber nie auf eins draufsetzen. Ich gucke Delfinen gerne zu (hier herrscht noch die neue Rechtschreibung!), würde aber nicht mit ihnen schwimmen wollen. Ich gucke Raubkatzen gerne zu, würde aber nie eine anfassen wollen. Ich vermisse meine kleine, kratzende Hauskatze, und ich hasse meine Allergie.

6. Du wirst als Tier wiedergeboren. Welches Tier willst du keinesfalls werden?
Alles, wo Menschen reflexartig draufhauen. Mücken, Fliegen, Ohrenkneifer ... die Ecke. Aber wo wir grad dabei sind: Wenn ich schon nicht als Mensch wiederkommen darf, würde ich gerne ein Vogel sein, am liebsten ein Adler.

7. Du verbringst drei Wochen auf der Alm. Welches Tier wirst du meiden?
Alle. Ich würde es nie drei Wochen auf einer Alm aushalten.




Sonntag, 8. August 2004

Gearbeitet, mit dem Kerl gestritten, ein Stück Zahn abgebrochen, einen Spiegel fallengelassen. Oh crappy day.




Samstag, 7. August 2004

JetzthabendieTerroristengewonnen.






Freitag, 6. August 2004

"If you can't stand the heat, get out of the kitchen."

Okay, Truman, I'm in the hallway. Now what?



Arts & Faith hat eine Liste mit dem interessanten Titel Top 100 Spiritually Significant Films. Darin kommen neben The Last Temptation of Christ und Life of Brian auch Filme wie Fight Club und The Matrix vor, werden kurz von der spirituellen bzw. christlichen Seite beleuchtet und mit weiter führenden Links versehen. (Kein The Passion of the Christ und (Blindfisch) Ben Hur? Osterfilme par excellence.)

Zu The Matrix:
„The awareness that life is more than what we can see with our eyes or experience with our senses is a spiritual truth which sets the stage for one of the most intriguing science fiction films yet made.

People throughout the world and through the centuries have experienced the “breaking-in” of transcendent spiritual reality into the physical level of existence. From such simple experiences as de ja vu, to the more complex experiences of Divine encounters, human beings are often unnerved by their own sensations of the world “beyond” this world.

This universal phenomenon is appropriated by the Wachowski brothers as they create a film which gives an alternative explanation to that of the spiritual transcendence. They suggest that these “transcendent” experiences are due to the fact that this world is actually an illusion, a computer program, and the “real world” often reveals itself in glitches in the program which we identify as de ja vu repeats.

But what makes the film even more intriguing from our perspective is the obvious parallel themes between the film and the Christian faith.“

(via lifenavigator)



Mahlzeit und schönes Wochenende, das ich eigentlich auf Agenturkosten mit zwei Kolleginnen bei unseren weiteren Kollegen in London verbringen wollte inklusive heute und Montag, was wir aber absagen mussten wegen zu vollen Schreibtischen. Wobei ich, ehrlich gesagt, ein ganz kleines bisschen froh bin, weil es eh viel zu warm ist, um mir mit allen anderen Touris die Stadt zu teilen. Ich nehm dann lieber wieder den Oktober. War letztes Mal perfekt. Auch wenn ich dafür Flug und Hotel selbst zahlen muss.




Donnerstag, 5. August 2004



Henri Cartier-Bresson ist gestorben, einer der Mitbegründer von Magnum. Eins meiner Lieblingsbücher ist Magnum Cinema, ein üppiger Bildband mit Aufnahmen aus 50 Jahren Filmgeschichte. Bei Amazon kann man mal ins Inhaltsverzeichnis gucken.



Der Tagesspiegel berichtet über ein neues Literaturportal: der Blütenleser.

„Hinter den sechs übersichtlichen Rubriken verbergen sich Meldungen aus der Buch- und Autorenszene, Hinweise zu Literatursendungen im Radio und im Fernsehen, die über livestream abrufbar sind, oder auch ein tagesaktueller Literaturkalender, der über Jubiläen, Kongresse, Lesereisen, Ausstellungen und Messen informiert. Rezensionen von Literaturkritikern zu den „Büchern der Saison“ sorgen für Meinung. Eine schöne Idee ist die Kolumne „Bibliothek der unterschätzten Bücher“, in der übersehene Neuerscheinungen der letzten Jahre vorgestellt werden sollen.

Betrieben wird das neue Portal von Joachim Leser (!), der zuletzt für Presse und Vertrieb beim Ammann-Verlag in Zürich zuständig war und jetzt in einem Konstanzer Pressebüro tätig ist. Die Stärke seiner Seiten sieht er in der übersichtlichen Präsentation und in der sorgfältigen Auslese – die Affinität zum erfolgreichen www.perlentaucher.de ist nicht nur am Namen erkennbar.“

(Ich denke, das Ding heißt Blütenleser?)



Ebenfalls aus dem Tagesspiegel: ein Gespräch mit Tom Tykwer, Wolfgang Becker, Stefan Arndt und Daniel Levy über zehn Jahre
X-Filme. Wir sind alle Krieger:

„Im Unterschied zur so genannten neuen Berliner Schule, zu Filmen von Christian Petzold, Angela Schanelec oder Thomas Arslan, haben X-Filme immer eine Story. Sie sind „plot driven“, weniger „character driven“, weniger spröde. Kann man X-Filme an ihrem Profil erkennen?

TYKWER: Am ästhetischen Ansatz. Aus jedem Film spricht eine eigene Haltung, eine künstlerische Stimme, die eingeladen ist, frei zu sprechen. Nicht alle unsere Filme sind gelungen. Aber in jedem wird dieser Freiraum genutzt.

LEVY: Unsere Filme erzählen, was der Mensch in seinem gesellschaftlichen Umfeld erlebt. Wir zeichnen ambivalente Figuren, Leute, die man nicht gleich in den ersten Minuten begreift. Wir sind leidenschaftliche Menschenbeschreiber.

Aber X-Filme überhöhen die Wirklichkeit eher, drehen ab ins Großstadt-Märchenhafte wie bei Lola rennt.

ARNDT: Das ist für mich Kino.

TYKWER: Die Stilisierung etwa bei Schanelec ist größer. Dazu habe ich eine gewisse Distanz.

BECKER: Unser Bemühen um die Kommunikation mit dem großen Publikum ist stärker. Dass Good Bye, Lenin! sich dem Publikum zuneigt, hat nichts mit Altersmilde zu tun, sondern mit dem Stoff. Dessen Potenz wollte ich nicht durch Strenge oder Lustfeindlichkeit verspielen.

ARNDT: Wir wollen nicht unbedingt bigger than life oder gefälliger sein. Aber im Kampf zwischen Regisseur und Film gewinnt bei uns eher der Film, und sei es gegen die Intentionen des Künstlers.“



Anke in einer Mail an die beste Office Managerin von allen: Kaufst du mir ein Eis?

Eine Viertelstunde später Mail von der besten Office Managerin von allen an die ganze Unit : Am Empfang liegt Eis!

Anke in einer erneuten Mail an die beste Office Managerin von allen: Das probiere ich morgen nochmal mit Pommes.




Mittwoch, 4. August 2004

Picasso-Euter. Man lernt doch nie aus.



Die Stammleser erinnern sich vielleicht an die Namenssuche meiner Freunde, ihre Entscheidung für den Namen Emilia und die fiese lange Geburt, deren Details ich uns allen mal erspart habe (wenn sie schon der Mutter nicht erspart geblieben sind). Vielleicht interessiert es euch ja, wie's der Kleinen inzwischen geht mit ihren sieben Wochen Lebenserfahrung:



Ich habe Emilia gestern das zweite Mal gesehen und sie zum ersten Mal auf dem Arm gehabt. Und obwohl der Kindsvater mir schon im Vorfeld erzählt hat, dass sie im Moment ihre Lächelphase hat und selbst ein Bücherregal anstrahlt, habe ich mich gefreut, als sie auch mich großäugig angegrinst hat. Sie riecht ganz eigenartig, ein bisschen wie alter Puder, aber trotzdem ganz frisch und warm. Ihre Haare sind so zart, dass ich mich kaum getraut habe, sie zu streicheln, ihr Hinterkopf passt perfekt in meine Handfläche, und ihre Füße machen diese komische Affenkralle, wenn man mit der Sohle rumspielt. Sie gluckst ein bisschen vor sich hin, wenn man über ihren Bauch streicht. Aber eigentlich lag sie bloß still in meinem Arm und hat mich angeguckt. Und ich hab ganz still zurückgeguckt.

Hachja.

Ich will trotzdem keine Kinder haben. Der Meinung bin ich ja schon länger, aber ich war auch verdammt lange Single. Irgendwo im Hinterkopf war noch die Vermutung, vielleicht würde sich das ändern, wenn erst der richtige Kerl in meinem Leben sei. Das scheint er jetzt zu sein, aber ich habe sehr freudig festgestellt, dass ich immer noch keine Kinder will. Er netterweise auch nicht. Und gerade in den letzten fünf Tagen, als sich meine sonst so regelmäßige Periode überhaupt nicht blicken ließ, habe ich sehr intensiv über diese Frage nachgedacht. Aber das Gefühl war dasselbe: Ich will nicht. Heute nicht und morgen nicht und einfach überhaupt gar nicht.

Für diesen Monat kann ich mir allerdings weitere Gedanken sparen. Wie sagte eine alte Arbeitskollegin frei nach Hern Kästner doch immer so schön: Es gibt nichts Gutes, außer man blutet.

(Und die coole Tante zu sein, ist auch viel weniger anstrengend.)




Dienstag, 3. August 2004

In den Simpsons wird in der folgenden Staffel mal wieder geheiratet. Aber wer? Simpsons tie knot with gay marriage:

„The show's producers have revealed that the cartoon classic will feature an episode in which gay marriage is legalised in Springfield. Hints about the plot line were dropped by show producer Matt Groening at a San Diego comic convention, where he revealed that Homer Simpson becomes a minister by registering online.

Producer Al Jean added: "We have a show where, to raise money, Springfield legalises gay marriage. Homer becomes a minister by going on the internet and filling out a form. A long time character comes out of the closet, but I'm not saying who."

Mr Groening even joked that it would be Homer Simpson who comes out in the episode.“

Ich tippe auf Smithers. Oder Moe. Nein, nicht der Moe.



Übrigens bin ich Marge. Aber ich wäre viel lieber Lisa.



Too hot to blog.




Montag, 2. August 2004

Meine Meinung zu Fahrenheit 9/11 steht in der Kino-Ecke.




Sonntag, 1. August 2004

Die letzte Lektüre, die mich zum Heulen gebracht hat, war Brokeback Mountain, eine Kurzgeschichte aus dem Buch Close Range. Wyoming Stories von Annie Proulx. Die gute Frau hat einen sehr einfachen, fast spröden Stil, der aber gerade dadurch die Emotionen, die sich in ihren Worten verstecken, plötzlich mit aller Macht hervorbrechen lässt.

Viele Geschichten im Buch handeln von Liebe zu den falschen Menschen, von Einsamkeit und nicht erfüllten Träumen. In Brokeback Mountain geht es um zwei Cowboys, die eine Liebesbeziehung zueinander über Jahre aufrecht erhalten, obwohl sie verheiratet sind und Kinder haben und deren Leben außer den kurzen gemeinsamen Einschüben keine Verbindung mehr aufweist. Was sich im ersten Moment wie Klischeebrechen auf Kommando anhört, ist auf dem Papier eine wundervoll schlichte Liebesgeschichte. Die Story soll seit Jahren verfilmt werden, scheitert aber immer an der Besetzung. Mir würde auch niemand einfallen, dem ich einen bisexuellen Cowboy abnehmen würde. Und nebenbei möchte ich manches auch gar nicht auf der Leinwand zu Tode bebildert sehen.

Ich nehme mal das Ende vorweg. Einer der Cowboys, Jack, kommt bei einem Autounfall ums Leben. Der andere, Ennis, erfährt davon erst Monate später und fährt zu Jacks Eltern, um dessen Asche abzuholen, die in den Brokeback Mountains verstreut werden soll, wo Jack und Ennis sich zum ersten Mal geliebt hatten. Jacks Vater weigert sich, die Asche rauszugeben, und so nimmt Ennis in Jacks altem Zimmer von seinem Geliebten Abschied.

„The closet (in the bedroom) was a shallow cavity with a wooden rod braced across, a faded cretonne curtain on a tring closing it off from the rest of the room. In the closet hung two pairs of jeans crease-ironed and folded neatly over wire hangers, on the floor a pair of worn packer boots he (Ennis) thought he remembered. At the north end of the closet a tiny jog in the wall made a slight hiding place and here, stiff with long suspension from a nail, hung a shirt. He lifted it off the nail. Jack's old shirt from Brokeback days. The dried blood on the sleeve was his own blood, a gushing nosebleed on the last afternoon on the mountain when Jack, in their contortionistic grappling and wrestling, had slammed Ennis's nose hard with his knee. He had staunched the blood which was everywhere, all over both of them, with his shirtsleeve, but the staunching hadn't held because Ennis had suddenly swung from the deck and laid the ministering angel out in the wild columbine, wings folded.

The shirt seemed heavy until he saw there was another shirt inside it, the sleeves carefully worked down inside Jack's sleeves. It was his own plaid shirt, lost, he'd thought, long ago in some damn laundry, his dirty shirt, the pockets ripped, buttons missing, stolen by Jack and hidden here inside Jack's own shirt, the pair like two skins, one inside the other, two in one. He pressed his face into the fabric and breathed in slowly through his mouth and nose, hoping for the faintest smoke and mountain sage and salty sweet stink of Jack but there was no real scent, only the memory of it, the imagined power of Brokeback Mountain of which nothing was left but what he held in his hands.“