Jersey Girl

Regisseur Kevin Smith zählt zu meinen Lieblingen. Ich mag seinen schrägen Humor, ich mag seine Fähigkeit, mich zu überraschen, und ich mag vor allem seine Art, die Menschen stets liebenswert darzustellen, selbst sexistische Nervensägen wie Jay (genau, der mit Silent Bob). Der darf dieses Mal ausnahmsweise nicht mitspielen, was der Situation aber durchaus angemessen ist.

Jersey Girl fühlt sich an wie der erste Mainstream-Film von Smith. Ben Affleck absolviert routiniert seinen Job als Vater, dessen Frau bei der Geburt des zuckersüßen Töchterchens stirbt, woraufhin er sich von seinem Leben als PR-Berater verabschieden muss, um Erziehungsarbeit zu leisten. Der Rest des Films bzw. seine Handlung sind nicht weiter erwähnenswert; die Dialoge sind fürchterlich hölzern, weil sie so fürchterlich nett sein sollen, und man weiß von der ersten Minute an, wie der Film ausgeht.

Trotzdem verstecken sich unter dem Zuckerguss ein paar typische Kevin Smith-Zutaten. Natürlich dürfen Jason Lee und Matt Damon mal wieder für 30 Sekunden ins Bild, und ein paar Szenen, die anscheinend das Eltern-Dasein so mit sich bringen (Stichwort „Doktorspiele“), sind dann auch eher trocken und lustig als schleimig und doof. Es menschelt, es fühlt sich gut an, und obwohl man alles schon gesehen hat, schmeckt es doch ab und zu neu. Und als Bruce Springsteen zum Abspannsong angesetzt hat, hab ich mir verstohlen ein Tränchen aus dem Augenwinkel gewischt, weil’s dann eben doch ein total schnuffiger Film für einen kuscheligen Samstagnachmittag war, du.