Runaway Jury

Runaway Jury (Das Urteil): klassische Grisham-Verfilmung. Man weiß von Anfang an, wer die Guten und wer die Bösen sind, und man ahnt auch, dass die Bösen auf die Fresse kriegen – das einzige, was diese Art Film spannend macht, ist die Art, wie sie auf die Fresse kriegen.

Runaway Jury hat mir allerdings genau in dem Punkt nicht so gut gefallen. The Firm fand ich raffinierter und bedrohlicher, The Rainmaker fand ich sehr dicht und charakterlich ausgefeilter, A Time to Kill (Ja, liebe „Übersetzer“, den deutschen Titel Die Jury hattet ihr hier ja schon verbraten, wenn ich mir auch ziemlich sicher bin, dass eine Jury im Deutschen keine Geschworenen sind) gefiel mir gut, weil gleich drei Schnuckel dabei sind, namentlich Matthew McConaughey, Kevin Spacey und natürlich Kiefer, und weil ich die Story um Rassenhass in den Südstaaten spannender fand als die banale „Böse Waffenindustrie gegen arme Witwe“-Geschichte.

In Runaway Jury versammelt sich zwar auch eine schöne Starriege (Dustin Hoffman, Gene Hackman, Hasimaus John Cusack und Rachel Weisz), aber irgendwie gingen mir fast alle Charaktere auf die Nerven. Und daher auch der Film, der außerdem mit über zwei Stunden eindeutig zu lang für das bisschen Story geworden ist.