Zweierlei Möhren auf Chili-Quinoa

Ich habe eine winzigkleine Kastenform aus der Puppenküche zweckentfremdet. Immer alles mit dem Servierring anzurichten, wird ja langweilig. Trotzdem muss ich das Türmchenbauen noch üben. Sieht aus wie in Babel unterm Sofa.

Das Quinoa habe ich mit Gemüsebrühe gekocht und mit einem halben Teelöffel Chiliflocken verfeinert. Feddich. Die beiden Möhrenrezepte habe ich ausgewählt, weil sie sehr ähnlich klangen, was im Nachhinein eine doofe Idee war; schlauer wäre es wohl, zwei Rezepte auszuwählen, bei denen eine gewisse Bandbreite an Geschmäckern zum gleichen Gemüse aufgezeigt wird. Learning by eating.

Die dünnen Möhrenstreifen sind kalt, die Stifte warm. Erstmal die Streifen: Das Gericht stammt aus Natürlich Jamie – Meine Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterrezepte. Jamie nennt es „Indischen Möhrensalat“ und serviert es auf Lammhack, das mit Garam masala gewürzt wird. Ich wollte den Salat aber lieber ohne Fleisch essen.

1 TL Kreuzkümmelsamen

in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze circa 30 Sekunden anrösten, bis er einen nussigen Duft verbreitet. Im Mörser zermahlen. In der gleichen Pfanne

1 EL Sesam goldgelb rösten. Beiseite stellen.

500 g Möhren und
1 kleine rote Zwiebel oder 3 Schalotten

in feine Streifen hobeln oder schneiden. Für das Dressing

Schale und Saft von 1 Zitrone,
1 gehäufter TL frisch geriebenem Ingwer,
1 Prise Salz,
ca. 5 EL Olivenöl,
1 kleiner Bund Koriandergrün und
1 kleiner Bund Minze, beides gehackt,

mit dem gemahlenen Kreuzkümmel vermischen. Alles mit den Möhren- und Zwiebelstreifen vermischen und mit Sesam bestreuen. Ich habe nie und nimmer ein Bund von Koriander und Minze zersäbelt, weil ich beide Gewürze recht streng finde und noch ein bisschen die Mohrrüben schmecken wollte.

Der Möhrenstiftesalat ist warm und stammt von der wunderbaren Veggie-Seite 101 Cookbooks. Hier nennt er sich Moroccan Baby Carrot Salad, aber er schmeckt auch mit kleingeschnittenen Nicht-Baby-Karotten.

500 g Karotten

in Stifte oder mundgerechte Stücke schneiden. Mit Olivenöl zwei, drei Minuten auf hoher Hitze anbraten, dann noch ein paar Minuten bei mittlerer Hitze weiterbraten, bis sie etwas weich geworden sind. Mit Meersalz würzen.

Ca. 80 g Pinienkerne anrösten und beiseite stellen.
2 TL Kreuzkümmelsamen anrösten, abkühlen lassen und im Mörser zermahlen.

250 ml Orangensaft auf die Hälfte einkochen lassen, bis der Saft etwas sirupartig wird. Die Möhren durch ein Sieb abgießen, um überschüssiges Öl loszuwerden. Mit dem Orangensirup,

1 EL Honig,
dem Saft 1 Zitrone,
ca. 120 g schwarzen Oliven

und dem zerstoßenen Kreuzkümmel vermischen. Kurz vor dem Servieren mit

1 EL Koriandergrün, kleingehackt,
1 EL Minze, kleingehackt, und wer mag,
zerkrümeltem Feta

und den Pinienkernen vermischen. Ich würde beim nächsten Mal die Oliven weglassen, aber dafür die Pinienkerne drüberstreuen, die ich hier beim Fotografieren und, viel schlimmer, nachher beim Essen vergessen habe.