Bie böse Buchstabenkombination: Business-Blogs

Aber diesmal nicht von fiesen Consultants, sondern von Künstlern. In Amerika werden zunehmend Weblogs von Regisseuren zum Marketing-Tool für ihre Filme, schreibt die
L. A. Times:

Costing almost nothing to maintain, the vast majority of blogs are mental clearinghouses for their authors, lo-fi Web confessionals or bully pulpits that vary from current events to niche pastimes to sex. Directors’ blogs, by contrast, are slickly engineered to virally market their movies – to stoke fan ardor.

Some observers say this approach allows studios to put a spin on moviemaking – and, by playing to fan interest, head off potential controversies. Movie marketers say the sites allow blogger-directors to reach out to fans in an up-close-and-personal way.

“People are looking for ‘real content,’ ” said Adrian Sexton, vice president of digital marketing for Lions Gate Films, which hosts several directors’ blogs. “With a blog, people can look for themselves at the way you handle your choices creatively, where you got the money for the film, how you landed the talent. They can see something outside the usual way moviemaking is presented.”

Ich glaube zwar nicht, dass in den Weblogs intimere Details über die Drehbarbeiten zu lesen als später auf der DVD zu erfahren sein werden, aber ich finde es spannend, beim Prozess des Filmemachens dabei zu sein. Aber auch hier hängt meine Faszination eher vom Schreibstil des Autors ab als von den wahnsinnig wichtigen Hintergrundinfos – die ich inzwischen sogar fast immer auf der DVD vernachlässige, weil ich sie gar nicht wissen will (außer bei Nerdfilmen wie den Lord of the Rings-Teilen natürlich).

Im Artikel werden folgende Blogs oder ähnliche Publikationsformen erwähnt:

Kong is King
, das Weblog von Peter Jackson zu den Dreharbeiten von King Kong

Blue Tights Adventure Networks, das Weblog von Brian Singer über seine Dreharbeiten zu Superman (viele Quicktime-Filmchen, weniger Texteinträge)

Garden State, das Weblog von Zach Braff über den gleichnamigen Film

Serenity, eher Forum als Weblog von Joss Whedon, dem Erfinder von Buffy the Vampire Slayer, über seinen Film Serenity

The One Lion, Spin-Off von The One Ring, über den Narnia-Film Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe

Lions Gate Directors hat gleich mehrere Weblogs, zum Beispiel von Rob Zombie, David Duchovny, Tyler Perry und den Spierig-Brüdern zu ihren jeweils neuesten Filmprojekten. Mal mehr, mal weniger regelmäßig aktualisiert.

Ansonsten hätte ich noch:

Natürlich das Weblog von Kevin Smith, My Boring Ass Life.

Avary’s Domain von Roger Avary.

Auf das Rent-Blog hatte ich ja schon einmal hingewiesen, mache es aber gerne nochmal, weil es anscheinend regelmäßig gepflegt wird.

Die BBC veröffentlicht mehrere Director’s Diaries, eher Kolumnen als Blogs, unter anderem von Danny Boyle (Trainspotting) und Roger Michell (The Mother).

Das angebliche Movie-Blog für The Hitchhiker’s Guide können wir mit fünf Einträgen vom letzten Jahr allerdings getrost in die Tonne kloppen.

4 Antworten:

  1. Wobei gerade bei letztgenanntem “Weblog” das Selbst-Interview von Drehbuchautor Karey Kirkpatrick sehr lesenswert ist, da informativ und humorvoll geschrieben.

  2. von allen o.g wäre wohl der “Hitchhiker´s Guide to the Blogosphere” der interessanteste Titel :-)

    ..damn…yetz hostet das bestimmt irgendjemand
    das bevor ich´s tue Arrrrgh!
    Als Texter sollte man manchmal einfach seinen
    Mund halten.

    – Grussregierung.

  3. zu i heart huckabee gabs dann noch diese inhaltsverlängerungen ins www:
    http://tommycorn.blogspot.com/
    (pseudoblog einer rolle im film)
    http://www.huckabees.com/
    (fake-website)
    http://www.jaffeandjaffe.com/
    (fake-website)
    fand ich allerdings amüsant.

  4. Ganz prima finde ich ja das Weblog von Ron Moore zu Battlestar Galactica ( http://blog.scifi.com/battlestar/ )
    Ich glaube übrigens durchaus, daß das nicht lange dauert, bis die Inhalte solcher Blogs mehr zu bieten haben als später die DVD-Kommentartracks.