Extremely Loud & Incredibly Close

Seit ein paar Tagen in der Mache: Extremely Loud & Incredibly Close von Jonathan Safran Foer. Ich kann zu dem Buch noch nicht viel sagen, außer dass es sich ziemlich spannend anliest. Was mir aber aufgefallen ist, sind die kleinen Referenzen, die erstmal nach gar nichts klingen, aber dann plötzlich funktionieren, weil einem Dinge oder Geschehnisse einfallen, die nicht mal annähernd im Text vorkommen, die aber wahrscheinlich jeder von uns im Hinterkopf hat. Das Buch spielt in New York, und ein Absatz einer Anrufbeantworternachricht lautet folgendermaßen:

Message one. Tuesday, 8:52 A.M. Is anybody there? Hello? It’s Dad. If you’re there, pick up. I just tried the office, but no one was picking up. Listen, something’s happened. I’m OK. They’re telling us to stay where we are and wait for the firemen. I’m sure it’s fine. I’ll give you another call when I have a better idea of what’s going on. Just wanted to let you know that I’m OK, and not to worry. I’ll call again soon.

Reicht schon. Jeder weiß, dass Dad es nicht mehr nach Hause schaffen wird. Mich fasziniert dieses globale Wissen, das jeder bei bestimmten Daten oder Namen sofort abrufen kann. Wenn irgendwo aus heiterem Himmel der Satz vorkommt „Am 9. November war ich in Berlin“, weiß jeder, wohin die Geschichte geht. Wobei diese Geschichte wohl eher ein positives Ende hat. Der Ausschnitt aus Extremely Loud & Incredibly Close dagegen wirft sofort einen Schatten auf den weiteren Fortgang der Geschichte. Nur durch die Erwähnung einer Uhrzeit und der Tatsache, dass man auf die Feuerwehr wartet.

Spooky.

5 Antworten:

  1. > Wenn irgendwo aus heiterem Himmel der Satz vorkommt „Am 9. November war ich in Berlin“, weiß jeder, wohin die Geschichte geht.

    … es sei denn, es handelt sich um den 9. November 1933.

  2. ’38. Tschuldigung.

  3. Oder es handelt sich um den 9. November 1918. Da war nämlich auch noch was….

  4. Deswegen habe ich ja auch von einem positiven Ende gesprochen, um klarzumachen, dass es 1989 sein soll. Bei den anderen Ereignissen bin ich mir über ein Happy End nicht so sicher.

    (Wir hätten übrigens auch noch 1923 den Hitlerputsch. Auch kein gutes Ende.)

  5. Habe Alles ist erleuchtet wirklich sehr gemocht. Werde mir dann wohl in absehbarer Zeit das Hörbuch kaufen, welches vorbildlicherweise wenige Wochen nach der deutschen Erstveröffentlichung in 2003 erschien. Bin auch auf den Kinofilm zum Buch gespannt.