13 Going On 30

Die Prämisse „Hauptfigur ist ein Kind, wünscht sich erwachsen zu sein, und genau das passiert dann auch“ ist nicht neu. Tom Hanks hat’s in Big vorgemacht, genau wie Dudley Moore in Like Father, Like Son oder Jamie Lee Curtis in Freaky Friday. Dieses Mal ist es Jennifer Garner in 13 Going On 30 (30 über Nacht), die kein Teenager mehr sein will, der verzweifelt versucht, cool zu sein. Und ihr Wunsch geht in Erfüllung: Plötzlich ist sie 30, Redakteurin eines Magazins, das sie schon zu Teeniezeiten gelesen und geliebt hat, und zudem hat sie auch noch einen blonden Eishockey-Spieler zum Freund. Klingt erstmal klasse, stellt sich aber als weniger klasse heraus. Denn so sehr Jennifer ihre neuen Brüste und ihre riesige Schuhkollektion mag, so wenig mag sie die Person, die anscheinend aus ihr geworden ist: eine arrogante, widerliche Zicke ohne wirkliche Freunde.

Der Film überrascht zu keiner Sekunde. Er arbeitet mit den üblichen Versatzstücken des fish out of water-Schemas: die Verwirrung, wer oder wo man plötzlich ist, das Reinfinden in neue Situationen, das Scheitern an Dingen, die man nicht kennt (Handys zum Beispiel). Trotzdem ist 13 Going On 30 ein charmanter, kleiner Film geworden – fand ich jedenfalls, denn ich habe mich und meine pubertären Mädchenträume ziemlich gut wiedererkannt. Das Schminken-Üben mit dem Hochglanzmagazin, die peinlichen Eltern, der Wunsch, zur In-Clique zu gehören – und plötzlich, 20 Jahre später, das Feststellen, dass ganz andere Dinge wichtig sein.

Jennifer Garner sorgt durch ihre Unbekümmertheit dafür, dass der Film trotz seiner Vorhersehbarkeit nicht langweilig wird. Ihr kicherndes „Iiihh, geh weg“, als ihr Lebensgefährte sich ihr zärtlich nähert, passt wundervoll zu ihrem völlig überwältigten Schlaraffenland-Gesichtsausdruck, als sie zum ersten Mal ihren riesigen Kleiderschrank öffnet. Es sind kleine Momente wie der, in dem sie zärtlich-überrascht die Armbehaarung ihres alten Schulfreunds bemerkt oder der, in dem sie mit 30 bei Gewitter zu ihrer Mutter ins Bett klettert, die den Film über die übliche Komödie hinausheben. Es schwingt stets eine Kindlichkeit mit, eine Entdeckerfreude, ein naiver Optimismus, dass die Welt vielleicht doch ganz einfach funktionieren könnte. Sämtliche Szenen, die in der Arbeitswelt spielen, sind zwar eher lästiges Beiwerk (auch wenn das Buch Magazine Editing for Dummies mich auch interessiert hätte), aber das wird wettgemacht durch die netten Zwischenmenschlichkeiten, die aus 13 Going On 30 einen freundlichen Sonntagnachmittagsfilm machen.