Das Kanzleramt

Ich drücke die Daumen: Am 23. März startet Das Kanzleramt, eine zwölfteilige Serie, die wohl so ein bisschen The West Wing auf deutsch sein soll. Klingt spannend, vor allem, weil Robert Atzorn und Klaus J. Behrendt die Hauptrollen spielen: Der Fernsehkanzler.

Das Ensemble, wie es der Hamburger Produzent Ulrich Lenze und sein Kreativpartner, Hans-Christoph Blumenberg, Autor und Regisseur, für dieses Projekt zusammenbekommen haben, ist so ungewöhnlich wie das Projekt. Und so ist die ganze Veranstaltung, auf die sich das ZDF eingelassen hat, auch nicht billig, von den Bauten über die Ausstattung bis zu den Gagen. Fernsehen für Anspruchsvolle, sagen die Verantwortlichen. Ein Projekt gegen die Niveausenkung, ohne Verzicht auf die Quote. Entsprechend hoch ist das Risiko.

Politik ist für Nichtpolitiker eigentlich nicht unterhaltsam, geschweige denn spannend. Wie soll Politik einen interessanten Spielfilm abgeben, wenn darin nicht – Modell Hollywood – die Außerirdischen angreifen, im Kanzleramt ein Mord passiert oder wenigstens Sex im Hinterzimmer, mit Blick auf den Reichstag, gefilmt wird? Nichts davon im Kanzleramt. Die Serie erzählt von Politik und den Menschen, die sie machen. Kann das gut gehen? Politik im Hauptabendprogramm, zur Prime Time um 20.15 Uhr. Am Mittwoch? Zwölf Mal?

4 Antworten:

  1. Das Kanzleramt
    Gerade bei Anke über die neue ZDF-Serie Das Kanzleramt gelesen.

    Vor nem Jahr habe ich noch darüber gescherzt ob sowas wie West Wing auch mit der deutschen Politik funktionieren kann. Und ich zitiere mal Tobias:

    Eine halbwegs ernsthafte Serie über…

  2. ach komm, seit kir royal hat das oeffentlich-rechtliche alles in die belanglosigkeit verschlimmbessert. das wird nichts.

  3. Nee, auch das Öffentliche hat ab und zu ein ziemlich gutes Händchen. Ein paar Tatorte waren herausragend, die ZDF-Serie zum Flughafen Frankfurt oder die ARD-Produktion zur Landshut-Entführung (weiß grad den Titel nicht) – die waren schon klasse. Ich finde, ARD und ZDF sind immer dann großartig, wenn sie nicht versuchen, das Nullniveau der Privaten zu kopieren, sondern selber gutes, intelligentes Zeug machen, ohne auf die Deppenquote zu gucken.

  4. fiction, not docu.

    das oeffentlich-rechtliche hat die angewohnheit, handlungen bis ins unertraegliche zu verwaessern, es allen recht machen zu wollen. dass deren dokus relativ hohe produktionswerte besitzen, will ich nicht bestreiten, deren kommiteeschreibstil laesst mich nicht hoffen.