Up

Hach! Bei Pixar-Filmen bin ich ja immer versucht, nur ein Wort zu schreiben – wie „Hach!“ –, um den Zauber der Filme nicht zu zerquatschen. Aber vielleicht reicht „Hach!“ auch nicht aus für die vielen Geschichten und Ebenen, die Pixar immer wieder erzählt und bespielt. So wie in Up (Oben).

Wir lernen den kleinen Carl Fredericksen kennen, wie er mit riesengroßen Augen im Kino sitzt und eine Wochenschau über den Abenteurer und Entdecker Charles Muntz sieht. Als er sich selber seine kindliche Umgebung zum Mount Everest fantasiert, begegnet er Ellie, die auch auf große Abenteuer aus ist. Die ersten zehn Minuten im Film erzählen nur von den beiden: zunächst mit Ton und viel Slapstick vom Kennenlernen, dann stumm und sehr emotional von ihrer Heirat, einer Szene beim Arzt, die uns zeigt, dass die beiden keine Kinder haben werden, ihr Älterwerden, ihr Sparen für das große Abenteuer und das ewige Geldausgeben für den Alltag. Das Abenteuer – ein Häuschen in Paradise Falls in Südamerika zu haben – muss immer wieder warten und wird schließlich vergessen. Dann stirbt Ellie, Carl kann nur noch in ihrem adventure book blättern, das Ellie so gerne gefüllt hätte – aber er hat noch eine weitere Beschäftigung: die Jungs von der Riesenbaustelle ärgern, die sich um das gemeinsame kleine Häuschen aufbaut. Als Carl etwas zu weit geht, schickt ihn ein Richter in eine Altersresidenz – aber da hat er die Rechnung ohne Carl gemacht. Kurz entschlossen bindet er Tausende von Luftballons an sein Haus und fliegt davon. Allerdings mit einem blinden Passagier an Bord, der hundert Meter über dem Erdboden an Carls Tür klopft: ein kleiner Pfadfinder, der sich eine Auszeichung verdienen wollte, indem er älteren Menschen hilft, ist nun mit Carl unterwegs.

Was sich dann im Folgenden ereignet, hat mich in jeder Sekunde überrascht, gerührt, fasziniert und immer wieder laut loslachen lassen. Und dass, obwohl ich sonst sprechende Tiere doof finde, nervige Kinder auch und dieses „Doch noch was aus meinem Leben machen“ manchmal arg nah am Kitsch. Up kriegt aber bei allen Zutaten schnörkellos die Kurve und bringt natürlich auch wieder viele herrliche Running-Gags (“Squirrel!”). Ich glaube, man kann den Film gar nicht erzählen, ohne völlig übergeschnappt zu klingen. Aber man kann ihn sich wunderbar anschauen und wie immer fassungslos vor so viel Talent und Liebe zum Detail sein. Ich sag nur: das Fotoalbum im Abspann. Wie immer bei Pixar: große Empfehlung. Diesmal eine riesengroße.