RocknRolla

Ach, so viele gute Leute dabei, und die geben sich auch meistens richtig Mühe, wie zum Beispiel Tom Wilkinson, der mir als Gangster, der seiner Umwelt dauernd vermitteln will, dass er ein Gangster ist, sehr gut gefallen hat, weil er so schön überzieht, was er tut, oder Gerard Butler, den ich zwar nie angucken kann, ohne an SPARTA!EINSELF zu denken, der hier aber angenehm rotzig durch die Gegend pöbelt und prügelt und klaut, oder Thandie Newton, die hier leider die Klischee-Femme-Fatale geben muss, aber immerhin darf sie überhaupt mitspielen, denn außer ihr kommt überhaupt keine Frau vor, oder mein angebeteter Jeremy Piven, der eine fiese Brille tragen muss und leider so klingt wie er immer klingt, was bei RocknRolla ein bisschen irreführend ist, denn der Film spielt in London in der Unterwelt, und Piven klingt halt immer nach Beverly Hills und Höhensonne, aber egal, das ist nicht so schlimm, denn der Film überzeugt gerade einmal in den ersten zehn Minuten, wo Regisseur Guy Ritchie seine übliche Mixtur von coolen Sprüchen, die nicht mehr cool sind, wenn man älter als 13 ist, abfackelt, zusammengeschnitten mit der ebenfalls abgehangenen Videoclip-Ästhetik, die nicht mal mehr VH-1 zeigen will, und danach wird alles nur eine absolut oberlangweilige Drehbuchmatscherei über lauter Betrüger, die echte Männer sein wollen und doch nur sich selbst überschätzende Volltrottel sind, Storylines, die sich auf tausend Schauplätzen verlieren, ohne jemals irgendeine Dringlichkeit zu entwickeln, die mich für den Film interessieren könnte, und deswegen ist es auch nicht schlimm, dass Piven überhaupt nicht in diesen Quatsch reinpasst, denn es passt eh nix zusammen, und diese kleine Schreibübung, die ihr gerade lest, hat euch durch ihre nachlässige Interpunktion wahrscheinlich atemloser gemacht als es RocknRolla jemals könnte, auch wenn er sich noch so viel Mühe gibt, das arme kleine Ding, weil es so groß sein möchte und doch nur ein kleines Würstchen geworden ist, dem man die ganze Zeit zurufen möchte, sich doch bitte mal den Mund mit Seife auszuwaschen und seinen Schulabschluss nachzuholen.