Vicky Cristina Barcelona

Die gefühlt millionste Auseinandersetzung Woody Allens mit der Liebe. Diesmal dürfen die zwei amerikanischen Freundinnen Vicky (Rebecca Bell) und Cristina (Scarlett Johansson) nach Barcelona fliegen, um sich wie immer bei Allen prätentiös auf Ausstellungen rumzutreiben und sinnlich an Weingläsern zu nippen. Vicky ist kurz davor, ihren netten, aber belanglosen Freund zu heiraten, und Vicky ist laut Film noch auf der Suche – was bedeutet: den Erstbesten mitnehmen, der da ist. Dieser Jemand ist Javier Bardem, der die beiden Dämchen mit der Kracherline abschleppt, er habe da ein kleines Flugzeug, das startbereit wäre, und ob sie nicht Lust hätten, mit ihm eine gute Zeit zu verbringen.

Ich verzeihe Bardem und Johansson meist alles, weil ich ihnen einfach gerne zusehe, aber Vicky Cristina Barcelona ging leider gar nicht. Wobei der Film nicht mal nervt, er ist einfach nur zutiefst belanglos, plätschert in einer brummigen Gelbheit an einem vorbei, die wahrscheinlich sonnig sein soll, den Film aber nur aussehen lässt, als hätte er die letzten 30 Jahre auf der Heckablage eines Autos verbracht. Ein bisschen besser hat Vicky mir gefallen, als endlich die laute, fordernde Penélope Cruz auftaucht und die Langeweile mit ner Menge spanischer Kraftausdrücke rausfeudelt. Leider ist Cruz mit der absolut bescheuerten Rolle der suizidgefährdeten Exfrau von Bardem gesegnet, und so muss sie zum Schluss natürlich doch noch durchdrehen und achegal. Das Ende hat mich einen Hauch versöhnt, aber ich muss gestehen, dass ich den Film irgendwann nur noch nebenbei habe laufen lassen, während ich mir Spiegel Online durchgelesen habe.