Pixar Perfect

Sätze, für die ich den Guardian so liebe. Bitte beachten Sie besonders den letzten Absatz im folgenden Ausschnitt aus einem Artikel, der eher eine Hommage an den Stil, die Kultur und das Können von Pixar ist als eine unbeeindruckte Reportage über das erfolgreichste Filmstudio aller Zeiten: How Pixar conquered the Planet.

It is an article of faith at Pixar that trying to make your animated characters look as realistic as possible is as pointless as it is difficult. If you want to annoy one of the studio’s artists, simply mention the 2001 movie Final Fantasy: The Spirits Within, a critical and box-office disaster that sought to make its characters so lifelike it might as well have used real actors. And if you want to annoy yourself, make a point of seeing the forthcoming film Polar Express, a clunky animation from DreamWorks whose central character’s movements are based on motion-capture sensors affixed to the face of Tom Hanks.

“There is a contingent of the digital-effects community to whom that is the holy grail – to create photographically real humans,” says Brad Bird, the writer and director of The Incredibles and, previously, The Iron Giant. “To me that is the dumbest goal that you could possibly have. What’s wonderful about the medium of animation isn’t recreating reality. It’s distilling it.”

Computer animation’s best human characters, consequently, are strictly symbolic representations, not lifelike creatures. And in any case, profound human emotions are not always best conveyed by the characters who appear the most human at first glance. (If you need convincing of this, compare any single appearance by Charles Schulz’s endlessly complex Snoopy – animated or in strip cartoon – with the entire cinematic output of Richard Gere.)

Ich habe bis jetzt jeden Pixar-Film geliebt, manchen mehr, manchen weniger. Mit Monsters, Inc bin ich nicht ganz so warm geworden, weil ich den einäuigen Mike nicht so gut abkonnte (ganz im Gegensatz zum oberfluffigen Sulley). Aber ich weiß noch, wie begeistert ich bei Toy Story im Kino gesessen habe, fast ganz alleine, nur mit einem Freund in der 20-Uhr-Vorstellung, weil animierte Filme ja Kinderkram sind, da geht man ja nicht rein, wenn man älter als 6 ist. Ich weiß auch noch, wie skeptisch ich im Vorfeld war: Geht einem eine reine Computer-Animation nicht nach fünf Minuten auf den Keks? Können die Figuren mich genauso überzeugen wie die handgemalten Disney-Zuckerschnuten? Und ist ein Film über Spielzeug nicht doch ein bisschen doof?

Ich war nach fünf Minuten nicht genervt, sondern gefesselt. Ich habe mich sofort in Buzz Lightyears stoischen Heldenmut verknallt, war von Woodys Loyalität gerührt, habe mich vor dem kleinen Terroristen von nebenan gefürchtet und ihm die Pest an den Hals gewünscht und habe danach jedes Spielzeug mit anderen Augen gesehen. Toy Story ist bis heute mein liebster Pixar, einfach weil er einer der wenigen Filme ist, die ich immer und immer wieder gucken kann, ohne dass ein Abnutzungseffekt eintritt. Ich bin immer noch verknallt, gerührt und ängstlich und sitze immer noch mit offenem Mund vor dem DVD-Player.

Ich freue mich schon sehr auf The Incredibles. Und ich werde wieder meinen kleinen Buzz Lightyear aus dem Happy Meal mit ins Kino nehmen. Das ist Tradition bei Pixar-Filmen. Und wenn sich Woody benimmt, nehme ich ihn auch mit.

3 Antworten:

  1. auf „the incredibles“ freu ix mich auch. was ix mich frage: bin ix der einzige den schon die trailer von „polar-express“ agressiv machen? wer soll sich diesen verkitschten dünnschiss bitte angucken? blinde sind wahrscheinlich die einzigen die nicht im kino anfangen zu kotzen. spekulier ix mal.

  2. Nein sind Sie nicht Herr Ix, auch ich bekomme gelegentlich Würgereize.

    Was den Erfolg von Toy Story ausmacht beschreiben Sie recht treffend Frau Gröner: Es ist nicht die Tatsache daß bei dem Film die neue, revolutionäre Technik der Computeranimation verwendet wurde, sondern die spannende und rührende Geschichte und die einzigartigen Charaktere.

    Das scheint den Studio-Bossen manchmal etwas abzugehen, gerade da Disney ja jetzt angekündigt hat seine klassische Stifte-Zeichentrick-Abteilung einzustampfen. Da hat jemand das Prinzip nicht verstanden.

  3. Die Technik der Computeranimation ist weder neu noch revolutionär, sie ist mittlerweile ausgereift. Animationsfilme, Zeichentrick und Computeranimation machen unmögliches möglich und jeder der Meinung ist das wäre etwas für Kinder übersieht schlicht und einfach das (Spiel-)Film heutzutage kaum ohne Computeranimation in der Postproduktion auskommt.
    Retrolink: Luxo Jr. http://www.pixar.com/shorts/ljr/