Tagebuch, Donnerstag, 22. Februar 2018 – 😱

Ende März bin ich in Hamburg bei der Texterschmiede, um dem eifrigen Texter*innennachwuchs etwas über Weblogs zu erzählen. So grob weiß ich schon, was ich machen möchte, aber ein paar Fragen hatte ich dann doch noch an den Laden. Also rief ich bei der Studienkoordinatorin an, die mir unter anderem auch erzählte, dass eine Aufgabe der Schüler*innen wäre, die jeweiligen Dozent*innen der Gruppe vorzustellen. Also sinngemäß: Eine*r von denen stalkt mich und erzählt den anderen, wer ich so bin.

Seitdem ist mir mal wieder klargeworden, dass Leute den Kram lesen, den ich hier seit Jahren ins gefühlte Nichts reinplaudere. (Und dass ich mein schönes Angeber-Chart, mit dem ich eigentlich anfangen wollte, wieder löschen kann.) Ich werde in den nächsten vier Wochen jetzt nur noch kryptischen Kram posten, schwermütige Emo-Poesie oder Artikel aus der New York Times, aber nichts mehr über mein gestriges Abendessen oder fiepsigen Pärchenkram. Oder wie erspielt man sich heute bei 24-Jährigen Respekt?

Mood: weiter im Text (auf diversen Baustellen). Lief gut die letzten Tage.

Abends endlich mal wieder ein Kapitel im Ulysses gelesen: Wandering Rocks. Dabei bummeln wir mit diversen Protagonist*innen durch Dublin. Es war das Kapitel, das mir bisher am modernsten vorkam, es fühlte sich an wie eine filmische Montage, die mehrere Handlungsstränge aufmacht und sie am Ende stimmig wieder zusammenführt.

Und nebenbei kam der schöne Satz „Damn good gin that was“ darin vor. Soll nochmal einer sagen, dass Joyce so unverständlich ist.