Was schön war, Sonntag/Montag, 31. Dezember 2017/1. Januar 2018

Unser Plan zu Silvester war: gut essen bei mir, dann Spaziergang oder Busfahrt zu F., um vom dortigen Balkon mit Sektchen in der Hand Feuerwerk zu gucken. Daher stand ich so ziemlich den ganzen Tag in der Küche, um Dinge vorzubereiten, was mir großen Spaß gemacht hat. Ich hatte keine Eile, und auch wenn ich das Rezept für den Hauptgang noch nie gemacht hatte und daher noch keine Zeiten oder Handgriffe kannte, war ich sehr entspannt. Ich schnitt Pilze, Schalotten, Möhren, Brokkoli, Kartoffeln, Petersilie, Salbei und Äpfel, kochte ein Rotweinsößchen, das überhaupt nicht nötig gewesen wäre, wickelte Schinken und Blätterteig um Rinderfilet, deckte den Tisch und puschelte so vor mich hin.

Unser kleines Menü bestand drei Gängen. Zunächst gab es karamellisierte Äpfel mit Walnüssen, Ziegenkäse und Spinat. Das sehr empfehlenswertes Rezept steht hier; ich habe allerdings noch ewig Weißwein in die Pfanne gekippt, bis die Äpfel weich waren. Aber wer wie ich Gorgonzola eher skeptisch gegenübersteht, die Kombi aus Käse und Obst aber super findet, für den ist dieser kleine Salat perfekt. Ich habe die Menge gemacht, die laut Julia für vier reichen sollte, aber wir scheinen beide gute Esser zu sein, die Teller waren blankgeputzt. Und mir ist erst nach zwei Bissen eingefallen, dass ich Fotos machen wollte. Wenn ich vorher daran gedacht hätte, hätte ich vielleicht auch den Käse etwas fotogener zerbröselt. Aber wir sind hier ja unter uns.

Als Hauptgang gab es Beef Wellington, das mir richtig gut gelang, worüber ich mich zwei Tage lang freute (das Rezept verblogge ich noch, notgedrungen mit den gleichen Bildern wie hier). Dazu Möhren und Brokkoli plus Kartoffelstampf. Der sieht bei mir nie so dekorativ-cremig aus wie bei Masterchef, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich ihn lieber stückig-stampfig mag. Wie gesagt, die Sauce war überhaupt nicht nötig, denn das Fleisch war saftig genug und auch die weiteren Beilagen brauchten keine Zugabe. Außerden hatte ich die Schalotten safür recht enthusiastisch karamellisiert, die Sauce schmeckte ziemlich süß. Für Schwein wäre sie vermutlich perfekt gewesen.


Zum Abschluss gab es Crème brûlée, bei deren Zuckerschicht mein Brenner ein bisschen zickte, deswegen sieht es eher punktuell als flächig karamellisiert aus. Schmeckte aber auch.

Letztes Jahr lag ein unglaublich dichter Nebel über München, weswegen der Blick von F.s Balkon nur wenige Meter weit reichte. In diesem Jahr hatten wir fast Vollmond und einen herrlich klaren Himmel, so dass wir viel buntes Zeug über der Stadt bewundern konnten.

Gegen 2 Uhr fielen wir ins Bett, schliefen am ersten Tag des neuen Jahres lange aus und genossen zum späten Mittag die Reste vom Festmahl. Dazu gab’s einen kleinen Konter-Crémant, den wir vorgestern nicht nur als Aperitif und daher nicht ausgetrunken hatten. F. meinte zwar, dass wir die Flasche von mir zu ihm hätten mitnehmen können – „Wann, wenn nicht heute, kann man ohne komische Blicke der anderen mit einer offenen Sektflasche durch die Gegend rennen?“ –, aber wir ließen ihn dann doch lieber stehen und köpften bei ihm einen Rosésekt. Mein 2018 fing sehr gut an. Das darf gerne so weiter gehen.