Was schön war, Samstag, 22. Juli 2017 – Hasscup aka Coup d’Amour

Manche Nicht-Fußballfans stolpern in der Twittertimeline vielleicht manchmal über Hashtags wie #tpmuc, #tkhh oder #tpus. Dahinter verbergen sich Stammtische von Fußballfans in verschiedenen Städten: TweetPass München, TweetKick Hamburg oder mein lokaler Liebling TweetPass Unterm Schwanz, was natürlich Hannover ist, wo man sich bekanntlich unterm Schwanz trifft.

Vorletztes Jahr fand zum ersten Mal ein gemeinsames Treffen dieser Twitterstammtische statt, der #tkschland (hoffentlich selbsterklärend). In Köln wurde gequatscht und gekickt: Zum ersten Mal wurde der Hasscup ausgespielt, zu dem sich Fans verschiedener Vereine, die sich ja bekanntlich alle hassen, in Mannschaften zusammentun und um einen winzigen Pokal spielen, während die Nichtspielenden biertrinkend klatschen. 2016 traf man sich in Hamburg, was ich großflächig ignorierte; zum einen, weil ich schon seit langem nicht mehr zum tpmuc gehe – es gibt dann doch Wichtigeres als Fußball, aber ich habe über diesen Stammtisch viele tolle Menschen kennengelernt, unter anderem F. Zum anderen, weil Hamburg immer noch weh tat.

In diesem Jahr traf man sich in München. Und wenn etwas vor der Haustür liegt, kann man ja schlecht ganz wegbleiben. Aus meiner üblichen Introvertiertheit heraus sagte ich nur zum Hasscup-Termin zu, alle anderen Dinge ließ ich gleich aus und las sie einfach bei Twitter unter #tkschland nach. Das waren in diesem Jahr unter anderem ein Golf-Schnupperkurs, ein Rasenfunk Live, eine Schnitzeljagd durch den Englischen Garten und eine Trambahntour, alles von Freiwilligen organisiert, die dafür eine Menge Zeit opferten. (Applaus dafür!) Auch das Orgateam fand sich von alleine zusammen und arbeite hart; eine Schwierigkeit war es, einen Platz für den Hasscup zu finden. Einer der Orgamenschen erzählte mir gestern, dass ein halbes Jahr vor dem Termin quasi schon alles ausgebucht war. Aber einen Platz hatten sie noch nicht angefragt: das Trainingsgelände eines gewissen Münchner Fußballclubs. Einer der dortigen Social-Media-Verantwortlichen war öfter beim tpmuc gewesen und kannte die Rotte daher. Und so kam es, dass gestern geschätzt 100 Leute auf dem Kunstrasenplatz des FC Bayern kicken und klatschen durften.

(Das ist nicht der Kunstrasenplatz, aber ich wollte das Verwaltungsgebäude mit dem Logo im Bild haben. Unser Spielfeld liegt rechts davon, sieht man im eben verlinkten Bild sehr schön.)

Ich habe mich sehr gefreut, @heinzkamke wiederzusehen, den ich das letzte Mal vor fünf Jahren in der Küche des ehemaligen Mitbewohners getroffen hatte – deswegen musste der Herr auch erstmal auf sein Namenschild zeigen. Sorry! Mit @Mariondie @KarolineDoering (ups) und @DonnerBella bepöbelte und beklatschte ich immerhin das erste Spiel des Cups aufmerksam, bevor mir die Spiele egal wurden. Ich konnte @fehlpass, @lizaswelt und charmanter Begleitung, @mirkovj, @kaffchris und @spielbeobachter wenigstens kurz Hallo sagen, @trainerbaade hat mich, glaube ich, nicht erkannt, weil ich noch kein Namensschild trug und wir uns nicht auf Twitter folgen, @hirngabel habe ich leider verpasst, aber ich war auch damit beschäftigt, @quarkbaellchen und @nedfuller für ihre Transparente anzupöbeln (#tkaustria), die sie 800 Kilometer aus Hamburg angeschleppt hatten. Dann lernte ich endlich mal @runnertobi kennen, der so ziemlich der einzige Hannover-96-Fan in meiner Timeline ist und der deswegen immer für ein bisschen Heimatgefühl sorgt. In der nächsten Saison könnte das etwas anstrengend werden, denn Augsburg ist direkter Konkurrent. Mit einem kurzen Plausch mit dem ehemaligen Mitbewohner ließ ich meinen Nachmittag ausklingen und ging nach ein paar Stunden in der Sonne (IN DER SONNE! Okay, im Schatten, aber es gab Sonne!) wieder nach Hause in meine stille, dunkle Höhle. #hach

Ich fand es ziemlich souverän vom FC Bayern, uns seinen heiligen Rasen zu überlassen. FCB-Fan @alex_muc86 meinte dann gestern auch: „An der Säbener Straße ein Tor geschossen. Jetzt kann ich mich zur Ruhe setzen.“