Ein ästhetisches Dankeschön …

… an Natalia, die mich mit Hanno Rauterbergs Die Kunst und das gute Leben: Ãœber die Ethik der Ästhetik überrascht hat. Eigentlich gehen meine Geschenke immer schön an die Packstation, aber die ist anscheinend mal wieder voll, weswegen ich zur Post musste. Auch kein Ding, die liegt direkt neben einem Markt, da kann ich gleich noch was Schönes einkaufen. Außerdem wollte ich heute eh in die Unibibliothek und die Stabi, um Bücher abzuholen – nicht, dass die armen Dinger das ganze Wochenende da liegen müssen in ihren kleinen, dunklen Fächern.

Solche Erledigungen mache ich am liebsten mit dem Fahrrad, denn das geht in meiner Hood grundsätzlich schneller als Öffis (als Auto sowieso). Dazu musste ich aber noch mein Hinterrad ein wenig mehr aufpumpen, das kam mir gestern doch etwas matschig vor. Mein Hinterreifen ist eh seit Wochen mein Sorgenkind, denn bei irgendeinem Aufpumpen habe ich Grobmotorikerin das olle Sclaverandventil leicht verbogen, was seitdem alle weiteren Aufpumpversuche sehr anstrengend macht, weil ich das Ventil nun festhalten muss, damit die Luftpumpe nicht abrutscht, während ich mit der anderen Hand pumpe. Sieht doof aus, ist unbequem, ich kriege dreckige Hände und fluche dabei auch die ganze Zeit äußerst undamenhaft. Deswegen will ich das Rad seit Wochen zu meinem Schrauber fahren, aber wie das halt so ist, mache ich das natürlich doch nicht, denn dann habe ich ja einen Tag lang kein Fahrrad und das ist kein Zustand. (Spatzenhirn Gröner at her best.)

Ich ging also vorhin in den Fahrradkeller, drehte das Ventilschräubchen etwas auf, damit ich die Pumpe aufstecken kann, pumpte – und nichts passierte. Ich zog die Pumpe wieder ab – und die gesamte Luft entwich aus dem Reifen. Nachdem ich das Ventil vor Wochen verbogen hatte, hat es jetzt auch kein Ventilschräubchen mehr. Das Ventil ist hin, der Reifen ist platt, und ich werde nächste Woche mein Rad nicht zum Schrauber fahren, sondern schieben. Das habe ich äußerst brillant hingekriegt, das alles.

So ging ich also zur Fuß zur Post, machte noch einen Umweg über den Alten Nordfriedhof, um ein paar Pokebälle einzusammeln, holte mir mein Geschenk ab und hatte so tollerweise gleich was zum Lesen, als ich an drei Tram- und Bushaltestellen wartete, um zu den beiden Bibliotheken und wieder nach Hause zu kommen. Die drei Trams und Busse fuhren mir natürlich alle direkt vor der Nase weg, und ich habe für die ganze Aktion über zwei Stunden gebraucht, wo ich sonst in höchstens 40 Minuten fertig gewesen wäre. Aber alles egal: Ich habe ein neues Buch. Vielen Dank für das Geschenk, ich habe mich sehr gefreut. (Auch wenn sich dieser Eintrag echt nicht danach anhört.)