Tagebuch, Mittwoch, 21. Dezember 2016 – Besuch bei Amnesty

Bis zu meinem Termin um 15.30 Uhr im Bezirksbüro von Amnesty International las ich weiter Kershaw, fand eine sehr unwissenschaftliche Fußnote …

… las außerdem eine Dokumentation zur Anti-Folter-Kampagne von AI, die mir mein Gesprächspartner zugemailt hatte und entzifferte weiter Briefe und Postkarten von Leo.

Gegen drei machte ich mich auf den Weg und genoss – auch nach vier Jahren – mal wieder das Tramfahren. Tramfahren ist super. Bitte mehr Trams in allen Städten. (Und mehr Radwege.)

Mein Gesprächspartner verspätete sich etwas, aber ich wurde von einer Angestellten mit hilfreicher Literatur versorgt, deren Titel ich mir gleich in mein ewig langes Stoffsammlungsdokument auf dem MacBook notierte. Nach dem Tramfahren freute ich mich darüber, dass meine Batterie wieder funktionierte und ich mal eben so meinen Laptop aufklappen konnte, um mit ihm zu arbeiten.

Das Gespräch war dann leider nicht ganz so ergiebig wie ich mir erhofft hatte. Der Herr war zwar äußerst hilfsbereit und auskunftsfreudig, aber Dokumente aus den 70er Jahren hätte er leider nicht für mich. Ich erfuhr aber viel über die Gruppenarbeit von AI, was ich bisher noch nicht aus der Literatur kannte. Außerdem meinte der Herr, dass die Münchner Polizei AI und seine Aktionen in der Stadt immer ein bisschen misstrauisch beäugt hätte – bis zum Erhalt des Friedensnobelpreises 1977. Seitdem hätte die Organisation einen guten Ruf und die Polizei würde nicht mehr so komisch gucken. Das brachte mich auf eine weitere Hausarbeitsidee, falls das mit den AI-Quellen nichts wird: eine Presseschau. Wie wurde über AI in München in den 70er Jahren berichtet und änderte sich diese Berichterstattung ab 1977? Ich sehe mich schon zentnerweise riesige Zeitungsbände durch die Stabi schleifen.

Abends weiter Briefe gelesen, Halloumi mit Pfannengemüse und Kräuterquark gegessen, Fußball am Rechner geguckt. Mit Kershaw eingeschlafen.