Vantage Point

Der US-Präsident wird auf offener Bühne bei einem Gipfeltreffen in Spanien angeschossen (oder erschossen?), seine Bodyguards verfolgen mal den einen, mal den anderen Verdächtigen, die anwesenden Fernsehkameras haben sicherlich auch irgendwas aufgezeichnet, ein Tourist filmt in der Gegend rum, und dann sind da noch ein paar Spanier, die einem gleich als irgendwie verdächtig präsentiert werden. Im Laufe von Vantage Point (8 Blickwinkel) werden einem verschiedene Perspektiven gezeigt, die sich alle um die Tat herum drehen, um dann am Ende aufzulösen, was eigentlich passiert ist.

Klingt erstmal spannend, hätte es vielleicht auch werden können, aber Vantage Point verfranzt sich ziemlich schnell in sich selbst. Es geht relativ behäbig los, so dass ich nach drei Perspektiven schon dachte, reicht dann jetzt bereits, weil mir die ewigen Grußworte des Bürgermeisters und die zigtausendsten Schüsse allmählich langweilig wurden. Dann zieht der Film aber doch noch an – allerdings nur, um das übliche Actionfeuerwerk mit Autojagden und Schalldämpferpistolen abzufackeln, bei dem einige Handlungsstränge und Personen komplett auf der Strecke bleiben, während andere liebevoll abgebildet werden, die mich allerdings nur arg peripher interessiert haben. Für einige Figuren gibt’s eine alibihafte Hintergrundgeschichte, andere sind einfach da und machen ihren Job. Der ganze Film fühlt sich fürchterlich nach Reißbrett an und gleichzeitig so, als ob man einfach mal angefangen hätte zu drehen, bevor das Buch fertig war. Ein bisschen Weltpolitikschelte, ein paar große Namen, aber am Ende dann doch irgendwie nur eine einzige Idee, die auf 90 Minuten aufgeblasen wird.