Was schön war, Samstag, 19. November 2016 – Ruhetag

Ich frühstückte zwei herrliche Brezn, noch warm vom Bäcker nebenan. Der kleine Laden hat vor einigen Monaten umgebaut, weswegen man jetzt doof auf dem Bürgersteig stehen muss, wenn die Schlange vor der Bedientheke etwas länger wird. Gestern regnete es leicht, aber ich kam kaum dazu, mir die Kapuze überzustülpen, als eine der beiden Angestellten mich reinwinkte: „Sie müssen doch nicht im Regen stehen. Wir merken uns einfach alle, wer als nächstes dran war.“

Ich las einen weiteren Comic von Isabel Kreitz: Die Sache mit Sorge: Stalins Spion in Tokio und lernte, dass es jemanden namens Richard Sorge gegeben hatte. Nie gehört.

Abends las ich noch Steffen Kvernelands Munch und freute mich über die herrlichen Bilder, aber weniger über den Rest des Buches. Ich fand keine wirkliche Story, sondern nur Fetzen aus Munchs Leben, die sich für meinen Geschmack auch zu sehr um Freunde wie August Strindberg und dessen kompliziertes Verhältnis zu Frauen drehten. Überhaupt kommen Frauen nur in den üblichen Klischeerollen gütige Mama/Tante/Schwester, nacktes Modell, dicke Hure oder total anstrengendes Wesen vor, das die armen Männer vom Arbeiten ablenkt, nur dadurch, dass es existiert. Komm mal klar, Junge.

Was mir allerdings sehr gefallen hat: dass Kverneland viele Werke Munchs in seine Zeichnungen einarbeitet und netterweise auch dazu schreibt, was es ist. Viel gelernt.

(Ach guck, das allererste Buch, das über Munch erschien, ist online lesbar.)

Es wurde gefühlt schon gegen 15 Uhr dämmerig, aber ich hatte noch keine Lust darauf, die ganzen Steh- und Tischlampen anzumachen, die in meinen Zimmern verteilt sind. (Ich hasse Deckenlampen.) Also zündete ich eine Reihe Teelichter und Kerzen an und genoss unter meiner flauschigen Decke, auf dem Sofa, mit einem Buch auf dem Bauch, das mummelige Licht.

Ich kochte Eintopf. Eins der vielen Dinge, die ich an Herbst und Winter mag: Man kann dauernd Eintopf essen.