Tagebuch, 8. Juni 2016 – Alltag

Morgens bei der Hausärztin ein neues Rezept geholt; ohne vorherigen Anruf nach einer Minute wieder draußen gewesen. Auf dem Weg zu ihr wieder den U-Bahn-Aufgang genommen, von dem aus ich durchs Sendlinger Tor gehen kann, obwohl das ein kleiner Umweg ist, aber ich gehe so gerne kurz ins mittelalterliche München.

Danach beim Paketzentrum eine Sendung abgeholt, die eigentlich in eine neue Packstation hätte gehen sollen. Scheint langsam egal zu sein, in welche Packstation ich mir Dinge schicken lasse, sie kommen eh meist woanders an. Ich habe 300 Meter vor meiner Haustür eine, dahin kam im Dezember die letzte Sendung. Manchmal gehen sie in eine Postfiliale, die nur wenige Meter weiter weg ist und deren Öffnungszeiten mir als Studi nichts ausmachen, aber ich muss halt doof in einer Schlange stehen. Alle anderen Sendungen gingen an eine Station zwei Kilometer von meiner Heimadresse weg. Das ist auch nicht schlimm, die Ecke ist sowohl mit Öffis als auch mit dem Rad gut für mich zu erreichen. Mit dem Fahrrad bin ich in zehn Minuten da, mit Bus und Tram in 20. Aber sie liegt überhaupt nicht auf meinem normalen Weg, es ist immer ein Umweg.

Daher kam ich neulich auf die Idee, mal eine Packstation anzutesten, die nur mit einem winzigen Umweg verbunden ist, wenn ich von der Uni nach Hause radele. Die ersten beiden Sendungen kamen wunschgemäß dort an, die dritte und gestrige landete im Paketzentrum – und das ist über fünf Kilometer von Zuhause entfernt. Da es gestern auch noch regnete, nahm ich U-Bahn und Tram und war mit Wartezeit im Paketzentrum eine knappe Stunde unterwegs. Ich glaube, ich werde wieder meine alte Packstation nutzen und gottergeben einen Umweg radeln.

Für meine beiden letzten Referate rumgelesen, leider nicht gut konzentriert gewesen. Für das heutige Kindheitsseminar Texte gelesen. Ich hätte gerne mal zwei, drei Tage am Stück eine Pause, ich merke, dass ich ein bisschen in den Seilen hänge. Zum innerlichen Trost ein neues Rezept ausprobiert und erstmals Eclairs gebacken, die vorgestern in Masterchef Australia dran waren. Der Teig schmeckte gut, meine Füllung mit Zitronensahne war auch gut (keine Lust auf Guss oben drauf gehabt), aber sie sahen überhaupt nicht nach Eclairs aus. Werde neue Versuchsreihe starten müssen.