Was schön war, Samstag, 14. Mai 2016

Im nicht-eigenen Bett geschlafen, mehrfach nachts aufgewacht und den Regen auf den Dachfenstern gehört. Regen ist das schönste Geräusch der Welt, weswegen ich gleich wieder lächelnd eingeschlafen bin. Allerdings bis nach 9, was für mich viel zu lange ist.

Ein Buchpaket vom Lieblingsverlag von der Post abgeholt. Auf dem Weg zur Post mein liebstes Verkehrsmittel, die Tram, genutzt und mich darüber gefreut. Mich über die kurze Schlange in der Post gefreut. Mich über das kühle, aber nicht kalte Wetter gefreut und das viele Grün der Bäume. Zu Fuß von der Post zum Supermarkt geschlendert, mich darüber gefreut, dass ich die Zeit habe zu schlendern, und einen Körper, der mich das schmerzfrei machen lässt. Überhaupt den ganzen Morgen dümmlich vor mich hingegrinst, warum auch immer. Es passte gerade alles.

Das Thesen- und Quellenpapier für meinen Kurs zu Kindheit und Jugend im 19. Jahrhundert hochgeladen, damit die Gang sich auf mein Referat am Donnerstag adäquat vorbereiten kann. Dann den Schreibtisch leergeräumt und bewusst einen Tag Uni-Pause eingelegt.

Hamburger gebastelt und mit Genuss verspeist.

Abends den Eurovision Song Contest mit der besten, unterhaltsamsten und beschwipstesten Timeline der Welt geguckt.

Vor dem Termin hatte ich ein bisschen Angst, denn der Abend des letzten ESC war der, an dem ich merkte, dass die Situation zwischen Kai und mir sich nicht bessern wird, jedenfalls nicht in näherer Zukunft. Ich merkte, dass meine Zeit in Hamburg vorbei war, ich merkte, dass unsere gemeinsame Zukunft vorbei war, ich merkte, dass sich vieles verändern würde, ohne zu wissen, in welche Richtung. Der Abend war fürchterlich, und im Flugzeug am nächsten Morgen twitterte ich erstmals über unsere Trennung.

Daran musste ich gestern oft denken, aber bei all dem bunt-glitzernden Firlefanz aus Stockholm kam ich nicht mehr dazu, traurig zu sein.