Was schön war, Montag, 2. Mai 2016 – Koala Cake

Ich habe erstmals mit Fondant rumgespielt und bin für einen ersten Versuch recht zufrieden gewesen. Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie man Fondant ausspricht. Französisch „Fon-doo“, betont auf der letzten Silbe? Englisch „Fondäntt“, betont auf der ersten? Oder so, wie’s da steht: Fonndánnt?

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Das Geburtstagskind mag Koalas, also suchte ich bei Pinterest nach „koala cake“. Solltet ihr auch mal ausprobieren, da tun sich Abgründe auf zwischen Kunstwerken und Dinge der Kategorie „Nailed it!“ (Der letzte Link sorgt bei mir übrigens verlässlich für gute Laune.)

Auf irgendwelchen Wegen landete ich dann bei diesem YouTube-Video, wo mir eine freundliche Australierin bei nerviger Hintergrundmusik Koala Cupcakes vorführte. Die wollte ich zwar nicht, aber der Koala gefiel mir, er kam mir anfängerinnenkompatibel vor, und so bestellte ich freudig Fondoo.

Vorgestern buk ich einen Carrot Cake in einer 18-cm-Springform, nutzte allerdings mein übliches Rezept für eine größere Form, weswegen ich zwei Kuchen hatte. Das war am Sonntag toll, denn so hatte ich leckeren Carrot Cake für mich alleine, aber gestern beim Kuchenanschneiden nicht so toll, weil ich überhaupt keinen Hunger mehr auf Carrot Cake hatte. Ich erspare euch übrigens ein Bild des gemetzelten Koalas. TIL: Ich werde nie wieder was mit Gesicht auf eine Torte basteln.

Das Weichkneten des Fondoo ging gut, das Ausrollen dank des gegoogelten Tipps „Arbeitsfläche mit Puderzucker oder Stärke bestäuben“ auch – die erste Schwierigkeit war, die Kreise auszustechen, die ich für das Gesicht, die Ohren und die Augen des Koalas brauchte. Natürlich habe ich mir mit der Essknete kein Profiwerkzeug wie im Video dazubestellt, mein einziger kreisrunder Ausstecher ist in Keksgröße und meine Servierringe waren genau in der Mitte zwischen zu klein (fürs Gesicht) und zu groß (für die Ohren). Also wurde ein kleiner Henkeltopf das Gesicht, um den ich mit einem Küchenmesser rumschnitt; die Ohren sind der Deckel meines Cocktailshakers, die Augen fertigte ich, indem ich mit einem dicken Strohhalm eine Form im Fondoo andeutete und dann mit dem Messer freihändig weiter außen um diese Form rumsäbelte. Deswegen sieht der Koala auch irgendwie unsymmetrisch aus, aber wir wissen ja: Symmetrie ist die Ästhetik der Dummen. (Hat angeblich Picasso gesagt, und ich will ihm da nicht immer zustimmen.)

Die grüne Oberfläche ist mir etwas zu pickelig geraten. Ich habe es dank meiner tollen Palette geschafft, das Frosting halbwegs glatt aufzutragen, las dann aber, dass man Fondoo nicht direkt auf Sahnecreme oder so auflegen soll. Gut, im Frosting ist keine Sahne, aber Frischkäse. Also schmolz ich noch eine Runde weiße Kuvertüre und bestrich den Kuchen damit; allerdings wurde daraus eher die Abbildung schwerer See als eine glatte Fläche, warum auch immer.

Ich hatte beim Basteln gestern eine Stunde lang Spaß, werde das aber vermutlich nicht wiederholen. Auch weil ich Fondoo geschmacklich nicht so irre lecker finde, und ich finde es blöd, Lebensmittel mit irgendwas zuzukleistern, was dann als unattraktiver Abfall auf dem Teller bleibt. Aber das Geburtstagskind hat sich sehr gefreut, und das hat mich sehr gefreut.