Was schön war, Donnerstag, 10. März 2016

Vormittags mit einem netten Menschen telefoniert, viele schöne Infos bekommen und ebenso viele gute Tipps.

Mittags ein unerwarteter Anruf, der mich sehr gefreut hat.

Und nachmittags hatte ich dann die Hände in Pastateig.

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Gefühlt habe ich meine Nudelmaschine seit über drei Jahren nicht mehr benutzt; sie stand in Hamburg, während ich mein Raviolibrett nach München geschleppt hatte (fragt nicht). In Hamburg hatte ich meist das Gefühl, keine Zeit für aufwendiges Kochen zu haben, weil wir ja nur das Wochenende hatten und auch das nicht jede Woche, sondern meist nur einmal im Monat. Also stand das Maschinchen in seinem Karton und wartete brav auf mich.

Für gestern abend hatte sich F. Pasta gewünscht und eigentlich war der Plan, ein bisschen Huhn und ein paar Tomätchen dazu in die Pfanne zu werfen, aber mich überkam die Lust, mal wieder Nudeln selber zu machen. Ich kletterte auf die kleine Leiter, holte den Karton vom Küchenschrank und packte die Maschine aus. Jedesmal wenn ich sie aus dem Karton hole, denke ich an den Mann, der sie mir geschenkt hat und freue mich auch nach über 25 Jahren über sie (und ihn).

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Ich briet ein bisschen Filet in der Pfanne an, röstete Pinienkerne, schnitt eine kleine Zwiebel und eine kleine Möhre in grobe Stücke und warf alles mit einem Eigelb und ein bisschen Frischkäse in den Zerkleinerer, um eine Farce zu machen. Im Nachhinein glaube ich, dass ein paar Kräuter noch nett gewesen wären und vielleicht doch der Knoblauch, auf den ich bewusst verzichtet hatte, denn der schmeckt immer sehr durch. So war die Farce ein bisschen … wie soll ich sagen … versteckt geschmacksträchtig: Man ahnte, was man aß, aber so richtig dann auch wieder nicht.

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Dafür war die Pasta toll. Auf 150 g Mehl gab ich ein Ei und ein Eigelb sowie ein bisschen Salz, knetete mit feuchten Fingern, ließ den Teigball in einem feuchten Tuch eine Stunde ruhen und drehte ihn dann stückchenweise durch die Maschine. Ich hatte fast vergessen, wie schön sich frischer Nudelteig anfühlt, so glatt und kühl. Ich mag den leichten Zug, den ich mit der linken Hand auf die Nudelbahn ausübe, die mir aus der Maschine entgegenkommt, während ich mit der anderen Hand kurbele. In der dünnsten Einstellung ließ ich den Teig gleich auf das leicht bemehlte Raviolibrett gleiten, füllte ein Teelöffelchen Farce ein, legte eine weitere hauchdünne Teigbahn darüber und rollte alles beherzt mit dem Nudelholz platt. (Hey, kommt daher der Name Nudelholz? Fällt mir jetzt gerade so auf.)

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Ich wusch ab, deckte den Tisch, suchte mir einen schönen Rotwein für abends, bereitete noch ein Karottenpüree vor und las entspannt im Internet rum, bis F. kam. Wir verbrachten einen schönen Abend miteinander und schliefen früh ein.

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Nach der Nudelherstellung hatte ich noch eine weiße Espressomousse gebastelt, die leider nicht bis zum Abendessen fest wurde. Die musste ich dann heute morgen alleine essen. Ein schlimmes Schicksal.