Tagebuch Montag, 30. November 2015 – Produktiv und dankbar

Vormittags in die Stabi geradelt. Gegenwind auf der Ludwigstraße – hell on wheels.

Endlich meine in den Lesesaal geliehenen Bücher angeguckt. Dabei mal wieder gleichzeitig die Informationstiefe der Stabi bewundert (alle Zeitschriften, die ich haben will!) und die Schwere der Werke verflucht (aber wieso müssen die in ein Kilo Pappe gebunden werden, so dass ein Jahrgang zwei Kilo wiegt? Ich hab davon fünf im Arm!).

Konzentriert und ohne Pause über vier Stunden übers Vogelnest gelesen. Okay, ich hab mit Anselm Kiefer angefangen, weil da halt noch eine Zeitschrift rumlag, die ich nicht kannte und natürlich habe ich wieder was Schönes fürs Referat gefunden, und okay, ich hab zwischendurch getwittert. Aber sonst: viel Schönes über das Stadion sowie die Olympischen Spiele und ihre Bauten der letzten 100 Jahre gelesen. Dabei auch den überlegenswerten Hinweis, von welchem Land die einzigen beiden deutschen Olympiastadien erzählen, nämlich die in Berlin (1936) und München (1972). Jetzt im Nachhinein wäre es vielleicht doch spannend gewesen, Hamburg die Chance zu geben, wieder von einem anderen (?) Deutschland zu erzählen.

Ich hätte trotzdem dagegen gestimmt. Aber musste ich ja nicht mehr.

Nachmittags zur Post geradelt. Rückenwind auf der Ludwigstraße – Paradise City.

Auf der Post (und damit wieder nicht in der Packstation – holt endlich euer Zeug da raus!) wartete ein Buchpaket auf mich. Christoph beschenkte mich gleich mit drei Büchern: Zum einen mit der Kulturgeschichte der Neuzeit Band 2 von Egon Friedell, die ganz wunderbar zu Band 1 passen wird, der schon in meinem Regal steht. Zum anderen zwei Bücher, die mir garantiert irgendwelche Dozenten empfohlen haben, da schreibe ich ja immer brav mit, wenn’s Buchtipps gibt: Theorien der Gegenwartskunst von Juliane Rebentisch und Jürgen Hasses Was Räume mit uns machen – und wir mit ihnen: Kritische Phänomenologie des Raumes. Vielen Dank für das dicke Paket und die Widmung – ich habe mich sehr gefreut!

Nach Hause geradelt, ein Käsesandwich gegessen, eine Folge The Good Wife geguckt. Dann endlich das Kiefer-Referat finalisiert und mir geschworen, das jetzt nicht mehr anzufassen, bis wir es morgen halten. Die dazugehörige Präsentation fertiggebastelt. Noch ein paar Wagner-Bezüge reingehauen – ist ja keiner da, der mich daran hindert.

Feierabend mit weiteren Serienfolgen, einer Kanne Tee und ein paar der Madeleines von gestern. Keinen Hunger gehabt, nichts gekocht.