Tagebuch Sonntag, 29. November 2015 – Ich bin die Frau mit der Kuvertüre unter den Fingernägeln

Ausgeschlafen und einen riesigen Milchkaffee gefrühstückt. Danach in den Keller gegangen und mein winziges Abteil so aufgeräumt, dass man jetzt halbwegs an alles rankommt. Es stehen immer noch die ollen 60 Umzugskartons im Weg, die die Hamburger Firma anscheinend nicht wiederhaben möchte. „Die holen wir, wenn wir wieder in Ihrer Nähe sind.“ Ich geb euch noch drei Monate, dann werden sie verschenkt, Jungs.

Aus dem Keller meine Weihnachtsdeko hochgeholt. Mal langsam die Wohnung in ein Winterwunderland verwandeln. Vorher:

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Nachher:

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Eine Folge Everwood geguckt – und dann plötzlich sehr große Lust auf Backen oder ähnlichen Küchenkram gehabt. Ich wechselte zwischen verschiedenen Köstlichkeiten hin und her: Zunächst rührte ich den Teig für Madeleines an, denn der muss mindestens drei Stunden im Kühlschrank bleiben.

Danach bereitete ich die Füllung für Kaffeetrüffel zu und ließ sie leicht andicken. Währenddessen bastelte ich die Ganache für Earl-Grey-Trüffel und stellte sie in den Kühlschrank, damit sie fester wurde und gerollt werden konnte. Jetzt war die Kaffeefüllung genug abgekühlt, um sie in die Hohlkörper zu füllen (nein, die gieße ich nicht selbst, irgendwo ist auch mal Schluss). Nach dem Befüllen war die Ganache schon fast bretthart, so dass ich sie abstechen, kurz in Puderzucker wälzen und zwischen den Händen zu Kugeln rollen konnte. Normalerweise wäre hier Schluss gewesen, aber ich wollte die Trüffel etwas haltbarer machen, und vor allem mag ich den Puderzuckerüberzug nicht so gerne. Also schmolz ich weiße Kuvertüre, wartete brav, bis sie zwischen 31 und 32 Grad kühl war (ich besitze neuerdings ein Futterthermometer), tauchte die Trüffel dann in die Schokolade und igelte sie. Das geht übrigens auch prima mit zerknitterter Alufolie, falls man gerade kein Pralinengitter zur Hand hat.

Inzwischen war die Füllung der Kaffeetrüffel halbwegs fest, so dass ich die Kugeln mit Kuvertüre versiegeln konnte. (Ich liebe Spritzbeutel!)

Dann buk ich in vier Schichten Madeleines – ich bekam dieses Mal 42 Stück raus und merkte, dass mein Münchner Ofen schneller ist als der Hamburger; die konnten schon nach acht statt zehn Minuten raus – und tauchte zwischendurch die Kaffeetrüffel in Vollmilchschokolade. Als Deko habe ich etwas Goldpuder aufgetragen, aber den sieht man quasi gar nicht.

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Außerdem noch gelesen, Tee getrunken und es mir gutgehen lassen.

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