We Are Marshall

Typischer amerikanischer Sportfilm mit allem, was dazugehört: dramatische Ausgangssituation, markige Ansprachen, Menschen, die über sich hinauswachsen und fürchterlicher Taglines wie „From the ashes we rose“.

We Are Marshall (Sie waren Helden) beruht auf einer wahren Begebenheit. Im November 1970 verunglückte ein Flugzeug, das fast das gesamte Footballteam der Universität Marshall an Bord hatte plus Trainer und Fans. Der Präsident der Uni will nach dem Unglück die Footballsparte schließen, aber die wenigen Überlebenden der Mannschaft, die nicht im Flugzeug waren, überzeugen ihn, sie weiterspielen zu lassen. Der Film zeigt, wie neue Trainer gefunden werden müssen, ein neues Team und wie die kleine Stadt mit dem Verlust klarkommt.

Hätte nett werden können, ein bisschen rührselig vielleicht, eine Prise Mannschaftsgeist und Patriotismus, ja klar. Ist aber stattdessen ein fies kalkuliertes Tränenfest geworden. Ständig jammern die Geigen im Hintergrund, dauernd heult irgendwer oder hält bedeutungsschwangere Reden darüber, was man den Toten schuldig ist oder wie man ihr Andenken ehrt, und natürlich sind die Footballaufnahmen überdeutlich vertont oder schwelgen in elegischer Superzeitlupe. Man ist beim Zugucken wirklich peinlich berührt darüber, wie unbeirrt sich der Film an die Story ranwanzt und sich brachial dem Ende entgegenschleimt. Filmfremdschämen. Kannte ich auch noch nicht.