Breach

Breach (Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene) erzählt die Geschichte von Eric O’Neill (Ryan Phillippe), der als aufstrebender FBI-Agent auf einen weiteren Agent, Robert Hanssen (Chris Cooper), angesetzt wird. Wie der Film ausgeht, erfahren wir bereits nach einer Minute, als uns Justizminister John Ashcroft per echter Archivaufnahme von 2001 mitteilt, dass Hanssen festgenommen wurde und damit einer der gefährlichsten Spione in der amerikanischen Geschichte im Gefängnis sitzt. Trotzdem ist Breach halbwegs interessant – wie genau geht das FBI vor, um Hanssen dingfest zu machen, was setzt O’Neill dafür aufs Spiel: seine eigene Sicherheit, seine Ehe, seinen Karrierewillen?

Der Film geht in seiner Erzählweise dabei genauso bedacht zur Sache wie die Agenten in der Geschichte. Jedes Bild wirkt wie einstudiert, keine Geste ist zuviel, jede Szene trägt zur Story bei und nichts zur Deko. Ich persönlich sehe Chris Cooper mit seiner zurückgenommenen Spielweise sehr gerne bei der Arbeit zu, aber es fällt mir immer schwer, Ryan Phillippe ernstzunehmen. In Breach nutzt er genau einen Gesichtsausdruck über 90 Minuten (konzentriertes Agentendasein), und ein-, zweimal darf er ein bisschen lauter werden, was immerhin Ausdruck Nr. 2 für 20 Sekunden auf die Leinwand zaubert (wütendes Agentendasein). Chris Cooper guckt auch die ganze Zeit eher angestrengt, aber unter seiner Anspannung werden viel mehr Emotionen sichtbar, ohne dass er sie plakativ vor sich hertragen muss. Ansonsten bleibt nach dem Film noch die Verwunderung darüber übrig, dass ein Spion, der 22 Jahre lang die USA an der Nase rumgeführt hat, sich durch absolute laienpsychologische Tricks einfangen lässt. Mehr leider nicht.