Kresse-Brot-Gnocchi mit grünem Spargel

Zum Geburtstag bekam ich nicht nur Kochbücher zu indischer und libanesischer Küche, sondern auch zu was total Benachbartem: Bayern. Einmal das Bayerische Kochbuch, das wahrscheinlich in jedem zweiten Haushalt hier im Süden rumsteht und das sich so liest, als hätten schon Urgroßmütter daraus gekocht (was ja nicht schlecht ist). Und dann das hier: Die neue Bayrische Küche, eine moderne Variante – so modern, dass das „e“ hinter dem „y“ fehlt, was mich immer irre macht, auch wenn zum Beispiel Lion Feuchtwanger das auch gemacht hat, aber das ist Feuchtwanger, der darf das. Was ich sagen wollte: Mein erstes Rezept aus dem zweiten Buch waren Semmelknödel, die ganz hervorragend geschmeckt haben, auch wenn meine Wickeltechnik noch zu wünschen übrig ließ. Mein zweites Rezept daraus waren die folgenden Gnocchi, die ich etwas verändert habe.

brotgnocchi

Ich glaube, die Menge reicht für zwei bis drei Personen als kleine Hauptspeise. Ich habe alles halbiert und noch Spargel dazu gemacht, danach war ich sehr satt.

180 g Weißbrot grob würfeln und in der Küchenmaschine fein zerhacken. In meiner Münchner Küche* gibt es keine Küchenmaschine, aber ich habe festgestellt, dass man auch mit dem Pürierstab aus grob gehackten Brotwürfeln Brösel machen kann, ich Fuchs.

Zum Brot
2–3 Eier,
160 g Quark und
30 g geriebenen Parmesan geben und alles vermischen. Mit
Salz und
Pfeffer würzen.

Das Buch wollte dann 40 g Petersilie, fein gehackt und kurz blanchiert, dazugeben. Ich habe stattdessen ein Töpfchen frische Kresse, fein gehackt, aber unblanchiert, in den Teig gegeben.

Aus dem Teig mit bemehlten Händen (ging bei mir auch so) kleine Bällchen formen. Also kleiner als die, die ich fürs Foto gemacht habe, wobei da auch die Perspektive ein bisschen fies ist. Das Buch wollte irgendwas mit Teelöffeln abstechen, aber so einen Firlefanz mache ich nicht. Wozu hab ich denn Hände.

Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, ordentlich salzen und die Gnocchi ungefähr fünf Minuten leicht sprudelnd ziehen lassen. Mit einer Schöpfkelle herausnehmen, kurz in einer Pfanne mit Butter schwenken und mit Parmesanspänen servieren.

Bei mir gab’s noch grünen Spargel dazu, den ich mit zwei Knoblauchzehen und ordentlich Meersalz angebraten und zum Schluss mit ein bisschen Zitronensaft abgelöscht habe.

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* Ursprünglich stand hier „Münchner Dritte-Welt-Küche“. Das sollte eine scherzhafte Anspielung darauf sein, dass ich hier deutlich weniger Gerätschaften, Geschirr und Arbeitsfläche zur Verfügung habe als in unserer Hamburger Küche, die aus zwei zusammengeworfenen Haushalten plus tollen neuen Dingen besteht. Ob der Scherz gelungen war, überlasse ich euch, aber an dem Begriff „Dritte Welt“ hatte meine Leserin Melanie etwas auszusetzen – und das zu Recht. Wieder was gelernt. Danke für den Hinweis.