Stranger than Fiction

Hach, schön, wenn mich Filme noch überraschen können. Als ich den Trailer zu Stranger Than Fiction (Schräger als Fiktion) gesehen hatte, dachte ich, ochjo, nette Komödie, kann man machen. Aber der Film entpuppte sich dann doch als vielschichtig, liebevoll und einfach schön. Wobei „schön“ eben Anke-schön ist, also was zum Wehmütigwerden, was zum Glücklichsein, was zum Gernezugucken.

Ich mochte an Stranger, dass er die Grundidee der Story (Mann merkt, dass er Hauptfigur in einem Buch ist und von der Autorin umgebracht werden soll) nicht bis zur letzten müden Minute ausquetscht, sondern dass diese Grundidee irgendwann nur noch Mittel zum Zweck ist: zum Zweck, eine ganz andere Geschichte zu erzählen. Nämlich die eines Mannes, der sich nicht mehr von äußeren Umständen gängeln lässt, sondern anfängt, sein Leben zu leben. Der keine Angst mehr vor dem scheinbar Unausweichlichen hat, sondern das Beste daraus macht. Und der schließlich über sich selbst hinauswächst – und dafür belohnt wird. Ich weiß, das hört sich jetzt ganz fies nach erbaulicher Moralpredigt an, aber glücklicherweise sorgen Will Ferrell, Maggie Gyllenhaal, Dustin Hoffman und die wunderbar uneitle Emma Thompson dafür, dass man noch genug zum Lachen hat. Oder wenigstens zum leisen, befriedigten Schmunzeln.