Girl with a Pearl Earring

Girl with a Pearl Earring (Das Mädchen mit dem Perlenohrring): bedächtig erzählte Kunstgeschichte. Scarlett Johansson schreitet mit dem gleichen Blick durch den Film, den sie schon in Lost in Translation drauf hatte: mit leicht geöffneten Lippen und großen, blauen Augen bezirzt sie ungewollt den Maler Johannes Vermeer, der sie schließlich malt, ausgestattet mit den Perlenohrringen seiner Frau, die natürlich eifersüchtig ist undsoweiterundsofort.

Das Drehbuch bietet exakt gar keine Überraschung, und sämtliche Charaktere sind eher Scherenschnitte denn vielschichtig. Trotzdem kann man sich den Film anschauen, denn die Set Designer und Kostümbildner haben ganze Arbeit geleistet. Die Ausstattung ist mehr als liebevoll; man fühlt sich die ganze Zeit, als ob man durch ein Museum geht. Aber es sieht nie aus wie ein Kostümfilm, sondern organisch und einfach richtig. Die Gelb- und Brauntöne sind stets warm und erdig, die Blautöne kühl und pudrig. Der Film wirkt von Tempo und Optik behutsam, schwebend, fast träumend; wie eine Reise in ein altes Meisterwerk.